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UEFA Fünf-Jahreswertung: Österreich gegen alle

Ein Ausblick und eine Prognose auf den Kampf um den CL-Fixplatz:

UEFA Fünf-Jahreswertung: Österreich gegen alle

Die Saison im internationalen Klubfußball ist gerade erst so richtig ins Laufen gekommen und schon ist wieder ein heißer Kampf um den begehrten elften Platz in der UEFA Fünf-Jahreswertung entbrannt.

Österreich, letztjähriger Inhaber von Platz 11, der einen CL-Fixplatz so gut wie sicher macht, geht vor den europäischen Gruppenphasen als 12. in Lauerstellung ins spannende Rennen um die elftbeste Positionierung im UEFA-Ranking. Aber auch sechs andere Nationen dürfen sich noch (zumindest theoretische) Chancen auf Platz 11 ausrechnen.

LAOLA1 gibt einen Überblick:


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11. Niederlande (27.433)

Champions League

PSV Eindhoven in Gruppe B gegen FC Barcelona, Tottenham Hotspur, Inter Mailand

Ajax Amsterdam in Gruppe E gegen Bayern München, Benfica Lissabon, AEK Athen

Die Niederlande konnten sich nach der Qualifikation Platz 11 vorübergehend von Österreich zurückholen. Die Qualifikation lief für die Holländer mit 3.600 Zählern vor Gruppen-Beginn (und damit bereits mehr als während der ganzen vorigen Saison) zwar auf dem Papier gut, allerdings gingen mit Feyenoord, Vitesse und AZ Alkmaar drei wichtige Kräfte überraschend früh in der EL-Quali verloren.

Konträr dazu lief die holländische CL-Quali. Mit PSV Eindhoven und Ajax Amsterdam, beide im Vorjahr noch ohne internationale Gruppen-Beteiligung, sicherten sich beide Starter einen begehrten Platz in der Königsklasse und damit jeweils 0,8 Zähler für die Fünf-Jahreswertung.

Gruppen-Prognose:

Die Gruppen-Auslosung der Niederländer darf Österreich Hoffnung auf einen Beibehalt von Platz 11 nach der Saison geben.

PSV Eindhoven wurde in eine regelrechte „Todesgruppe“ verfrachtet. Gegen die Weltklasse-Teams FC Barcelona und Tottenham und den ambitionierten CL-Rückkehrer Inter könnte es eine große Null setzen.

Etwas anders sieht es bei Ajax aus. Gegen die Bayern wird zwar wenig bis nichts gehen, gegen Benfica Lissabon und AEK Athen aber sehr wohl. Für Ajax, das seine talentierte Mannschaft großteils zusammenhalten konnte und sich extern mit Routiniers verstärkte, ist ein europäisches Überwintern mehr als drinnen.

Umgerechnet fehlen Österreich aktuell ziemlich genau zwei Siege auf die Niederlande.

12. Österreich (26.650)

Europa League

Rapid Wien in Gruppe G gegen Villarreal, Spartak Moskau, Glasgow Rangers

FC Salzburg in Gruppe B gegen Celtic Glasgow, RB Leipzig, Rosenborg Trondheim

Österreich konnte trotz einer nahezu katastrophalen Qualifikationsphase mit dem SK Rapid und Salzburg zwei Mannschaften in der Gruppenphase der Europa League platzieren und so die Chance auf die Verteidigung von Platz 11 aufrecht erhalten.

Gerade mal 1,6 Zähler schauten dabei aus 18 rot-weiß-roten Quali-Spielen raus. Die Nullrunde, die die Admira und Sturm Graz drehten, tut weh.

Auch der LASK wurde trotz toller Leistungen zuerst gegen Lilleström und dann gegen Besiktas nicht mit einem Playoff-Einzug belohnt.

Für Rapid wurde die Quali fast zur Qual. Einzig die enorme Heimstärke der Hütteldorfer besorgte die EL-Gruppe. Slovan Bratislava und FCSB wurden trotz zweier Auswärtspleiten ausgeschaltet. Rapid hält nun bei 14 Aufstiegen bei 15 K.o.-Duellen in der EL-Quali.

Auch der nunmehrige alleinige Rekordteilnehmer Salzburg ist einmal mehr in der EL-Gruppenphase vertreten. Zum bereits achten Mal starten die „Bullen“ in "ihren Bewerb“. Schuld daran ist das unfassbare elfte CL-Scheitern an Roter Stern Belgrad im Playoff, zuvor wurde der KF Shkendija mühelos aus dem Weg geräumt.

Gruppen-Prognose:

Die Losfee der UEFA hat es nicht gerade gut mit den österreichischen Vertretern gemeint. Zwar haben Rapid und Salzburg sowohl sportlich als auch fantechnisch spannende Aufgabe zugetragen bekommen, ein Aufstieg beider rot-weiß-roter Teams ist aber alles andere als selbstverständlich.

