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Real: So schlecht wie schon lange nicht mehr

Verheerende Zahlen in La Liga. UCL als letzter Strohhalm für Real Madrid.

Real: So schlecht wie schon lange nicht mehr

Die Champions League, der ultimative Wettbewerb im europäischen Klub-Fußball - für Real Madrid der letzte Strohhalm, um eine verkorkste Saison noch zu retten.

In La Liga (alle Spiele im LAOLA1-LIVE-Ticker) liegt der Rekordmeister abgeschlagen auf Rang drei, zwölf Punkte hinter Leader und Titelverteidiger FC Barcelona.

Und aus der Copa del Rey haben sich die „Königlichen“ Anfang Dezember 2015 selbst gekickt.

Nachdem im Sechzehntel-Final-Hinspiel gegen Drittligist Cadiz mit dem Russen Denis Cheryshev ein gesperrter Spieler zum Einsatz kam, wurden die Madrilenen vom nationalen Verband aus dem laufenden Cup-Bewerb ausgeschlossen.



UCL als letzter Strohhalm

Bleibt somit nur mehr die Königsklasse für einen Titel. Fünf Partien trennen Ronaldo und Co. vom angestrebten Finale am 28. Mai in Mailand. "Alle Teams haben die gleiche Chance", meint Zinedine Zidane. "Man muss gute Spiele zeigen, um sich zu qualifizieren."

Der Aufstieg ins Viertelfinale dürfte dennoch schon einmal so gut wie sicher sein.

Nach dem 2:0-Hinspiel-Erfolg bei AS Roma scheint das Rückspiel am Dienstag (LIVE bei LAOLA1) nur mehr Formsache zu sein.

Unterschätzen möchte der Coach die Italiener aber keinesfalls. „Es ist ein sehr wichtiges und schweres Spiel “, betont der Franzose.

„Wir müssen demütig sein“

Pepe fordert trotz der hervorragenden Ausgangsposition „Ernsthaftigkeit und Teamgeist. Rom hat großartige Spieler, die schnell über die Außen kommen. Wir müssen demütig sein und den Willen aufbringen, das Spiel zu gewinnen.“

Der Einzug unter die letzten acht ist aber sowieso quasi zur Gewohnheit geworden, erreichte Real doch in den letzten fünf Jahren zumindest immer das Halbfinale.

Davor scheiterte man 2010, als bereits im Achtelfinale gegen Olympique Lyon mit einem Gesamtscore von 1:2 sensationell Schluss war.

Doch bei aller Konzentration auf die Champions League sowie den letzten klaren Siegen in La Liga gegen Levante (3:1/a) und Celta Vigo (7:1/h) muss das Hinterherhinken in der Meisterschaft thematisiert werden. Denn heuer ist keine Ausnahme:

Zweitschlimmste Titel-Dürrephase

Nur eine einzige Meisterschaft konnte in den letzten acht Jahren eingefahren werden.

Damit befinden sich die Los Blancos in der zweitschlimmsten Titel-Dürrephase der Vereinsgeschichte.

Noch schlimmer war es nur in der Pre-Di-Stefano-Zeit zwischen 1933 und 1953, in der in 17 Saisonen nur ein einziger Liga-Titel herausprang.

Besonders bitter in jüngerer Vergangenheit: Der Meisterpokal landete in Reals titellosen Jahren mit Ausnahme der Saison 2013/14 (Atletico) immer bei Erzrivale FC Barcelona. Werden Messi und Co. heuer zum 24. Mal Meister, schrumpft Reals Vorsprung in der ewigen Bestenliste auf acht Titel – vor sieben Jahren waren es noch 13.

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Fehlende Siegesserie

Ausschlaggebend für den klaren Rückstand in der laufenden Saison ist das Fehlen einer Siegesserie. Im bisherigen Meisterschaftsverlauf konnte Real gerade einmal vier Partien in Folge gewinnen. Dies gelang im September, also noch unter Rafa Benitez, als Betis, Espanyol, Granada und Bilbao besiegt wurde.

Für Real ist es die schlechteste Bilanz der letzten zehn Saisonen. Im vergangenen Jahr wurden etwa zwölf La-Liga-Begegnungen en suite gewonnen, in den Jahren davor lag die Nummer der Folge-Siege bei 10, 8, 7, 6 oder 5.

Wie sehr die aktuelle Situation die Nerven der Fans strapaziert, bekommt vor allem Cristiano Ronaldo zu spüren.

Beim 7:1-Kantersieg am Wochenende gegen Celta erzielte der Portugiese vier (!) Tore – dennoch gab es vereinzelte Pfiffe gegen den 31-Jährigen. Zudem fordert ein Teil der Anhängerschaft den Verkauf des Superstars.

Zidane verteidigt Ronaldo

Für Zidane kommt dies freilich überhaupt nicht in Frage. „Ich bin der Trainer und will, dass Ronaldo bleibt. Auch ich bin ausgebuht worden, andere auch. Unsere Fans wollen einfach immer mehr und das ist gut, denn es sollte eine Motivation sein, sich ständig zu verbessern. Schlussendlich lieben die Anhänger unsere Spieler… am Ende des Tages“, erklärt der 43-jährige Chefcoach.

Dabei sollten die Supporter tagtäglich froh sein, einen Spieler wie Ronaldo in ihrem Team zu haben. Mit 27 Tore führt der Linksaußen die Torschützen-Liste in La Liga an und ist auch in der Champions League mit 12 Treffern der aktuell Führende.

Unterm Strich kann Ronaldo aber so viele Tore erzielen wie er will, retten kann diese Saison nur mehr der Triumph in der Champions League.

Martin Wechtl

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