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EL-Auftakt: Letsch gegen "härtesten Brocken" mit viel Druck

Salzburg hat mit FC Porto zum Start der Europa League einen harten Gegner erwischt. Chefcoach Letsch gibt zu, dass die Situation "mit uns allen etwas macht."

EL-Auftakt: Letsch gegen Foto: © GEPA

Nach Rückschlägen in der Bundesliga droht Red Bull Salzburg in der Europa League ein schwerer Start. Im ersten Spiel der Ligaphase gastiert mit dem FC Porto eine Mannschaft in Wals-Siezenheim, die im Normalfall in der Champions League zu finden ist.

Für Salzburgs Trainer Thomas Letsch ist der 30-fache portugiesische Meister einer der Kandidaten auf den Titel. Der Deutsche hofft am Donnerstag (ab 21.00 im LIVE-Ticker >>>), aus der Rolle des Außenseiters zu überraschen.

"Wir gehen in dieses Spiel mit der absoluten Überzeugung rein, dass wir was holen können. Dass dazu eine Top-Leistung vonnöten ist, wissen wir alle", meinte Letsch. Mit Porto komme "der härteste Brocken gleich zu Beginn". Die nationalen Negativerlebnisse will Salzburg ausblenden.

"Man kann es als Vorteil sehen, dass es in der Europa League weitergeht, in einem neuen Wettbewerb. Da interessiert es nicht, auf welchem Tabellenplatz wir in der Liga sind."

Letsch: "Druck haben wir immer"

Nach dem 0:2 gegen Sturm Graz hatte sich der Ton beim Vizemeister weiter verschärft. Sportdirektor Rouven Schröder bekrittelte "doofe" Gegentore. Letsch, der den Posten vor neun Monaten angetreten hatte, weht medial Gegenwind entgegen. "Ich müsste lügen, dass es mir rund um die Uhr gut geht. Das macht etwas mit uns allen", sagte der Deutsche dazu. Es mache aber keinen Sinn, sich darauf zu fokussieren. "Druck haben wir immer."

Personell muss Letsch neben den verletzten Akteuren auch auf Clement Bischoff und Jannik Schuster verzichten. Der Neo-Stürmer kassierte noch in den Diensten von Bröndby eine Rote Karte und muss noch ein Spiel seiner Sperre absitzen, der Verteidiger ist erkrankt. In der Innenverteidigung ist die Kaderdecke aktuell dünn.

"Wir können was mitnehmen, das Vertrauen haben wir schon in uns. Aber es benötigt dafür einen perfekten Tag", erklärte Alexander Schlager die Ausgangslage. Der Kapitän im Tor wird aller Voraussicht nach gefordert sein. Porto um den italienischen Cheftrainer Francesco Farioli hat in sechs Runden der heimischen Meisterschaft 15 Tore geschossen und nur eines erhalten - beim 2:1 im Schlager gegen Meister Sporting.

Porto auf Titel aus

Der im Juli verpflichtete Farioli wird aktuell mit Lob überhäuft, nachdem Porto in der vergangenen Saison nur Platz drei belegt und bei der Klub-WM ebenfalls nicht überzeugt hatte. Die Ansprüche bei den "Drachen" sind hoch.

So merkte Präsident Andre Villas-Boas vor dem Europa-League-Auftakt an, dass sich der Klub über Titel definiere. "Das Image, das der FC Porto vermitteln muss, muss das Gegenteil von dem sein, was er letztes Jahr vermittelt hat", betonte der ehemalige Star-Trainer.

Sechsmal traf Porto bisher im Europacup auf österreichische Gegner. Fünf Siege und ein Remis stehen zu Buche. Einzig die Austria rang den Blau-Weißen im November 2013 in der Champions League ein 1:1 ab. Letsch erwartet einen ambitioniert auftretenden, hoch anpressenden Gegner.

In Ehrfurcht erstarren wolle seine Elf aber nicht: "Wir müssen mit Respekt ins Spiel gehen, aber nicht mit Angst." Die Arena wird voraussichtlich nur zu einem Drittel gefüllt sein. Schlager sah das im Rückblick auf das Sturm-Heimspiel nicht als Nachteil: "Im Gegenteil. Es ist vielleicht auch ganz angenehm, wenn nicht 8.000 zur Halbzeit pfeifen."


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