Vor allem für Rapid könnte sich die Mission Sechzehntelfinale als schwieriges Unterfangen gestalten. Mit dem FC Villarreal wartet auf die Wiener ein spanischer Brocken, auch Spartak Moskau zählt aus Topf 3 zu den härteren Losen, auch wenn die Russen zuletzt Superstar und Topscorer Quincy Promes abgeben mussten. Auch die Glasgow Rangers aus dem untersten Topf könnten einige Probleme bereiten.

Auch Salzburg hat es aus Topf 1 recht hart erwischt. Endlich wird es ein Duell mit „Schwestern-Klub“ RB Leipzig geben. Die beiden Red-Bull-Klubs werden sich nicht nur einen Kampf um Platz 1 im „Bullen“-Stall, sondern auch um jenen in der Gruppe liefern.

Die beiden Underdogs aus Gruppe B heißen Celtic Glasgow und Rosenborg Trondheim. Mit den Schotten, die ebenfalls an der CL-Quali scheiterten, aber zuvor kurioserweise Rosenborg ausschalteten, haben die „Bullen“ erst 2014 EL-Gruppen-Bekanntschaft gemacht. Die Trondheimer haben viel Erfahrung und einen Nicklas Bendtner in ihren Reihen.

13. Dänemark (26.025)

Europa League

FC Kopenhagen in Gruppe C gegen Zenit St. Petersburg, Girondins Bordeaux, Slavia Prag

Dänemark hat eine wahnsinnig punktereiche Qualifikation hinter sich. 3,875 Punkte sammelten der FC Kopenhagen, Bröndby IF, der FC Midtjylland und der FC Nordsjaelland zusammen – und das ganz ohne CL-Bonuspunkte.

Am Ende bleibt aber nur der FC Kopenhagen übrig, der sich von Runde 1 bis ins Playoff spielte, sich dort glücklich ins Elfmeterschießen gegen Atalanta und von dort in die EL-Gruppe rettete. Nordsjaelland musste bereits in Runde 3 gegen Partizan Belgrad die europäischen Segel streichen. Für Meister Midtjylland war Malmö im Playoff des EL-Meisterwegs zu stark. Auch für Bröndby IF kam im Playoff gegen Genk das recht deutliche Aus.

Gruppen-Prognose:

Obwohl Dänemark nur 0,625, also einen dänischen Sieg und ein Unentschieden, hinter Österreich liegt, sollten die Skandinavier uns diese Saison nicht mehr allzu gefährlich werden.

Der FC Kopenhagen hat eine recht harte EL-Gruppe erwischt. Zenit St. Petersburg, Bordeaux und Slavia Prag sind für einen aus Topf 2 gezogenen Klub wirklich keine Wunschlose. Ein Überstehen der Gruppe wie im Vorjahr ist zwar durchaus möglich, ob Kopenhagen alleine aber einen Sieg und ein Remis mehr als Rapid und Salzburg holt, ist in Frage zu stellen.

Spätestens nächstes Jahr, wenn den Dänen die schwache Saison 2014/15 rausfällt (2.900), sind sie aber in einer guten Ausgangslage, um Platz 11 zu erreichen.

14. Griechenland (25.600)

Champions League

AEK Athen in Gruppe E gegen Bayern München, Benfica Lissabon, Ajax Amsterdam

Europa League

PAOK Thessaloniki in Gruppe L gegen Chelsea, BATE Borisow, Videoton Szekesfehervar

Olympiakos Piräus in Gruppe F gegen AC Milan, Betis Sevilla, F91 Düdelingen

Das Chaos in der griechischen Liga spiegelte sich leider nicht in der Qualifikations-Leistung der hellenischen Klubs wider. Zwar verabschiedeten sich mit Asteras und Canadi-Klub Atromitos Athen gleich zwei Teams in Runde 2 der EL-Quali, am Ende schauten aber dennoch 3,100 Zähler nach der Qualifikation heraus.

Hauptverantwortlich dafür ist Meister AEK Athen, der in der CL-Quali Celtic und den Vidi FC ausschaltete und sich die 0,8 Bonuspunkte für die CL-Teilnahme sicherte. Diese holte sich fast auch PAOK Saloniki ab, scheiterte im CL-Quali-Playoff des Ligawegs aber an Benfica Lissabon. Zuvor wurden der FC Basel und Spartak Moskau eliminiert.

Auch Dauerbrenner Olympiakos ist wieder in der Europa League am Start. Der griechische Spitzenklub aus Piräus setzte sich gegen den FC Luzern und Premier-League-Klub FC Burnley souverän durch und steht zum achten Mal in Folge in einer europäischen Gruppe.

