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Premier League droht Doping-Skandal

Das Geständnis eines Arztes versetzt die Briten in helle Aufregung.

Premier League droht Doping-Skandal

Die englische Premier League steuert auf einen Doping-Skandal zu.

Laut "Sunday Times" soll der britische Arzt Dr. Mark Bonar zugegeben haben, 150 Sportler mit leistungsfördernden Substanzen versorgt zu haben. Darunter sollen Fußballer aus der höchsten Spielklasse des Landes sein, aber auch ein britischer Cricket-Spieler, ein britischer Tour-de-France-Fahrer, ein Box-Champion, mehrere Tennisspieler und Martial-Arts-Kämpfer.

Er habe die Sportler mit EPO, Steroiden und Wachstumshormonen behandelt.

Es soll sich um Sportler aus Großbritannien und dem Ausland handeln.

Arsenal und Chelsea betroffen?

Die "Sunday Times" berichtet, dass Spieler des FC Arsenal und des FC Chelsea zu den Verdächtigen zählen.

"Der FC Arsenal ist über die Veröffentlichung dieser falschen Anschuldigungen, die jeder Grundlage entbehren, extrem enttäuscht. (…) Der Verein nimmt seine Verantwortung auf diesem Gebiet sehr ernst und unsere Spieler wissen sehr gut, was von ihnen erwartet wird. Wir halten uns strikt an alle Vorgaben der Welt-Anti-Doping-Agentur", so die "Gunners" in einem Statement. Chelsea will "die Dienste von Dr. Bonar niemals genutzt" haben.

Die britische Anti-Doping-Behörde (UKAD) sagte, sie sei "zutiefst besorgt und schockiert" über die Berichte.

Vorwürfe seit zwei Jahren bekannt

Nicole Sapstead von der UKAD sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, ein Sportler habe die Behörde vor zwei Jahren über die Vorwürfe gegen den Arzt ins Bilde gesetzt. Ein Vorgehen sei allerdings nicht möglich gewesen, weil dieser keiner bestimmten Sportart zugeordnet war.

Gemäß Gesetzgebung kann die UKAD nur Athleten und deren Betreuerstab untersuchen, die selbst einer Sportart angehören. Die Behörde habe in Betracht gezogen, den allgemeinen Medizinerrat zu informieren, der Ärzte in Großbritannien überwacht.

Man habe sich aber dagegen entschieden, weil die Beweise nicht ausreichend gewesen seien. Der UKAD-Vorsitzende David Kenworthy gab an, aufgrund der jüngsten Enthüllungen werde ein unabhängiges Gutachten über die Vorgänge erstellt.


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