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Nach Tod der Queen: Premier League sagt Runde ab

Mehrere Sportveranstaltungen werden aufgrund der Staatstrauer in Großbritannien abgesagt:

Nach Tod der Queen: Premier League sagt Runde ab Foto: © getty

Nach dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. haben zahlreiche Sportveranstalter geplante Wettkämpfe unterbrochen oder abgesagt.

Auch die Premier League setzt alle für das Wochenende geplanten Spiele (inklusive Montags-Spiel) aus. Das teilt die Liga am Freitag mit. Wie mit den weiteren Spielen in der Zeit der Trauerzeit verfahren werde, will der Ligaverband zeitnah entscheiden. 

Damit entfällt auch die Premiere des neuen Chelsea-Coachs Graham Potter bei Fulham. Der Nachfolger des entlassenen Thomas Tuchel könnte damit erstmals im Champions-League-Heimspiel gegen Salzburg am Mittwoch an der Seitenlinie stehen.

Die Premier League und alle ihre Klubs würden den langen und unerschütterlichen Dienst Ihrer Majestät für das Land würdigen wollen, erklärt Premier-League-Chef Richard Masters. "Als unsere am längsten amtierende Monarchin war sie eine Inspiration und hinterlässt ein unglaubliches Vermächtnis nach einem Leben voller Hingabe", betont er.

Zeitgleich hat auch die EFL, die für die drei Ligen unterhalb der Premier League verantwortlich ist, alle am kommenden Wochenende geplanten Partien der unteren Ligen verschoben. Dies stehe im Einklang mit dem Ansatz, den die Premier League und der englische Fußball-Verband FA bei ihren Wettbewerben verfolgten. Zuvor hatte als Erster in Großbritannien bereits der nordirische Fußball-Verband alle Spiele verschoben.

Wiesberger-Turnier unterbrochen

Betroffen sind von den Absagen auch ein Golf-Turnier, Pferderennen und Rugby-Spiele sowie die Tour of Britain der Radprofis. 

So wurde am Freitag bei den BMW PGA Championship auf dem Golfplatz in Wentworth, an dem auch der Burgenländer Bernd Wiesberger teilnimmt, nicht gespielt, nachdem am Donnerstag der Bewerb abgebrochen wurde und die Flaggen auf halbmast gesetzt wurden.

Die Tour of Britain der Radprofis wurde nach fünf von acht Etappen abgebrochen. Sämtliche Fußballspiele in Nordirland am Wochenende sind verschoben.

Sport-Welt würdigt die Queeen

Nationale wie internationale Sport-Stars zeigten ihre Anteilnahme ebenso wie Vereine und Verbände weltweit. Gewürdigt wurde die Königin, die am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben ist, als große Persönlichkeit der Weltgeschichte und Förderin des Sports. Zugleich sprachen sie der königlichen Familie ihr Mitgefühl aus.

Der Weltverband FIFA erinnerte an den größten Moment des englischen Fußballs, als Queen Elizabeth II. 1966 den WM-Pokal an Nationalteam-Kapitän Bobby Moore überreichte. "Die Fußballgemeinschaft auf der ganzen Welt betrauert den Verlust einer globalen Führungsfigur, die alle, die sie getroffen hat, mitgerissen und ermutigt hat", schrieb FIFA-Präsident Gianni Infantino. Ex-FIFA-Chef Sepp Blatter bezeichnete die Queen als "außergewöhnliche Person, ein Fels für Großbritannien in den vergangenen 70 Jahren".

Die Europacup-Spiele mit britischer Beteiligung begannen am Donnerstagabend mit einer Schweigeminute. "Die UEFA und der europäische Fußball sind zutiefst traurig über den Tod Ihrer Majestät Königin Elizabeth II., einer der angesehensten Persönlichkeiten der Welt", erklärte Verbandschef Aleksander Čeferin. "Wir schließen uns der Nation in der Trauer über ihren Verlust an", kondolierte der englische Verband FA.

Kane, Bale, Nadal, Federer & Co. kondolieren

Teamspieler Harry Kane erklärte: "Die Königin war eine erstaunliche Inspiration und wird für ihre unglaublichen Jahre im Dienst für dieses Land in Erinnerung bleiben." Der Waliser Gareth Bale kondolierte respektvoll: "Ruhen Sie in Frieden, Ihre Hoheit."

Auch ehemalige Fußballstars drückten ihr Mitgefühl aus. "Ich bin ein großer Fan von Queen Elizabeth II., seit ich sie 1968 zum ersten Mal persönlich gesehen habe, als sie nach Brasilien kam, um unsere Liebe für den Fußball kennenzulernen und die Magie des vollen Maracanã(-Stadions) zu erleben", schrieb Brasiliens Legende Pelé. Englands früherer Nationalspieler und heutiger TV-Experte Gary Lineker erklärte: "Eine wirklich bemerkenswerte Frau, die ihrem Land mit Würde, Loyalität und Anmut gedient hat."

Spaniens Rekord-Grand-Slam-Sieger Rafael Nadal schrieb auf Twitter: "Mein respektvollstes, aufrichtigstes und tiefstes Beileid an die königliche Familie des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland und an das britische Volk zum Ableben Ihrer Majestät Königin Elisabeth II." Sein langjähriger Rivale auf dem Tennisplatz, Roger Federer, schloss sich an. "Ich bin zutiefst traurig über den Tod Ihrer Königlichen Majestät. Ihre Eleganz, Anmut und Treue zu ihrer Pflicht werden in der Geschichte weiterleben", erklärte der Schweizer.

Motorsport-Weltverbands-Präsident Mohammed Ben Sulayem würdigte Elisabeth II. als "zweifellos eine der am meisten angesehenen Staatsoberhäupter, die jemals gelebt haben". Und weiter: "Der Motorsport und insbesondere die Formel 1 haben ihr Herz im Vereinigten Königreich, und die königliche Familie hat den Sport im Laufe der Jahre stark unterstützt und gefördert."

Leichtathletik-Weltverbandschef Sebastian Coe verneigte sich verbal vor der Lebensleistung der Queen. Sie sei über so viele Jahre eine so geliebte Konstante im Leben so vieler Menschen gewesen, dass es schwer zu verstehen sei, dass sie nicht mehr bei ihnen sei. "In der anspruchsvollsten aller Rollen hat sie außergewöhnliche Führungsqualitäten, Anmut, Weisheit und Standhaftigkeit gezeigt und uns in der gesamten Gesellschaft, einschließlich des Sports, berührt", befand der zweimalige 1500-Meter-Olympiasieger, der 2012 die Olympischen Spiele in London organisiert hatte. Er werde nie ihren vollen Einsatz für den Erfolg der Spiele vergessen.

Der viermalige Langstrecken-Olympiasieger Mo Farah, der von der Queen für seine Erfolge in den Adelsstand erhoben worden war, kondolierte ebenfalls. "Die Queen wurde überall auf der Welt geliebt und hat vielen Menschen viel bedeutet. Sie getroffen zu haben, war eine der größten Ehren meines Lebens. Wir werden uns ihrer Wärme und ihrer Hingabe für das britische Volk über ihre Regentschaft hinaus erinnern", meinte der gebürtige Somalier.

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