Gruppen-Prognose:

Die Griechen werden Österreich und den Niederlanden im Laufe der Saison ganz lästig im Nacken hängen.

Zwar wird AEK Athen in der CL nicht großartig punkten, den beiden EL-Startern ist aber durchaus einiges zuzutrauen. Olympiakos aus Topf 1 hat mit dem AC Milan und Betis Sevilla zwar zwei recht unangenehme Gegner zugelost bekommen, dafür aber auch EL-Debütant Düdelingen als möglichen „Punktelieferant“. Ein Aufstieg ist für die international erfahrenen Griechen auf jeden Fall realistisch.

PAOK Saloniki bekommt es mit dem FC Chelsea mit einem richtigen Kracher zu tun. Über BATE Borisow und den Vidi FC aus den Töpfen 3 und 4 darf sich der griechische Vizemeister aber nicht beschweren. Auch für PAOK könnte sich ein Aufstieg ausgehen.

Aktuell fehlen den Griechen drei Siege auf Österreich. Ein (noch) komfortabler Polster, der nach wenigen Gruppen-Spieltagen aber schnell weg sein könnte.

15. Schweiz (24.900)

Champions League

YB Bern in Gruppe H gegen Juventus Turin, Manchester United, FC Valencia

Europa League

FC Zürich in Gruppe A gegen Bayer Leverkusen, Ludogorez Rasgrad, AEK Larnaka

Bei der Schweiz muss der Blick eher nach unten als nach oben gerichtet werden. Zugpferd FC Basel scheiterte sowohl an der CL-Qualifikation als auch im EL-Playoff. Da auch der FC Luzern in Runde 3 und der FC St. Gallen in Runde 2 der EL-Quali ausließen, sind die Eidgenossen nur mehr durch YB Bern und den FC Zürich international vertreten.

Die Young Boys schafften es durch ein 3:1 gesamt im Playoff gegen Dinamo Zagreb erstmals in die Champions League. Der FC Zürich war als Cupsieger in der EL-Gruppe gesetzt.

Gruppen-Prognose:

Die Schweizer werden Österreich mit 1,750 Punkten Rückstand in dieser Spielzeit nicht mehr angreifen können. Viel mehr steht die Verteidigung von Platz 15, der fünf internationale Startplätze möglich macht, im Vordergrund.

YB könnte sein Abenteuer Champions League in einer Hammergruppe mit Juventus Turin, Manchester United und dem FC Valencia punktelos beenden. In namentlich deutlich schwächeren EL-Gruppen ging für die Young Boys in den vergangenen Jahren oft nur wenig.

Der FC Zürich hat es mit seiner EL-Gruppe recht annehmbar erwischt. Sturm-Bezwinger Larnaka, Bulgariens Top-Klub Ludogorets Razgrad und Deutschland-Vertreter Bayer Leverkusen sind keine riesigen Namen, für die international eher unerfahrenen Zürcher könnte es aber auch im vierten Gruppen-Anlauf ein Vorrunden-Aus setzen.

Die vier Siege und das eine Unentschieden, die der Schweiz auf Österreich fehlen, werden die Berner und der FC Zürich nicht gutmachen können.

16. Kroatien (23.875)

Europa League

Dinamo Zagreb in Gruppe D gegen RSC Anderlecht, Fenerbahce Istanbul, Spartak Trnava

Für Kroatien könnte es ein düsteres internationales Jahr werden. Gerade mal 2,250 Punkte und Dinamo Zagreb blieben nach der Qualifikation übrig.

Hajduk Split verpasste in EL-Quali-Runde 3 gegen den FCS Bukarest einen Playoff-Einzug und ein Duell mit Rapid, auch HNK Rijeka, im Vorjahr noch mit der Wiener Austria in einer Gruppe, kam nicht über Sarpsborg und Runde drei hinaus. Für NK Osijek war bereits in Runde zwei gegen die Glasgow Rangers Schluss.

Einzig Meister Dinamo Zagreb wusste einigermaßen zu überzeugen. Für das Team von Trainer Nenad Bjelica kam aber im CL-Playoff das Aus gegen YB Bern. Zuvor wurden immerhin Hapoel Beer Sheva und der FC Astana ausgeschaltet.

Gruppen-Prognose:

Mit Dinamo Zagreb als einzigen Vertreter in der EL-Gruppe könnte es ein hartes Jahr werden. Von hinten wartet Tschechien mit 0,200 Punkten Rückstand und drei Vertretern. Auch Zypern (-1,200) könnte mit Apollon Limassol und AEK Larnaka richtig nah ran rücken. An einen Angriff nach vorne ist aktuell nicht zu denken.

