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Sambias Trainer vor Frauen-WM unter Missbrauchsverdacht

Bruce Mwape soll Spielerinnen zu Sex gezwungen haben. Die FIFA spricht von "angeblichen Vorfällen":

Sambias Trainer vor Frauen-WM unter Missbrauchsverdacht Foto: © getty

Das Frauen-Fußball-Nationalteam Sambias ist global in die Schlagzeilen geraten - allerdings nicht aus sportlichen Gründen. Im vergangenen Jahr waren Vorwürfe aufgetaucht, Chefcoach Bruce Mwape und andere Mitarbeiter hätten Spielerinnen zu Sex gezwungen.

Die englische Zeitung "The Guardian" thematisierte diese nun kurz vor dem Start der Frauen-WM in Australien und Neuseeland. Der nationale Verband untersuche die Vorwürfe. Die FIFA spricht auf Anfrage von "angeblichen Fällen".

"Bitte beachten Sie, dass sich die unabhängige Ethikkommission grundsätzlich nicht dazu äußert, ob Ermittlungen in angeblichen Fällen laufen oder nicht. Wie üblich werden alle Informationen, die die Ethik-Kommission weitergeben möchte, nach eigenem Ermessen mitgeteilt", teilte ein Sprecher des Fußball-Weltverbands der APA - Austria Presse Agentur mit.

Verband blieb untätig

Der "Guardian" hatte geschrieben, dass sich der Nationalverband Sambias (FAZ) im September 2022 wegen möglichen sexuellen Missbrauchs in mehreren Fällen an die FIFA gewandt hatte.

Die FAZ selbst habe eine Untersuchung gegen mehrere Personen eingeleitet und Sanktionen angekündigt. Geschehen ist bis jetzt - fast ein Jahr später - offenbar nichts. Mwape und der U17-Trainer Kaluba Kangwa sollen zu den Verbands-Angestellten gehören, gegen die ermittelt werde, schrieb der "Guardian".

"Wenn er (Mwape; Anm.) mit jemandem schlafen will, muss man ja sagen", wurde eine Spielerin anonym zitiert. Mwape sagte nach der Ankunft des Teams in Neuseeland am Mittwoch nur: "Kein Kommentar."

Mehr Wirbel wegen zu hoher Testosteron-Werte

Wirbel hatte es vor Kurzem auch wegen Nationalspielerin Barbra Banda gegeben. Die Stürmerin war im Juli 2022 wie drei Teamkolleginnen wegen eines zu hohen natürlichen Testosteron-Levels vom Afrika Cup ausgeschlossen worden. Der Afrikanische Kontinentalverband (CAF) hat diesbezüglich strengere Grenzwerte als die FIFA. Bei der WM ist Banda spielberechtigt.

"Ich denke, als Spielerin konzentrieren wir uns hauptsächlich auf das Spielfeld, den Rest überlassen wir dem Management", sagte Banda, als sie in Neuseeland auf die Themen abseits des Spielfeldes angesprochen wurde.

"Was auch immer auf uns zukommt, es liegt an ihnen. Unsere Aufgabe ist es, nur auf dem Platz zu arbeiten." Sambia trifft bei seinem WM-Debüt im Pool C in der Gruppenphase auf Spanien, Costa Rica und Japan. Zuletzt besiegte die Truppe Vize-Europameister Deutschland in einem Test mit 3:2.

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