Ungarn im Freudentaumel! Erstmals seit 44 Jahren für eine EM qualifiziert, gewinnen die Magyaren gleich ihr erstes Spiel. "Wir haben für diesen Sieg sehr viel getan. Ich bin überglücklich. So kann es weitergehen", sagt Teamchef Bernd Storck.
Ebenfalls überglücklich: Adam Szalai, Torschütze zum 1:0. Seit Oktober 2014 musste er auf einen weiteren Teamtreffer warten. Er wählte den idealen Zeitpunkt, um den Bann zu durchbrechen. "Ein Karrierehighlight", so der Hannover-Stürmer euphorisch.
„Mit Herz und Leidenschaft zum Erfolg“
Ungarns Co-Trainer Andreas Möller jubelt über die drei Punkte zum EM-Auftakt. Das Erfolgsrezept? „Wir haben uns nicht nur auf die Defensive beschränkt, sondern sehr wohl auch Nadelstiche nach vorne gesetzt. Weiters wussten wir, dass man die Räume von Alaba, Arnautovic und Junuzovic einengen muss. Das ist uns gelungen“, zeigt sich der 48-jährige Deutsche zufrieden.
Sportlich fair verschweigt er nicht jene Momente, in denen sein Team Glück hatte: Beim Stangenschuss von Alaba und dem harten Ausschluss von Dragovic.
„Schwachpunkt Ungarn? Das hat motiviert“
Motivieren musste man Ungarn nicht. Kapitän Dzsudzsak meint: „Wir haben gehört, dass Österreich uns als Schwachpunkt in der Gruppe sieht. Klar das so eine Aussage zusätzlich Kräfte bei uns freigesetzt hat.“
Eine besondere Geschichte lieferte Ungarns Torschütze Szalai. Im Team wartete er seit eineinhalb Jahren auf den nächsten Treffer. Bei Hannover ist er fast ebenso lange ohne Torerfolg. Gegen Österreich aber passte der Ball genau. „Ein wunderbares Erlebnis“, so der 28-jährige Offensivmann. „Trotz einer harten Phase in meiner Karriere habe ich mir vorgenommen, diese EM zu genießen. Und das mache ich jetzt auch.“
Jetzt gilt es für das Trainerduo Storck/Möller die Mannschaft am Boden zu halten. Möller erklärt mit erhobenem Zeigefinger: „Wir haben noch nichts erreicht. Noch warten zwei harte Spiele auf uns.“ Ein wenig gefeiert darf aber werden: „Einen Tag dürfen wir diesen Erfolg genießen, dann aber laufen die Vorbereitungen konzentriert auf Island“, so der EM-Sieger 1996.
Claus Schlamadinger
VIDEO: Die Highlights des Spiels