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Chelsea zieht die Reißleine

Chelsea reagiert auf den anhaltenden Negativlauf und trennt sich von Mourinho.

Chelsea zieht die Reißleine

Die zweite Ära von Jose Mourinho beim FC Chelsea ist beendet. Wie die Blues bestätigen, hat man sich am Donnerstag auf eine Trennung geeinigt.

In der Vorsaison führte Mourinho die Londoner noch zum Meistertitel. In der aktuellen Spielzeit rangieren sie nur an 16. Stelle der Premier League.

"Der Klub möchte festhalten, dass Jose uns im Guten verlässt und immer eine geliebte, respektierte und bedeutsame Person bei Chelsea sein wird", heißt es im offiziellen Statement Chelseas.



Magere Ausbeute kostet Mou den Job

Lediglich vier Siege landeten auf dem Konto der Londoner, drei Mal konnte ein Remis eingefahren werden, neun Mal verließen die "Blues" als Verlierer den Platz.

Eindeutig zu wenig für die Ansprüche des Titelverteidigers.

Mit 15 eingefahrenen Punkten liegt man nur einen Zähler vor einem der drei Abstiegsränge, den derzeit Norwich City (14) inne hat.

Der Rückstand auf das führende Sensationsteam Leicester City beträgt bereits 20 Punkte.

Auch die Top 5, die zu einem Europacup-Startplatz berechtigen, sind mit elf Punkten bereits in weite Ferne gerückt.



Öffentliche Kritik an eigenen Spielern

Im Vereins-TV hatte Mourinho einige seiner Profis erneut scharf kritisiert.

"Ja, ich bin frustriert wegen einiger Spieler", polterte er dabei. Namen nannte er keine.

Nach den Meisterfeiern im Sommer waren "The Special One" und seine Schützlingen noch ein Herz und eine Seele gewesen. Nun retteten Mourinho auch die nach wie vor große Loyalität der Fans sowie der Aufstieg ins Champions-League-Achtelfinale nicht den Job. Zu schlecht waren die Resultate in der Liga.

Chelseas Leistungen sind völlig inkonstant, vor allem in Heimspielen. Vor dieser Saison hatten die Londoner unter Mourinho nur 5 von 249 Partien an der Stamford Bridge verloren, seit der Sommerpause sind es 4 von 8.

Nach dem 1:2 bei Überraschungsspitzenreiter Leicester City am Montag hat Chelsea den schlechtesten Saisonstart seit 1978/79 vorzuweisen. Medien spekulierten seit Tagen über ein Schicksalsspiel gegen Sunderland am Wochenende.

Chelsea war für Mourinho wie eine Heimat

Mourinho hat in seiner Trainer-Laufbahn zwei Vereine besonders in sein Herz geschlossen: Inter Mailand und eben Chelsea.

Bei den Engländern wurde er im zweiten Anlauf jedoch nicht glücklich. Die 1:2-Niederlage gegen Leicester war seine letzte Partie auf der Trainerbank des erfolgsverwöhnten Teams von Roman Abramovich.

Bereits von 2004 bis 2007 leitete der Portugiese die Geschicke des Top-Klubs und wurde 2005 und 2006 englischer Meister.

Mit insgesamt drei Meistertiteln, einem FA-Cup-Erfolg und drei Liga-Cup-Titeln ist er der erfolgreichste Trainer in der 110-jährigen Klub-Geschichte.

Sein Vertrag wäre ursprünglich noch bis 2019 gelaufen und wird dem Verein wohl teuer zu stehen kommen.

Der Abschied von seinem erklärten Lieblingsklub bringt Mourinho immerhin eine gehörige Abfindung ein. Laut BBC-Angaben soll sich diese aber nicht in der spekulierten Größenordnung von 40 Millionen Pfund bewegen. Mourinho soll "nur" seine Jahresgage erhalten haben, die sich auf 12 Millionen Pfund (16,48 Mio. Euro) beläuft.

Nachfolger bereits im Gespräch

Schon wenige Augenblicke nach der Trennung von Mourinho machten die ersten Namen möglicher Nachfolger die Runde.

Darunter sind unter anderem Bayern-Trainer Pep Guardiola, dessen Aus beim FC Bayern mit Sommer besiegelt sein soll.

Auch Guus Hiddink und Juande Ramos werden für eine Nachfolge ins Spiel gebracht. Hiddink könnte sogar als Interimstrainer bis Sommer fungieren.

Carlo Ancelotti wird nicht erwähnt, da er laut "Marca" Guardiola bei den Bayern beerben soll.

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