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Homophobe Aussagen: Hertha stellt Trainer frei

Ein Interview in einer ungarischen Zeitung wird dem 54-Jährigen zum Verhängnis.

Homophobe Aussagen: Hertha stellt Trainer frei Foto: © GEPA

Homophobe und migrationsfeindliche Aussagen haben Zsolt Petry seinen Job als Torwarttrainer bei Hertha BSC gekostet.

Wie der deutsche Fußball-Bundesligist am Dienstag mitteilt, habe sich die Geschäftsführung "nach intensiver Aufarbeitung" zur sofortigen Freistellung entschlossen, nachdem der Ungar der regierungsnahen ungarischen Tageszeitung "Magyar Nemzet" ein Interview gegeben hatte, das den Hertha-Verantwortlichen zuvor nicht bekannt war.

In dem am Montag veröffentlichten Gespräch tätigte Petry auch fragwürdige Aussagen zum Thema Zuwanderung und kritisierte den Einsatz des ungarischen Torhüters Peter Gulacsi von RB Leipzig für einen Verein, der unter anderem die Homo-Ehe unterstützt.

Diese Äußerungen des langjährigen Coaches würden "insgesamt nicht den Werten von Hertha BSC entsprechen", sagte Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung des Klubs, stellte aber auch klar: "Er hat zu keiner Zeit homophob oder fremdenfeindlich agiert." Der Verein setze sich trotzdem "aktiv für Werte wie Vielfalt und Toleranz ein, weil uns diese Werte wichtig sind", hieß es in einer Mitteilung: "Dies findet sich in den Äußerungen von Zsolt Petry, die er als unser Mitarbeiter öffentlich getätigt hat, nicht wieder."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Der 54-Jährige verteidigte sich in einem Statement. "Ich möchte betonen, dass ich weder homophob noch fremdenfeindlich bin. Meine Aussage zur Einwanderungspolitik bedaure ich sehr und möchte all die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich damit beleidigt habe, um Entschuldigung bitten", sagte er.

Der Ex-Profi verbrachte den Großteil seines Lebens selbst im Ausland und war in Deutschland seit 2005 auch schon Torwarttrainer beim SC Paderborn und der TSG Hoffenheim sowie bei Ungarns Nationalteam, ehe der aktuelle Chefcoach Pal Dardai ihn schließlich nach Berlin holte.

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