Kroatien trifft heute ab 20:00 Uhr auf Dänemark. Nach dem Siegeszug durch die Gruppenphase gehen die Kroaten überaus selbstbewusst in das Achtelfinal-Duell.
Zlatko Dalic will die Euphorie auch gar nicht bremsen. Zwar bezeichnet der kroatische Cheftrainer die Chancen vor dem Spiel als 50:50, er lässt aber keine Zweifel an den hochgesteckten Zielen: "Die K.o.-Phase darf nicht genug sein, meine Spieler wollen mehr. Wir haben die Qualität, Großes zu schaffen."
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Skandinavier ebenfalls zuversichtlich
Die Kroaten gehen selbstbewusst ins Spiel, weil alles für sie gelaufen ist. Aber wir glauben auch an uns, weil wir zusammengestanden sind, als es nicht so lief", merkte der dänische Offensivmann Martin Braithwaite an. Die Nordländer schafften als Zweiter hinter Frankreich den Sprung in die K.o.-Phase, gegen Peru und Australien mussten sie aber gehörig kämpfen. Teamchef Age Hareide sieht durch das Achtelfinale aber "zusätzliche Energie freigesetzt".
Der Norweger zeigte sich zuversichtlich, den Kroaten ein Bein stellen zu können. "Wir werden nach vorne orientierten Fußball spielen. Auch wenn sie gut im Konter sind, sind sie nicht so gut wie Frankreich. Ich denke, wir können sie überwinden", sagte Hareide. Kroatien habe man sehr gut studiert, die Südosteuropäer seien in der Analyse ein weitaus "bequemerer" Gegner als Argentinien. 18 Spiele bzw. seit Oktober 2016 ist Dänemark darüber hinaus schon ungeschlagen.
Respekt herrscht vor der Mittelfeld-Power der Kroaten. Neben den Stars Ivan Rakitic (FC Barcelona) und Luka Modric (Real Madrid) konnte auch Marcelo Brozovic (Inter Mailand) überzeugen. Mit einem Torverhältnis von 7:1 zeigten sich auch Angriff und Abwehr in Form, Höheres zu schaffen. Dank einer hervorragenden Mischung ist Kroatien der Rolle des Geheimfavoriten entschlüpft und wird als ernsthafter Titelanwärter gehandelt.
1998er-Team soll vergessen gemacht werden
Dass die gestiegene Erwartungshaltung den Druck auf die kraotische Mannschaft größer werden lasse, glaubte zumindest Modric nicht. "Wir haben unser Ziel Achtelfinale jetzt einmal erreicht. Ich bin sicher, dass wir jetzt befreiter spielen können", meinte der Stratege von Real Madrid. Der 32-Jährige könnte im Viertelfinale auf seine Wahl-Heimat treffen. Im zweiten Achtelfinal-Duell am Sonntag trifft Spanien im Moskauer Luschniki-Stadion auf WM-Gastgeber Russland.
In Kroatien wird der aktuellen Auswahl jedenfalls zugetraut, in die übergroßen Fußstapfen der 1998er-Mannschaft zu treten. Bei ihrer WM-Premiere als eigenständige Nation kamen die Balkan-Kicker in Frankreich bis ins Halbfinale, wo erst gegen den Gastgeber Endstation war.
Davor Suker und Co. wurden schließlich Dritte. "Die schönen Erinnerungen an 1998 motivieren uns, ein ähnliches Ergebnis zu erzielen", sagte der nunmehrige Verbandspräsident.
Schon vor dem WM-Start hatte Dalic vom "brennenden Wunsch, eine Geschichte zu schaffen, die der von 1998 ähnlich ist" gesprochen. Viele sehen die Chance gekommen. Der vor 20 Jahren neunjährige Dejan Lovren will die Legenden von damals nun gar in den Schatten stellen. "Sie haben Rekorde gebrochen. Aber ich will übertreffen, was sie geschafft haben. Ich will, dass sich die Leute in Zukunft an meinen Namen erinnern, nicht an ihren", betonte der Liverpool-Verteidiger.