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Müller: "Kein Gegner, über den man drüberspaziert"

Lahmende Bayern von Villarreal kalt erwischt. Mund wird aber schon abgewischt:

Müller: Foto: © getty

Es ist passiert! Erstmals seit 2017 verliert der FC Bayern München ein Auswärtsspiel in der UEFA Champions League.

Und das bei Villarreal - ein Gegner, der in Anbetracht so manches vergangenen Konkurrenten des deutschen Rekordmeisters nicht zuerst für einen Erfolg vermutet wurde.

Aber das "Gelbe U-Boot" gab schon mit dem Achtelfinal-Triumph über Juventus klar zu wissen, dass ein Sieg im Estadio de la Ceramica nicht auf dem Servierteller präsentiert wird. Und das 1:0 im Hinspiel gegen die Deutschen war hochverdient.

Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Villarreal das Spiel im Griff, ließ den Bayern wenig Zugang. In der zweiten Hälfte erzwangen die Gäste mehr, eröffneten den Spaniern jedoch weitere Chancen und hatten am Ende Glück, sich mit einem Tor Rückstand auf das zweite Spiel in der Allianz Arena (12. April) vorzubereiten.

"Wir wollten, aber konnten nicht"

"Für uns ist diese Niederlage absolut außerplanmäßig", gab Thomas Müller bei "DAZN" zu.

"Wir haben heute nicht das Spiel abliefern können, das wir wollten. Wir haben offensiv diese Power nicht gehabt. In der zweiten Halbzeit sind wir mit mehr Wut im Bauch angelaufen, dann wurde es auch ein bisschen wild. Ich würde sagen, dieses 0:1 nehmen wir so mit. Es hätte, wenn es blöd läuft, auch höher ausgehen können."

Villarreal sei anders aufgetreten als erwartet, sei nicht so hoch angelaufen und habe die Außenbahnen freigelassen. Durch die Überzahl im Zentrum seien viele Chancen "verpufft".

Gepaart mit einigen Fehlentscheidungen stand eine Niederlage, die in Ordnung geht. Zumal ein höherer Rückstand öfter in der Luft lag, speziell bei dem schweren Patzer von Manuel Neuer, der Gerard Moreno den Ball an der Mittellinie auflegte - der Stürmer verpasste das leere Tor.

"Wir wollten, aber konnten nicht wirklich. Ich weiß nicht, ob die Spritzigkeit gefehlt hat, es hat ein wenig so gewirkt. Wir haben verloren, den Schuh ziehen wir uns an. Aber wir sind nicht da, um zu lamentieren und unser Spiel zu zerpflücken. Wir wissen das schon einzuschätzen. Das war heute in allen Belangen nicht das, was wir zeigen wollen, völlig klar", hakte Müller das Hinspiel ab.

"Wir wissen schon, was zu tun ist. Aber man hat gesehen: Das ist nicht der Gegner, über den man so locker drüberspazieren kann, wie es vielleicht in den Medien im Vorfeld spekuliert wurde."

Keine Holzer-Truppe

Julian Nagelsmann rätselte auch über die fehlende "Power". "Das war heute kein gutes Spiel von uns", so der Trainer.

"Die können zocken, haben gute Fußballer und das sieht man auch. Sie haben sich aus engen Situationen gut herausgespielt, wir haben die letzten Schritte in den Zweikampf nicht gemacht, sind oft stehengeblieben, und dann hat der Gegner schon die Qualität, sich rauszukombinieren", warnte er im Nachhinein.

"Das ist keine Mannschaft, die nur rumholzt und die Dinger nach vorn drischt. Die können ein bisschen mehr als Platz 7 in LaLiga zeigt."

Das hat Villarreal die Bayern jetzt am eigenen Leib spüren lassen. Das 1:0 ist aber keineswegs ein beruhigendes Polster - die Auswärtsserie mag dahin sein, in der Allianz Arena sind die Münchner aber meist eine Macht.

Man frage in Salzburg nach.


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