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Gegner-Check Nordirland: "Müssen 3 Punkte holen"

Österreichs zweiter Gruppen-Gegner Nordirland im Check:

Gegner-Check Nordirland: Foto: © GEPA

Nach der 0:1-Niederlage zum Auftakt steht für die ÖFB-Frauen bei der Europameisterschaft am Montag (18 Uhr im LIVE-Ticker) das zweite Gruppenspiel an. Gegner ist Nordirland, das mit einem 1:4 gegen Norwegen ins Turnier gestartet ist. 

Gegen das vermeintlich schwächste Team der Gruppe A müssen die Österreicherinnen voll anschreiben, um die Aufstiegschance zu wahren.

"Nordirland ist von Gruppengegnern am schwächsten einzuschätzen, aber trotzdem eine gute Mannschaft, wir haben in der Qualifikation ja schon gegen sie gespielt. Aber da müssen wir auf jeden Fall drei Punkte holen", stellt Sarah Zadrazil gegenüber LAOLA1 klar. 

Das sagt das ÖFB-Team zu Nordirland

Der Teamchef

An der Seitenlinie steht bei Nordirland jede Menge Erfahrung: Teamchef Kenny Shiels arbeitet seit 30 Jahren als Trainer, hat im Männerfußball unter anderem auf höchster Ebene in Nordirland, der Republik Irland und Schottland gearbeitet. 

Seit 2019 coacht er die Damen seines Heimatlandes und hat das Team zur ersten EM-Endrunde geführt. 

Shiels schickt sein Team in der Regel in einem 4-5-1 aufs Feld. 

Die Schlüsselspielerinnen

Die meisten Spielerinnen Nordirlands sind Amateure. Sie sind neben dem Fußball berufstätig oder studieren und können - anders als viele andere Spielerinnen aus den EM-Teams - nicht vom Fußball leben.

Rachel Furness ist eine der bekanntesten Spielerinnen im Kader, sie kickt beim FC Liverpool. Die 34-Jährige gibt im Mittelfeld den Ton bei der "Grün-weißen Armee" an.

Kapitänin ist Marissa Callaghan. Die 36-jährige Mittelfeldspielerin von Cliftonville hatte im Vorfeld der EM mit Verletzungen zu kämpfen, wurde aber rechtzeitig fit.

Rekord-Nationalspielerin ist Julie Nelson. Sie avancierte im ersten Gruppenspiel gegen Norwegen in der 49. Minute zur ersten EM-Torschützin der nordirischen Geschichte und mit 37 Jahren und 33 Tagen auch zur ältesten Spielerin, die jemals bei einer EM-Endrunde getroffen hat. 

Rebecca McKenna ist der aufsteigende Stern des Teams. Die 21-jährige Verteidigerin spielt bei Lewes in der FA Women's Championship. 

ÖFB-Frauen müssen sich auf Favoritenrolle einstellen

Für die Österreicherinnen ist Nordirland kein unbekannter Gegner, in der WM-Qualifikation gab es auswärts ein 2:2, im April dann daheim ein 3:1. "Jede kennt daher ihre Gegenspielerin", so ÖFB-Sportdirektor Schöttel.

Seine Marschrichtung ist klar: "Wenn wir die Zweikämpfe annehmen, genauso intensiv spielen und mit der Überzeugung wie zweite Hälfte gegen England, dann werden wir das Spiel gewinnen. Wir haben sicher die besseren Fußballerinnen."

Die müssen den Switch von einem ausverkauften Old Trafford Stadium in eine wohl spärlich besetzte Arena in Southampton schaffen, samt geänderter Ausgangslage durch die neue Favoritenrolle. 

"Wir müssen jetzt auch Ergebnisse liefern, das wissen wir, aber Druck verspüren wir gar keinen, wir freuen uns einfach auf das nächste Spiel. Wir sind diesmal Favorit, mit der Rolle können wir leben", sagt Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil. Laut Katharina Naschenweng werde man mit der gleichen Lockerheit in die nächsten beiden Partien gehen. "Wir wissen, was wir können, das gilt es auf den Platz zu bringen", betont die Außenspielerin.

Fuhrmann: "Wir sind das bessere Team"

"Wir sind überzeugt, dass wir das bessere Team sind, das müssen wir auf dem Platz beweisen", fordert Teamchefin Irene Fuhrmann.

Der Gegner nahm das Turnier unter ähnlichen Voraussetzungen wie die ÖFB-Auswahl 2017 in Angriff. Mit einem klaren 1:4 gegen Norwegen gab es aber bei der EM-Premiere nichts zu holen. Auch wegen haarsträubender Eigenfehler im Spielaufbau. "Man hat gesehen, dass sie mutig spielen wollen. Da passieren dann auch Fehler, die muss man dann auch nutzen", sagt Katharina Schiechtl.

Auch Zadrazil hofft auf eine ähnlich riskante Spieleröffnung der Nordirinnen in Spiel zwei. "Ich bezweifle aber, dass ihnen das zweimal passieren wird", so die Bayern-Legionärin. Für Verunsicherung will man mit gutem Pressing sorgen.

Fuhrmann rechnet mit deutlich mehr Ballbesitzphasen als zuletzt. "Wir wollen das Spiel dominieren und uns im Angriffsdrittel festsetzen", gibt die 41-jährige Wienerin die Marschroute vor.

Nordirlands Kader im Überblick

Tor: Jackie Burns (Häcken), Becky Flaherty (Brighouse Town), Shannon Turner (Wolverhampton Wanderers)

Abwehr: Kelsie Burrows (Cliftonville), Rebecca Holloway (Racing Louisville), Ashley Hutton (Linfield), Abbie Magee (Cliftonville), Sarah McFadden (Durham), Rebecca McKenna (Lewes), Julie Nelson (Crusaders Strikers), Laura Rafferty (Southampton), Demi Vance (Rangers)

Mittelfeld: Nadene Caldwell (Glentoran), Joely Andrews (Glentoran), Chloe McCarron (Glentoran), Marissa Callaghan (Cliftonville), Louise McDaniel (Cliftonville), Rachel Furness (Liverpool)

Angriff: Simone Magill (free agent), Caitlin McGuinness (Cliftonvillle), Kirsty McGuinness (Cliftonville), Lauren Wade (Glentoran), Emily Wilson (Crusaders Strikers)

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