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Spanien vor Achtelfinale gegen Italien entspannt

Titelverteidiger gibt sich vor dem Kracher gegen Italien nach außen hin unbeeindruckt

Spanien vor Achtelfinale gegen Italien entspannt

Titelverteidiger Spanien ist vor dem Achtelfinal-Schlager gegen Italien (Mo, 18 Uhr) entspannt - zumindest geben sich die Spanier trotz der Niederlage gegen Kroatien unbeeindruckt.

"Diese Niederlage wird uns stärker machen. Wir werden die Fehler korrigieren", erklärt Juanfran. Dass es bereits jetzt zur Neuauflage des letzten EM-Finales kommt, stört den Atletico-Verteidiger nicht: "Jeder Gegner in der K.o.-Phase ist hart. Es wäre unfair zu behaupten, dass wir die schwierigere Auslosung haben."


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Höchster Finalsieg der EM-Geschichte

Damals führte Spanien die "Squadra Azzura" richtiggehend vor und feierte mit dem 4:0 den höchsten Finalsieg der EM-Historie.

An eine Wiederholung der Ereignisse glaubt in dieser Form niemand. Während Spanien nach dem enttäuschenden Aus in der Gruppenphase bei der WM vor zwei Jahren in Frankreich phasenweise wieder an die spielerischen Glanzleistungen anschließen konnte, die zwischen 2008 und 2012 zu zwei Europa- und einem Weltmeistertitel geführt hatten, überzeugte Italien vor allem durch Effizienz und taktische Meisterleistungen.

Nach jeweils zwei Siegen zum Beginn dieser EM verloren beide Teams ihr drittes Gruppenspiel. Die Iberer mussten damit den lange Zeit sicher scheinenden Gruppensieg den Kroaten überlassen und treffen deshalb vergleichsweise früh auf das Team von Antonio Conte.

Italien setzt auf Juve-Connection

Für Italien führt der Weg zum Erfolg wohl wie üblich über die Defensive. Stellvertretend für viele Landsleute glaubt auch Ex-Teamspieler Fabio Cannavaro an die Achse von Juventus Turin.

Mit Tormann Gianluigi Buffon sowie den Abwehrspielern Giorgio Chiellini, Andrea Barzagli und Leonardo Bonucci sollen vier Akteure der "Alten Dame" die spanische Offensivpower entschärfen. "Gemeinsam können sie Großes schaffen", hoffte der Weltmeister von 2006.

Ausgerechnet ein Juve-Kollege soll dieses Unterfangen für die Spanier zunichtemachen. Alvaro Morata ist bei den Iberern im Sturm gesetzt. In Spanien erhoffen sich viele, dass Morata die zuletzt vakante Rolle als "Goleador" in der "Furia Roja" übernehmen kann.

"Er hat unglaubliche Fähigkeiten"

"Er hat unglaubliche Fähigkeiten und paradoxerweise immer noch sehr viel Verbesserungspotenzial", lobte Chiellini seinen scheidenden Teamkameraden. Schmunzelnd ergänzte er: "Ich hoffe, dass Alvaro am Montag ein schlechte Leistung bringt, aber ich wünsche ihm das Beste für den Rest seiner Karriere."

Moratas Vertrag bei "Juve" endet am 30. Juni. Real Madrid hat die Rückkaufoption auf den dreimaligen EM-Torschützen gezogen, nach Medienangaben für 30 Millionen Euro. Allerdings wollen die "Königlichen" ihn anscheinend gewinnbringend weiterverkaufen. Für 75 Millionen Euro, schreibt die Sportzeitung "Marca". Er sei derzeit "die begehrteste Nummer 9" der Welt. Chelsea und Arsenal sind als neue Arbeitgeber im Gespräch.

Duell der Trainer

Das Duell der beiden Fußball-Großmächte ist auch ein Duell der Trainer. Auf der einen Seite Vicente del Bosque, Welt- und Europameister mit Spanien. Der 65-Jährige treut die Spanier wohl zum letzten Mal bei einem Großereignis, auch wenn er Fragen diesbezüglich gerne ausweicht.

Nichts soll die Arbeit auf dem Platz stören. "Ich habe eine Idee, was sein könnte. Ich weiß nicht, ob man sie ändern kann, das hängt jedenfalls nicht vom Ausgang der Europameisterschaft ab", sagte er zuletzt.

Auf der anderen Seite steht Antonio Conte an der Seitenlinie. Der 46-Jährige baldige Chelsea-Coach, der zuvor noch kritisiert worden war, verkörpert den Aufschwung der Italiener und gilt vielen als der eigentliche Star. Taktisch perfekt eingestellt, als verschworene Einheit und mit großem Siegeswillen - so präsentiert sich Italien bisher bei der EM. "Wenn man einen großen Club trainiert, lernt man, welcher Weg zum Erfolg führt", sagte der ehemalige Juventus-Coach.

Gegen Spanien wird es wohl wieder eine perfekte Vorbereitung Contes brauchen, um gegen den Titelverteidiger zu bestehen.

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