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Machtverlagerung? Hummels und Co. gründen Bündnis

Auslöser ist der Umgang der DFL mit der Corona-Krise.

Machtverlagerung? Hummels und Co. gründen Bündnis Foto: © getty

Im deutschen Fußball bahnt sich eine Machtverlagerung an.

Die Fußballerinnen und Fußballer der Bundesliga fordern ein grundlegendes Mitspracherecht in den Belangen von Spielern. Dabei sollen vor allem Solidarität und Transparenz im Fokus stehen. Das berichtet der "Kicker".

Insgesamt 70 Akteure haben sich dem Bündnis angeschlossen. Darunter sind unter anderem Weltmeister und BVB-Spieler Mats Hummels, Willi Orban (Leipzig) oder Kevin Volland (Leipzig) sowie die Nationalspielerin Alexandra Popp (Wolfsburg).

"Ich finde es wichtig, dass Spieler eine Stimme bekommen - und zwar über die 1. Bundesliga hinaus", sagt Hummels gegenüber dem "Kicker". "Wir wurden zuletzt oft übergangen, umso nötiger ist es, dass wir künftig unsere Stimme aktiv einbringen."

Luthe: "Wollen Zukunft mitgestalten"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Augsburgs Tormann Andreas Luthe stellt das Problem so dar: "Es gibt drei Player in der Bundesliga, die DFL als Dachorganisation, die Vereine und die Spieler. Die Maßnahmen werden aber nur von zwei Playern beschlossen. Wir als Spieler sind ganz hinten in der Kette und haben dafür zu sorgen, dass Fußball gespielt wird. Wir wollen die Zukunft des Fußballs mitgestalten"

Auslöser für die Gründung des Bündnisses ist der Umgang der DFL während der Coronakrise. Die Spieler fühlten sich übergangen. "Wir erhielten nur häppchenweise Informationen. In Zukunft müssen wir besser informiert sein", sagt Leverkusens Sven Bender.

Bündnis keine Protestbewegung

Freiburgs Nils Petersen macht deutlich, dass das Bündnis keine Protestbewegung sei. Viel mehr wolle man mitgestalten und unterstützen: "Bisher hatten wir keine Gelegenheit, selbst zu agieren. Es wäre schön, wenn das in Zukunft anders wäre."

Konkret will sich das Bündnis der Profifußballer aktiv gegen jede Form der Diskriminierung einsetzen. Regenerationsphasen sollen vor allem in Hinblick auf den durch die Corona-Pandemie nun sehr engen Terminkalender verlängert werden, um Gesundheitsrisiken zu minimieren: "Wenn Probleme ignoriert oder Leute stumm geschaltet werden, kommt der Fußball nicht voran", beklagt Union-Berlin-Profi Neven Subotic. Das Bündnis will diese Sorgen und Probleme von Spielern und Klubmitarbeitern vertreten. Außerdem soll der Fußball vermehrt seiner sozialen Rolle nachkommen. Es sollen finanzielle Modelle entwickelt werden, die in die Gesellschaft fließen. Die DFL bezog bislang noch keine Stellung.

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