Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer krönen ihre Premieren-Saison in Leipzig gleich mit dem Aufstieg.
Phasenweise habe man auf "unglaublich gutem Niveau" agiert. "Wenn wir das beibehalten, sind wir auch in der Bundesliga wettbewerbsfähig", sagt Ilsanker.
Den Wechsel zum Schwesternclub empfinden beide rückblickend als gelungene Entscheidung. "Die Intensität der Spiele ist höher als in Österreich. Die Physis, die die Spieler mitbringen, ist ausgeprägter, das sind alles gestandene Männer".
"Und es ist natürlich auch ein hoher Druck, den alle Teams haben. Die eine Hälfte der Liga will aufsteigen, die andere Hälfte will den Abstieg verhindern", fügt Ilsanker hinzu.
Ähnlich sieht es Sabitzer. "Jeder, der in der zweiten deutschen Liga gespielt hat, weiß, wie schwer es ist, dort zu bestehen. Ich habe es in den ersten Wochen gemerkt, dass es hier nicht einfach ist, noch dazu, wenn man von allen als Favorit gesehen wird. Schon aus diesem Grund war es für mich ein gutes, lehrreiches Jahr. Meine Bilanz fällt sehr positiv aus."
Meinungswechsel dank Rangnick
Dabei hatte er noch im Mai des Vorjahrs einen Transfer nach Leipzig abgelehnt. "Wenn ich ehrlich bin, ist Leipzig für die Weiterentwicklung nicht in meinem Kopf drinnen", sagte er damals. Wenige Tage später war sein Wechsel in den deutschen Osten dann Tatsache.
"Zu dem Zeitpunkt stand der Trainer noch nicht fest, deshalb habe ich zunächst Nein gesagt", erklärt der 22-Jährige Offensivmann, der bis dato acht Tore erzielte, ein Jahr später.
"Ich habe mich nicht anpassen müssen. Der Trainingsinhalt, die Spielweise, das ist fast wie in Salzburg", meinte Sabitzer. "Im Nachhinein war es sowieso die absolut richtige Entscheidung. Das ist das, was zählt."
Dass der sportliche Mastermind Ralf Rangnick höchstpersönlich das Traineramt übernahm, war aus Ilsankers Sicht ein großes Plus. "Als ich mich entschieden habe, nach Leipzig zu gehen, habe ich Ralf Rangnick gesagt, dass ich es gut finden würde, wenn er Trainer wird und ich mich darüber freuen würde, wenn ich unter ihm dazulernen darf", erinnert sich Ilsanker.
"Er hat in der Ära Schmidt und Hütter ab und zu Ansprachen gehalten. Da hat man einfach sofort gemerkt, welch geballtes Wissen er hat und darüber hinaus auch die Energie, die er ausstrahlt. Ich bin richtig froh, dass er uns in dieser Saison trainiert."
Ähnliches sei auch unter dem designierten österreichischen Coach Ralph Hasenhüttl zu erwarten. "Den Weg, den er (Rangnick) vorgegeben hat, werden wir auch mit dem neuen Trainer weitergehen."
Neuer Stil in der Bundesliga
Für den defensiven Mittelfeldspieler Ilsanker, der über die Red Bull Juniors und den SV Mattersburg den Weg erst nach Salzburg und dann nach Deutschland fand und der das physische Spiel liebt, waren die bisher 26 Einsätze viel wert. Die Offensivabteilung um Sabitzer werde sich aber erst im Oberhaus richtig entfalten können.
"Gerade für unsere technisch sehr guten Spieler war das nicht einfach, da wurde teilweise mit Manndeckung gegen uns gespielt", blickte er zurück. "In der Bundesliga werden unsere Offensivspieler richtig aufblühen, die haben auch alle das Potenzial, in der Bundesliga für Furore zu sorgen."
Davon ist auch Sabitzer überzeugt: "Dann werden wir nicht mehr in jedem Spiel Favorit sein, die Gegner werden sich nicht mehr nur hinten reinstellen und entsprechend verteidigen."
Die diversen Anfeindungen durch gegnerische Fangruppen sind für beide ein leidiges Thema. "Außer an das Spiel in Kaiserslautern kann ich mich an nichts erinnern", sagt Sabitzer.
Ende April war der frühere FCK-Profi Willi Orban von Kaiserslautern-Fans auf Plakaten beleidigt und bei jeder Aktion gnadenlos ausgepfiffen worden. "Sonst war es absolut ruhig, das muss man nicht thematisieren."