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Union-Kapitän Trimmel: "Unsere Entwicklung ist unglaublich"

Der ÖFB-Legionär blickt dem Champions-League-Kracher gegen Real Madrid mit großer Vorfreude entgegen.

Union-Kapitän Trimmel: Foto: © getty

Der 1. FC Union Berlin ist dieser Tage auf einem Höhepunkt des Erfolgs angekommen.

Die "Eisernen" treffen am Mittwoch (ab 18:45 Uhr im LIVE-Ticker >>>) bei ihrer Premiere in der UEFA Champions League auf das Star-Ensemble von Real Madrid.

In den vergangenen Jahren legte der Hauptstadt-Klub einen rasanten Aufstieg hin. 2019 schoss sich Union in die deutsche Bundesliga. Es folgten Abenteuer in der UEFA Conference League und UEFA Europa League. Nun dürfen die Berliner im "Fußball-Olymp" aufspielen.

Trimmel gegen Alaba

Damit hätte Union-Kapitän Christopher Trimmel 2014/15, während seiner ersten Saison in Berlin, nur zu träumen gewagt.

"Hätte mir das damals ein Hellseher gesagt, hätte ich das nicht geglaubt. Unsere Entwicklung ist unglaublich. Aufstieg in die Bundesliga, Conference League, Europa League, jetzt Champions League. Wie wir das durchgezogen haben, ist einmalig", sagte der 36-Jährige zur "Kronen Zeitung".

Die Vorfreude auf die Begegnung mit den "Königlichen" ist seit der Auslosung groß. Besonders für Trimmel ist das Wiedersehen mit ÖFB-Kollege David Alaba.

"Ich habe ihm nach der Auslosung sofort geschrieben. Ich habe das Los Real Madrid irgendwie schon davor gespürt. Ich freue mich sehr auf das Aufeinandertreffen und hoffe, dass wir uns auch vor oder nach dem Spiel abseits des Rasens sehen können."

"Hätte mir die Alte Försterei gewünscht"

Doch nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Fans ist das Spiel in der spanischen Hauptstadt ein Highlight. 3.480 Union-Fans werden die Mannschaft in Madrid im ausverkauften Auswärtssektor anfeuern.

Die CL-Heimspiele gehen allerdings nicht an der altehrwürdigen Alten Försterei, sondern im Olympiastadion über die Bühne. Trimmel wäre lieber in der angestammten Wirkungsstätte aufgelaufen.

"Sportlich hätte ich mir die Alte Försterei gewünscht, weil wir eine Heimmacht sind, die Stimmung dort einfach gewaltig ist und viel ausmacht. Auch der aktiven Fanszene wäre die Alte Försterei lieber gewesen. Aber alle werden ganz sicher das Beste daraus machen. Das Olympiastadion war eine Entscheidung für die Menschen, damit möglichst viele Fans Union in der Königsklasse sehen können."

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Bonucci-Debüt in Madrid?

Im ersten Spiel gegen Real Madrid sollen jedenfalls Unions Grundtugenden auf den Platz gebracht werden. "Laufen, Kämpfen, Beißen gehört einfach zu unserer DNA", so Trimmel, der das Tagesgeschäft in der Bundesliga keinesfalls vernachlässigen will. "Wenn der eine oder andere zu sehr an die Königsklasse denkt, werden ich und andere Führungsspieler schnell dazwischengrätschen."

Als Führungsspieler sollen in dieser Saison unter anderen die Neuzugänge Leonardo Bonucci, Robin Gosens oder Kevin Volland vorangehen.

"Es spricht für den Verein, dass wir solche Spieler bekommen haben. Leo, Robin oder auch Kevin Volland haben sich natürlich genau über das Gesamtpaket informiert. Sie passen menschlich und von der Art und Weise, wie sie Fußball spielen, sehr gut zu uns", sagte Trimmel über seine neuen Teamkollegen.

Gut möglich, dass der erfahrene Bonucci gegen Real zu seinem Debüt für die Unioner kommt. Abwehrchef Robin Knoche fällt gegen die Spanier verletzungsbedingt aus. Auch Rani Khedira und Laurenz Dehl stehen nicht zur Verfügung. Janik Haberer muss eine Rot-Sperre aus der vergangenen Europacup-Saison absitzen.

Trimmel will im Konkurrenzkampf nicht zurückstecken

Auch Trimmel könnte in Madrid zum Zuschauen verdammt werden. Mit Josip Juranovic hat er auf der Rechtsverteidiger-Position einen starken Konkurrenten. Wie der Routinier mit womöglich etwas weniger Einsatzzeiten in dieser Saison umgeht?

"Das ist ein normaler Prozess. Das Wichtigste ist, dass wir auf jeder Position jetzt stark doppelt besetzt sind. Ich gebe natürlich in jedem Training Vollgas, will es dem Trainer möglichst schwer machen. Juranovic und ich bewegen uns fast auf dem gleichen Niveau. Wir werden beide unsere Spiele bekommen."

Im ÖFB-Nationalteam wurde Trimmel, der sein letztes Länderspiel im September 2022 gegen Kroatien bestritt, zuletzt nicht berücksichtigt. Dazu gab es ein Gespräch mit Teamchef Ralf Rangnick. "Er hat mir vor dem vorletzten Lehrgang sehr plausibel erklärt, warum ich nicht dabei bin. Ich versuche natürlich, weiter eine Option für das Nationalteam zu sein, mich mit Leistung aufzudrängen."


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