Endstand
1:1
1:0, 0:1, 0:0, 11:10
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Villarreal gewinnt die Europa League

22 (!) Elfmeter benötigte es, um einen Sieger zu küren.

Villarreal gewinnt die Europa League Foto: © getty

Der FC Villarreal krönt sich in Danzig zum Sieger der Europa-League-Saison 2020/21! Die Spanier besiegen Manchester United im Endspiel mit 12:11 nach Elfmeterschießen.

Obwohl Manchester United von Beginn an besser ins Spiel findet, gehen die Spanier nach einer guten halben Stunde in Führung. Dani Parejo schlägt einen Freistoß von der linken Seite in den Strafraum, die United-Abwehr ist weit aufgerückt und kann den eingelaufenen Gerard Moreno (29.) nicht mehr am Torabschluss hindern.

Kurz vor der Pause bugsiert der routinierte Raul Albiol beinahe eine stramme Greenwood-Hereingabe ins eigene Tor, Keeper Rulli ist allerdings aufmerksam und kann klären.

Im zweiten Abschnitt dann der Ausgleich für Manchester United durch den Goalgetter Edinson Cavani (55.). Ein Eckball der Engländer wird an den Sechzehner abgewehrt, wo McTominy den Rebound bekommt. Dieser wird gerade noch abgeblockt und landet genau vor den Füßen des Urus, der alleine vor Rulli kein Problem hat, die Kugel im Tor unterzubringen.

Danach übernehmen die Engländer die Spielkontrolle, werden aber vor dem Tor nicht konkret genug. Da es nach 90 Minuten noch keinen Sieger gibt, muss also die Verlängerung herhalten. Diese verläuft ereignisarm, sodass schlussendlich das Elfmeterschießen über den Turniersieg entscheidet.

In diesem treffen jeweils die ersten zehn Spieler beider Teams, bevor die Torhüter an der Reihe sind. Rulli knallt seinen Elfmeter trocken ins rechte Eck, De Geas Strafstoß wird von Rulli pariert, der dem "gelben U-Boot" somit den ersten Titel der 98-jährigen Vereinsgeschichte beschert.

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United spielbestimmend, Villarreal trifft

Ohne den am Sprunggelenk angeschlagenen Kapitän Harry Maguire setzte der dreifache Champions-League-Sieger aus England die ersten Akzente. Scott McTominay (7.) schoss genauso vorbei wie auch Luke Shaw (20.).

Der einzige Treffer fiel auf der anderen Seite und, da spielerisch wenig nach vorne ging, wenig überraschend nach einer Standardsituation. Nach einem Parejo-Freistoß setzte sich Moreno im Duell mit Victor Lindelöf durch und schoss ein. Danach gelang es den "Red Devils" vor der Pause nicht mehr, den Abwehrriegel des "Gelben U-Bootes" zu knacken.

Gleich nach Wiederbeginn war United neuerlich nicht wach in der Defensive, hatte aber Glück, dass Carlos Bacca im Strafraum nicht richtig zum Abschluss kam (47.). Dadurch blieb man im Spiel und meldete sich kurze Zeit später auch richtig zurück. Ein Pogba-Schuss wurde geblockt, Cavani reagierte am Schnellsten und glich mit dem "Spitz" aus sechs Metern aus.

Das war eine gewaltige Moralinjektion für die Engländer, die klar das Kommando übernahmen, die Spanier in der eigenen Hälfte einschnürten, allerdings trotzdem kaum gefährlich wurden. Nennenswert war nur ein Pogba-Kopfball, der aber deutlich über das Tor ging (89.).

Elfmeterschießen als abschließendes Highlight

Deshalb ging zum ersten Mal seit 2014, als der FC Sevilla mit Emery auf der Bank Benfica Lissabon nach Elfmeterschießen bezwungen hatte, ein Finale in die Verlängerung. Dort machten die Spanier mehr für das Spiel. Die Engländer, die erst in der 100. Minute zum ersten Mal wechselten, waren fast nur noch auf Sicherheit bedacht. Chancen waren absolute Mangelware, Tore fielen keine.

Das Elfmeterschießen war dann das absolute Highlight einer sonst eher mauen Partie. Für United endete es nicht so wie jenes im Champions-League-Finale 2008 in Polen. Villarreal sicherte sich durch den Erfolg einen Startplatz in der Champions League 2021/22.

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