SK Rapid Wien SK Rapid Wien SCR
Debreceni VSC Debreceni VSC DEB
Endstand
0:0
0:0, 0:0
news

Rapid trauert nicht um Sieg: "Wäre auch spannend geblieben"

Eigene Ineffizienz, dazu ein taktisch gut eingestellter Gegner ergeben eine Bremse. In Hütteldorf wird das Ergebnis aber nicht ernüchtert aufgenommen.

Rapid trauert nicht um Sieg: Foto: © GEPA

Ausgerechnet bei der europäischen Aufgabe gibt es für den SK Rapid Wien den ersten Euphorie-Dämpfer der Saison.

Im Hinspiel der Conference-League-Qualifikation gegen Debreceni VSC reicht es im eigenen Hause nur zu einem 0:0, das alle Aufgaben für das Rückspiel in Ungarn offen lässt.

Ein torloser Abend, an dem sich Rapid zwar als aktivere Mannschaft präsentierte, diesmal fehlte in der Offensive aber die nötige Gefährlichkeit. Da gegen die Magyaren in einem überschaubaren Spiel auch zweimal die Stange retten musste, hätte die Ausgangslage mit Pech auch schlechter aussehen können.

Gegen gute Defensive tat fehlende Präzision doppelt weh

Besonders in der ersten Hälfte fanden die Hütteldorfer diesmal aber das Tor nicht, obwohl oft genug der Weg ins letzte Drittel gelang. Der Dosenöffner blieb eingesteckt. Und in der zweiten Halbzeit wollte nach vorne nicht mehr viel gehen.

"Im Endeffekt müssen wir eigentlich in Führung gehen, dann wäre es wahrscheinlich in der zweiten Halbzeit auch ein bisschen leichter gewesen. Natürlich haben wir schon bessere Partien abgeliefert. Aber man muss auch sagen, dass der Gegner eine gute Leistung gebracht hat", wollte Marco Grüll das Abgelieferte nicht zu schlecht sehen.

Tatsächlich trat Debrecen taktisch sehr diszipliniert, geordnet und geduldig auf, vor allem in der Defensive.

"Das ist heutzutage das Schwierigste, wenn der Gegner taktisch sehr gut organisiert ist, die Räume eng macht und uns nicht ins Tempo kommen lässt. Trotzdem muss man auch sagen, dass wir unsere Chancen besser ausspielen müssen. Dann hätten wir die Partie auch gewinnen können", sah der Offensivmann eine vergebene Möglichkeit auf nervenschonendere Gegebenheiten für das Rückspiel.

Dafür auch nicht viel zugelassen

Was vorne nicht gelang, sah hinten etwas besser aus. In der letzten Viertelstunde gingen die Gäste zwar in die Offensive und wurden noch gefährlich, zuvor war aber nicht viel von Debrecen zu sehen.

"Es stimmt, gegen Ende haben wir ein bisschen den Zugriff auf das Spiel verloren, viele Standards gegen uns gehabt. Das ist dann ein bisschen brenzlig geworden", stimmte Roman Kerschbaum zu.

Der trotzdem befand, "dass wir sehr, sehr gut auf ihren Spielaufbau und auf das, was sie machen wollten, eingestellt waren."

Und am Ende standen dann eben zwei Teams gegenüber, die sich über weite Strecken neutralisierten.

Burgstaller nicht unzufrieden

Selbst Guido Burgstallers Serie kam zu einem Ende. Nach zwölf Heimspielen in Folge mit mindestens einem Treffer - neuer Rapid-Rekord - wollte es bei 13. Partie nicht mehr funktionieren. Auch wenn der Kapitän traf, das Tor durch einen Ball am Ellbogen in der Entstehung aber nicht gegeben wurde.

Der Stürmer konnte "mit dem Ergebnis leben": "Man hat gesehen, was wir alles unternommen haben. Grundsätzlich war das Spiel von uns in Ordnung. Wir hatten auch gute Kontermöglichkeiten, in denen wir nicht entschlossen genug waren. Von daher nehmen wir das 0:0 mit."

Auch der Kärntner sah das Problem eher im defensivstarken Gegner: "Die haben super Fußball gespielt. Das wird sicher ein interessantes Auswärtsspiel."

Viele Kleinigkeiten konnten es sein

Zoran Barisic sah sich in seiner Warnung vor einer "sehr starken Mannschaft" bestätigt und sah eine "gute Leistung" seiner Mannschaft, wenngleich er einmal mehr mit Ineffizienz hadern musste. Zu der eben auch mehr Probleme in der Herausarbeitung der Möglichkeiten kamen.

Woran das lag, sei schwer zu erklären. "Einerseits hat der Torwart gut gehalten, andererseits waren wir vielleicht nicht entschlossen genug oder haben falsche Entscheidungen getroffen. Aber ich will meine Mannschaft deswegen jetzt nicht schlechtreden", so der Rapid-Trainer.

Sein Team habe speziell in der zweiten Hälfte aber "in gewissen Zonen immer wieder technische Fehler gemacht. War schlecht in der Ballannahme. Oder hat den Mitspieler nicht gefunden, der am günstigsten gestanden ist. So Kleinigkeiten haben gefehlt, um in der letzten Zone für Gefahr zu sorgen."

Gleiche Ansätze auch auswärts

So stand am Ende ein Ergebnis, das wenig aussagt.

"Es bleibt spannend für das Rückspiel. Aber es wäre auch spannend geblieben, wenn wir gewonnen hätten", wollte "Zoki" dem fehlenden Tor am Ende keine zu große Bedeutung beimessen.

Zumal er schon ankündigte, auch im Osten Ungarns wieder eine offensive Herangehensweise zu wählen und das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen: "Wir bleiben offensiv denkend und offensiv orientiert. Es ist schon in unserer Spielweise, offensiv zu denken."

In Debrecen soll dann die zündende Idee zumindest das entscheidende eine Mal hold sein. Es bleibt eine Woche Zeit, sie zu finden.

Kommentare