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Auftragskiller nutzte EM-Party für Mord

Die ausschweifenden Feierlichkeiten nach Italiens EM-Titel forderte zwei Todesopfer:

Auftragskiller nutzte EM-Party für Mord Foto: © getty

Kuriose und traurige Nachrichten aus Italien.

Die ausschweifenden Partys nach dem zweiten Europameistertitel der "Squadra Azzurra" forderten zwei Todesopfer. Wie die Polizei in Foggia bekanntgibt, nützte ein Auftragsmörder das Chaos in den Straßen, um eine Zielperson zu erschießen. Danach flüchtete er auf einem Motorrad.

Die sechsjährige Nichte des Opfers wurde dabei ebenfalls verletzt und befindet sich in kritischem Zustand, wie Medien berichteten.

Doch das waren nicht die einzigen Opfer, die die Feierlichkeiten forderten. Im sizilianischen Caltagirone kam ein 22-Jähriger bei einem Autounfall auf dem Weg zu einer Party ums Leben.

Auch Baden im Brunnen war erlaubt

In der Nacht auf Montag ging es in ganz Italien rund. Tausende strömten auf die großen, teils weltberühmten Plätze in Rom, Neapel oder Mailand. Die Verkehrsadern in der Hauptstadt Rom waren hoffnungslos verstopft mit Autos, aus denen sich einige Fans waghalsig und Fahnen schwenkend hinauslehnten.

Während der Partie war nach dem frühen 1:0-Führungstreffer der Engländer schnell Ruhe in den Bars und Restaurants eingekehrt. Mit der Parade von Torhüter Gianluigi Donnarumma und dem endgültigen 3:2-Sieg in der Elfmeterentscheidung entlud sich die Anspannung in Freudenjubel auf den Plätzen. Viele Fans rissen sich ihre Trikots vom Leib. Einige badeten in den Brunnen, was die Polizei sonst mit horrenden Geldstrafen ahndet. An der Piazza Trilussa im römischen Ausgehviertel Trastevere erklommen einige Feiernde Laternenpfähle und zündeten Feuerwerk. Die Ordnungskräfte umstellten zwar den Platz, ließen die Fans aber gewähren.

Verletzungen nach Feuerwerks-Explosionen

Es war eine Massenfeier, wie es sie seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühling 2020 nicht mehr gegeben hat. Italien wurde sehr hart vom Virus getroffen. Bisher registrierten die Behörden fast 128.000 Corona-Tote. Nur wenige hielten sich an die Maskenregel, nach der man eine Mund-Nase-Bedeckung tragen muss, wenn Mindestabstände nicht mehr eingehalten werden können.

In Neapel knatterten Hunderte Fans auf Rollern und mit Fahnen in den Händen um die Plätze. Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete, dass die Schiffe im Hafen ihre Hörner erschallen ließen. Die Polizei schritt den Berichten zufolge gegen einige Randalierer ein. Auch einige Roller sollen in dieser Nacht gestohlen worden sein.

In Mailand versammelten sich Tausende auf den Domplatz. Der Sockel der Statue von Vittorio Emmanuele II. war kaum noch erkennbar. Am Montag meldeten Medien, dass in der Nacht 15 Menschen in der norditalienischen Metropole bei der Feier verletzt wurden, drei davon schwer. Die Verletzungen passierten teils bei der Explosion von Feuerwerk.

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