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Seele, Herz, Talent: Bonmatí Spaniens Trumpf im Finale

Trotz einer Hirnhautentzündung wurde die zweimalige Weltfußballerin für die EM rechtzeitig wieder fit. Nun soll der erste EM-Titel her.

Seele, Herz, Talent: Bonmatí Spaniens Trumpf im Finale Foto: © getty

Aitana Bonmatí vereinfacht die Dinge gern. Auf dem Platz und daneben. "Wir kennen sie, sie kennen uns", sagt die spanische Weltfußballerin vor dem EM-Finale am Sonntag in Basel gegen England.

Bonmatí, Halbfinal-Heldin gegen Deutschland, kennt nur einen Auftrag: "Wir wollen Geschichte schreiben." So groß wie das Selbstvertrauen bei den spanischen Weltmeisterinnen ist auch der Glaube an den ersten EM-Titel.

In einem Team voll von individueller Klasse ragt Bonmatí, die Seele, Herz und Talent wie keine andere vereint, noch einmal heraus. Die 27-jährige Mittelfeldspielerin vom FC Barcelona hat das Gefühl für die Momente, die ein Spiel entscheiden.

So narrte sie etwa im Semifinale die deutsche Torhüterin Ann-Katrin Berger mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck. "Ein Tor zu schießen in einem Spiel wie diesem ist etwas ganz Besonderes", sagte Bonmatí.

Einen "Geniestreich" sah Deutschlands Bundestrainer Christian Wück bei dem Treffer aus spitzem Winkel.

Hirnhautentzündung bremst Bonmatí zunächst aus

Kurz vor der EM hatte Bonmatí nach einer Hirnhautentzündung noch um ihre Teilnahme bangen müssen. "Die Krankheit hat mich vom einen auf den anderen Tag erwischt. Als ich morgens aufstehen wollte, habe ich mich sehr schlecht gefühlt.

Das kam alles so schnell und unerwartet, dass ich gar keine Zeit hatte, groß darüber nachzudenken. Ich hatte zwei schlechte Tage."

Der Genesungsprozess verlief rasch, im dritten Gruppenspiel gegen Italien (3:1) rutschte Bonmatí wieder in die Startelf. Die "furchtbaren Kopfschmerzen" waren verflogen. Sie habe hart für ihr Comeback gearbeitet und sei gut betreut worden, erzählte sie.

"Ich hatte Leute um mich herum, etwa eine Freundin, die eine Nacht mit mir im Krankenhaus verbracht hat - das hat geholfen."

"Nicht gedacht, dass all das kommen würde"

Bonmatí blickt schon jetzt auf eine außergewöhnliche Karriere. 2015 holt sie bei der U17-EM in Island ihren ersten Titel. "Damals habe ich nicht gedacht, dass all das kommen würde", sagte sie. Gemeint sind die Triumphe bei der U19-EM, der Nations League 2024 und der WM 2023.

Und viel Silberware auf Vereinsebene, darunter sechs spanische Meisterschaften, sieben Cup- und drei Champions-League-Titel.

Für sie persönlich kommen etliche Einzelauszeichnungen dazu, unter anderem als Weltfußballerin der vergangenen beiden Jahre.

Sie sei stolz darauf, "zu dieser Generation von Fußballerinnen zu gehören, die so viel erreicht haben", sagte Bonmatí nach dem Finaleinzug.

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