Zu schwach ist die Bilanz von Dinamo in europäischen Vorrunden. Aus den letzten sechs Teilnahmen an einer Gruppenphase (EL und CL zusammengerechnet) holten die Zagreber gerade mal drei Siege und zwei Unentschieden aus 36 Partien. Auch in einer durchaus schwierigen Gruppe mit RSC Anderlecht, Fenerbahce Istanbul und Spartak Trnava wird es nicht viel für Dinamo zu holen geben.

17. Tschechien (23.675)

Champions League

Viktoria Pilsen in Gruppe G gegen Real Madrid, AS Rom und ZSKA Moskau

Europa League

FK Jablonec in Gruppe K gegen Dynamo Kiew, Astana, Stade Rennes

Slavia Prag in Gruppe C gegen Zenit St. Petersburg, Girondins Bordeaux, FC Kopenhagen

Für die Tschechen verlief die Qualifikation trotz der 0,8 Bonuspunkte für CL-Fixstarter Viktoria Pilsen mit 1,5 Zählern sehr punktearm.

Tschechiens Rekordmeister Sparta Prag scheiterte bereits in EL-Quali-Runde 2 am serbischen Vertreter Spartak Subotica, für Underdog Sigma Olmütz war der FC Sevilla im Playoff zu übermächtig.

Da die Tschechen 2016/17 Platz 11 einnahmen, stellen sie dennoch drei europäische Teilnehmer. Vizemeister Slavia Prag durfte sich zunächst noch am Ligaweg der CL-Quali versuchen, scheiterte dort aber an Dynamo Kiew und ist nun fix in der EL-Gruppe. Dort ist auch der vorjährige Dritte FK Jablonec, der keine Quali spielen musste.

Gruppen-Prognose:

Auch der tschechische Rückstand ist mit 2,975 Zählern (sieben tschechische Siege und ein Unentschieden) wohl zu groß, um Österreich nahe kommen zu können.

Viktoria Pilsen hat eine schwierige CL-Gruppe erwischt. Gegen Real Madrid und Vorjahres-Semifinalist AS Rom wird es wohl jeweils zwei Pleiten setzen. Gegen ZSKA Moskau könnte aber dennoch Platz 3 in der Gruppe und so ein Umstieg auf die Europa League realisierbar sein.

Underdog FK Jablonec hat mit seiner ersten internationalen Gruppe ein hartes Los gezogen. Gegen Dynamo Kiew, Astana und Stade Rennes wird wohl jeder Punkt hart zu erarbeiten sein.

Auch für Slavia Prag wird ein erstmaliges Gruppen-Überstehen kein einfaches Unterfangen. Aus Topf vier gezogen bekommen es die Prager wie erwartet mit Bordeaux, Zenit und Kopenhagen mit durch die Bank höher einzuschätzenden Teams zu tun.

Tschechien wird, wenn keine überraschend punktereiche Saison gelingt, in näherer Zukunft nichts mit dem erneuten Erreichen von Platz 11 zu tun haben.

Rang Land 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 Punkte verbl, Teams
1 Spanien 20,214 23,928 20,142 19,142 3,142 87,140 7/7
2 England 13,571 14,250 14,928 20,071 2,785 65,605 6/7
3 Italien 19,000 11,500 14,250 17,333 2,928 65,011 6/7
4 Deutschland 15,857 16,428 14,571 9,857 2,928 59,641 0/7
5 Frankreich 10,916 11,083 14,416 11,500 2,916 50,831 6/6
6 Russland 9,666 11,500 9,200 12,600 2,250 45,216 5/6
7 Portugal 9,083 10,500 8,083 9,666 2,500 39,832 3/5
8 Ukraine 10,000 9,800 5,500 8,000 1,800 35,100 3/5
9 Belgien 9,600 7,400 12,500 2,600 2,600 34,700 4/5
10 Türkei 6,000 6,600 9,700 6,800 1,900 31,000 4/5
11 Niederlande 6,083 5,750 9,100 2,900 3,600 27,433 2/5
12 ÖSTERREICH 4,125 3,800 7,375 9,750 1,600 26,650 2/5
13 Dänemark 2,900 5,500 8,500 5,250 3,875 26,025 1/4
14 Griechenland 6,200 5,400 5,800 5,100 3,100 25,600 3/5
15 Schweiz 6,900 5,300 4,300 6,500 1,900 24,900 2/5
16 Kroatien 6,875 4,500 5,125 5,125 2,250 23,875 1/4
17 Tschechische Republik 3,875 7,300 5,500 5,500 1,500 23,675 3/5
18 Zypern 3,300 3,000 5,500 7,000 3,875 22,675 2/4
19 Serbien 2,750 4,250 2,875 6,375 5,250 21,500 1/4
20 Weißrussland 5,500 5,125 3,000 3,250 3,000 19,875 1/4

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