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Frankreich als erste Nation im WM-Halbfinale

Die "Equipe Tricolore" wird seiner Favoritenrolle gegen Uruguay gerecht.

Frankreich zieht zum ersten Mal seit 2006 wieder in ein Halbfinale einer Fußball-WM ein.

Die "Equipe Tricolore" bezwingt Uruguay in Nizhny Novgorod verdient mit 2:0. In einer schleppenden ersten Halbzeit benötigt es eine Standardsituation, um den Torbann zu brechen. Varane (40.) verlängert einen Griezmann-Freistoß perfekt ins lange Eck.

Kurz danach rettet Lloris sein Team gegen Caceres vor dem Ausgleich. Für die Entscheidung sorgt Griezmann (61.) unter kräftiger Mithilfe von Goalie Muslera.

Der Schlussmann der "Celeste" lässt den zentralen Distanzschuss des Atletico-Stars in bester Loris-Karius-Manier passieren und besiegelt so das Schicksal seiner Mannschaft.

Bei Uruguay merkt man die gesamte Spielzeit über das Fehlen von Stürmerstar Edinson Cavani, der von Christian Stuani nicht adäquat ersetzt werden kann.

Uruguay setzte auf Altbewährtes

Deschamps vertraute mit Ausnahme von Corentin Tolisso statt des gesperrten Blaise Matuidi auf der linken Außenbahn derselben Startelf, die beim 4:3-Achtelfinalerfolg gegen Argentinien für das bisher vielleicht spektakulärste Spiel in Russland gesorgt hatte.

Uruguay bangte bis zuletzt vergeblich um seinen angeschlagenen Stürmerstar Edinson Cavani. Statt ihm stellte Oscar Tabarez neben Luis Suarez Girona-Stürmer Cristhian Stuani auf, der Cavani in keiner Phase des Spiels ersetzen würde können.

Auch ohne den dreifachen Turniertorschützen setzten die Urus auf Altbewährtes: Aus ihrer massierten Abwehr heraus sollte das Mittelfeld möglichst schnell überbrückt werden und "El Pistolero" Suarez im Abschlussposition gebracht werden.

Mäßiges Niveau in Halbzeit eins

Vieles deutete im Vorfeld auf eine taktisch geprägte Partie hin, war doch in den vergangenen fünf Begegnungen gerade einmal ein Treffer gefallen. Torraumszenen sollten dann tatsächlich Mangelware sein. Uruguays Strategie war schnell klar: Schneid abkaufen und den Gegner gar nicht zur Entfaltung kommen lassen.

Stuani gab früh mit einem knappen Fehlschuss seine Visitenkarte ab (5.), auf der Gegenseite erwischte Mbappe freistehend nicht das richtige Timing beim Kopfball (15.). Die Franzosen nahmen die Härte des Gegners an, dem Niveau war das weniger zuträglich.

Zwar versuchten sich vor allem die Franzosen im manchmal ansehnlichen Kurzpassspiel, sie prallten aber wiederholt an Uruguays Betonabwehr ab.

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Urus fanden keine Mittel und Wege

Die Führung brachte ein einstudierter Freistoß: Griezmann verzögerte im Anlauf und zirkelte den Ball auf den Kopf des einlaufenden Raphael Varane. Der Real-Madrid-Verteidiger vollendete unhaltbar für Goalie Fernando Muslera.

Es war erst das zweite Gegentor der "Celeste" bei dieser Endrunde. Auch die Himmelblauen fanden nach einer Freistoßflanke ihre größte Halbzeitchance vor: Doch Hugo Lloris im Frankreich-Tor holte den Kopfball von Martin Caceres noch aus dem Eck (44.).

Ohne Cavani blieb Uruguays Offensivvorstellung auch nach dem Wechsel ernüchternd. Tabarez saß kopfschüttelnd auf der Bank und reagierte mit einem Doppelwechsel. Stuani und Rodrigo Bentancur wurden von Cristian Rodriguez und Maximiliano Gomez ersetzt.

Sieg trocken nach Hause gespielt

Unmittelbar darauf rutschte Muslera ein Flatterball von Griezmann zwischen den Handschuhen zum 2:0 durch. Griezmann, der vor dem Spiel seine Vorliebe für die uruguayische Lebensart betont hatte, verzichtete nach dem Tormann-Schnitzer sogar auf den Jubel.

Tolisso hatte die Chance auf die endgültige Entscheidung. Sein Schuss strich knapp über die Latte (73.). Danach beschränkte sich die "Grande Nation" erfolgreich aufs Verwalten. Uruguay, das im gesamten Spiel nur zweimal aufs Tor schoss, brachte die Franzosen nie in Verlegenheit.

Der Weltmeister von 1998 schaffte damit erstmals seit der Final-Niederlage 2006 gegen Italien wieder den Einzug ins WM-Halbfinale. Dort trifft die Mannschaft von Didier Deschamps am Dienstag in St. Petersburg auf Brasilien oder Belgien. Für Uruguay bleibt der Traum vom dritten WM-Pokal nach 1930 und 1950 weitere vier Jahre unerfüllt.

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