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Wie viel Rotation verträgt der SK Rapid?

Büskens gönnte nur wenigen eine Pause. Doch schon diese Umstellungen merkte man.

Wie viel Rotation verträgt der SK Rapid?

Es war angerichtet, quasi aufgelegt.

Das 4:0 aus dem Hinspiel des Europa-League-Playoffs hätte so viel Spielraum gelassen, einem Großteil der Mannschaft eine Auszeit zu geben – noch dazu vor dem richtungsweisenden Schlager gegen RB Salzburg.

Schon nach dem 1:1 beim WAC ließ Sportdirektor Andreas Müller unverblümt wissen, dass mit dem großzügigen Kader Rotation kein Fremdwort sein sollte.

Nicht jedoch mit Büskens. Dieser blieb seiner Linie treu. Zwar gönnte er Spielern eine Verschnaufpause, auf den Kopf stellen wollte er allerdings nichts. Und selbst durch die drei Umstellungen drängte sich die Frage auf: Wie viel Rotation verträgt der SK Rapid Wien?

Drei Umstellungen, die Wirkung zeigten 

Lediglich drei Spieler, die am Sonntag noch in Wolfsberg aufliefen, wurden ersetzt, radikaler Umbruch wurde aber keiner vollzogen.

Ersatzkapitän Stefan Schwab durfte ebenso wie Christoph Schösswendter und Thomas Schrammel auf der Ersatzbank Platz nehmen.

In die Startelf gehievt wurden an deren Stelle Maximilian Hofmann, Stephan Auer und Arnor Ingvi Traustason.

Dass gerade dieses Trio zuschauen „durfte“ kam wenig überraschend, standen diese bis dahin in allen neun Pflichtspielen auf dem Platz und können durchaus als Dauerbrenner bezeichnet werden. Schrammel spulte sogar in allen Spielen die volle Distanz ab.

Statistisch gesehen hätten sich aber auch vier andere Spieler eine Pause verdient. Denn auch Mario Pavelic, Louis Schaub, Joelinton und Srdjan Grahovac standen bis zum Heimspiel gegen Trencin neun Mal auf dem Platz – bis auf Letzteren alle immer von Beginn an.

Spieler Einsätze Minuten
Mario Pavelic 10 888
Louis Schaub 10 864
Joelinton 10 856
Stefan Schwab 10 844
Thomas Schrammel 10 816
Christopher Dibon 9 765
Christoph Schösswendter 9 753
Jan Novota 8 720
Srdjan Grahovac 10 706
Ivan Mocinic 8 565
Philipp Schobesberger 8 545
Thomas Murg 9 447
Arnor Ingvi Traustason 7 329
Maximilian Hofmann 4 251
Richard Strebinger 2 180
Tamas Szanto 4 151
Stephan Auer 4 117
Steffen Hofmann 2 64
Matej Jelic 1 19
Maximilian Entrup 3 18

* bisher ohne Einsatz: Maximilian Wöber, Paul Gartler, Albin Gashi, Mario Sonnleitner, Tomi Correa, Stefan Nutz, Tobias Knoflach, Giorgi Kvilitaia

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Das 0:2 daheim gegen den AS Trencin offenbarte aber auch, warum Büskens das Mannschaftsgefüge nicht zu oft auseinanderreißen will.

Durch die Abwesenheit von Stefan Schwab fehlte der Taktgeber im Mittelfeld, sowohl Auer als auch Max Hofmann zeigten sich defensiv anfällig und konnten qualitativ Schösswendter und Schrammel nicht vergessen machen.

Auch Traustason blieb in seinen Aktionen eher glücklos. Aus Rapid-Sicht ging im Endeffekt zum Glück alles gut. Auch weil Büskens reagierte, mit der Einwechslung von Schwab in der Halbzeit wieder ein bisschen Linie ins Spiel kam.

Auch Christopher Dibon musste danach gegenüber LAOLA1 eingestehen: "Die neuformierte Mannschaft war ein bisschen verunsichert, unrund und ist nicht ins Laufen gekommen. Wir haben uns durch die Fehler bei den Gegentoren verunsichern lassen. Daran müssen wir als Mannschaft arbeiten. Es ist ja nicht schlecht, wenn man Kritik üben kann, obwohl man aufgestiegen ist."



"Das darf keine Rolle spielen" 

Auf einzelne Wechsel oder die Rotation will der Verteidiger dies aber nicht zurückführen: "Wir waren davor natürlich eingespielt, aber ich mache das nicht an den Wechseln fest. Jeder einzelne bei uns im Kader hat die Qualität, für Rapid zu spielen."

Dieser Meinung ist auch der erstmals ins ÖFB-Team einberufene Louis Schaub: "Das darf keine Rolle spielen. Wir haben einen super Kader, jeder verdient sich, bei Rapid zu spielen und kann auch von Anfang an aufgeboten werden."

Trotz allem ist ein leichtes Gefälle zu erkennen - qualitativ, möglicherweise aber auch durch fehlende Matchpraxis. Von der Breite im Kader her ist Rapid so gut wie lange nicht aufgestellt. Doch wie schnell es gehen kann, zeigen Verletzungen wie jene von Philipp Schobesberger. Andererseits kehrte gegen Trencin Steffen Hofmann zurück, auch Neuzugang Giorgi Kvilitaia soll laut Büskens bald eine Alternative darstellen.

Die richtige Mischung macht es also, auch im Hinblick auf die Rotation. Büskens wird in dieser Hinsicht seiner Linie treu bleiben. Erst durch das schrittweise Vorantasten wird sich wirklich herausstellen, wie viel Rotation Rapid tatsächlich verträgt.

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