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Uli Hoeneß: "Geisterspiele sind lebensnotwendig"

Der ehemalige Bayern-Boss appelliert für Geisterspiele.

Uli Hoeneß: Foto: © getty

Bayern-Aufsichtsratmitglied Uli Hoeneß erklärt sich gegenüber dem "Kicker" zwar nicht zum Freund von Geisterspielen, erachtet diese in Zeiten von Corona aber als "lebensnotwendig".

"Grundsätzlich halte ich Geisterspiele für fragwürdig, doch angesichts der wirtschaftlichen Lage einiger Vereine sind sie lebensnotwendig und bedingungslos", so Hoeneß gegenüber dem Fachmagazin.

Für den Führungsstil der Deutschen Fußball Liga hat der 68-Jährige nur warme Worte übrig: "Bei der DFL wird in dieser Krisensituation sehr gut gearbeitet, wie gerade die Verhandlungen mit Sky zeigen. Damit wurde die notwendige Liquidität für einige Vereine geschaffen."

Idee von Ex-Erzfeind "sehr gut"

Hoeneß' ehemaliger Intimfeind, der langjährige Werder-Bremen-Manager Willi Lemke, fordert indes, dass Geisterspiele im Free-TV ausgestahlt werden sollten.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Diesem Vorschlag kann auch Hoeneß etwas abgewinnen, mahnt aber: "Die Öffentlich-Rechtlichen müssten dann dafür entsprechend bezahlen. Denn es kann nicht sein, dass Sky viel Geld für die Rechte ausgibt und ARD und ZDF zu Trittbrettfahrern werden."

Das Bayern-Mastermind sieht eine etwaige Live-Berichterstattung der Bundesliga durch ARD und ZDF beinahe als Pflicht an. "Wenn die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Staatsauftrag gerecht werden und die Bürgerinnen und Bürger tatsächlich für ihre Gebühren entsprechend unterhalten wollen, müssen sie sich an einer breiteren Übertragung des Fußballs in dieser Ausnahmesituation beteiligen und Sky entsprechend entschädigen", sagt Hoeneß.

Auch zur allgemeinen Situation in Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie nimmt sich Hoeneß, wie gewohnt, kein Blatt vor den Mund. Der Bundesregierung und der bayrischen Landesregierung attestiert er einen "sensationellen Job" zu machen.

Weniger freundliche Worte hat Hoeneß für Personen übrig, die sich für das schnelle Hochfahren des öffentlichen Lebens einsetzen: "Ich würde mich sehr freuen, wenn sich manche Öffnungs- und Lockerungsfanatiker, die zurzeit in den Meinungsumfragen nicht so gut abschneiden, etwas mehr zurücknehmen würden. Es kann nicht sein, dass für eine oder zwei Wochen mehr Spaß auch nur ein einziger Mensch mehr stirbt. Das kann keiner von uns verantworten."

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