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Warum Klopp Standard-Tore liebt und "Druck am Kessel" hat

Der Liverpool-Coach ist nach dem 2:0-Sieg gegen die Rangers glücklich, tritt aber auf die Euphoriebremse und ist froh, nicht mehr Tore gesehen zu haben.

Warum Klopp Standard-Tore liebt und Foto: © getty

Die laufende Saison ist für den FC Liverpool bislang eine eher durchwachsene gewesen.

In der Premier League stottert der Motor seit dem ersten Saisonspiel, mit zehn Punkten nehmen die "Reds" aktuell nur den neunten Rang ein. Auch die neue Champions-League-Kampagne wurde mit einem deutlichen 1:4 in Napoli eröffnet.

Und während die Ergebnisse in der Liga zuletzt wenig verheißungsvoll waren, läuft es zumindest in der "Königsklasse" immer besser. Dem hart erkämpften 2:1-Sieg über Ajax Amsterdam ließ die Truppe von Jürgen Klopp ein souveränes 2:0 gegen die Glasgow Rangers folgen.

Gegen den Europa-League-Finalisten der Vorsaison war dem CL-Sieger von 2019 das mangelnde Selbstvertrauen überhaupt nicht anzumerken, zeigten die Spieler rund um Mohamed Salah volles Engagement und eine positive Körpersprache. Zudem wurden die Schotten mit einer etwas konservativeren Spielweise überrascht.

"Wir haben zwar eine von den Namen sehr offensive Aufstellung gehabt, aber wollten schon die richtigen Räume schließen", erklärt Klopp nach dem Sieg. "Zuletzt sind wir ein paar Mal geschnappt worden in Momenten, die uns richtig wehgetan haben. Das wollten wir heute ein bisschen anders darstellen und das haben wir auch getan."

Klopps Lieblingstore

"Das hat die Rangers auch ein bisschen überrascht", ist sich der Deutsche sicher. "Offensiv haben die Jungs das toll gemacht, wir haben unglaublich viele Chancen kreiert."

"Meine Lieblingstore, weil da musst du nicht auf den VAR warten."

Jürgen Klopp liebt Standard-Tore

Trotzdem fielen beide Tore nach Standardsituationen. Trent Alexander-Arnold brachte das Heimteam an der Anfield Road mit einem Traum-Freistoß früh in Führung, Salah stellte in der zweiten Halbzeit per Elfmeter den Endstand her.

"Meine Lieblingstore, weil da musst du nicht auf den VAR warten, kannst direkt jubeln", lacht der ehemalige BVB-Trainer. Dass die Chancenverwertung an diesem Abend ein Manko war, stört Klopp überhaupt nicht. "Wir haben die Chancen ganz toll rausgespielt. Die vier vorne haben zum ersten Mal von Beginn an in dieser Konstellation zusammengespielt."

Gemeint sind Salah, Diogo Jota, Luis Diaz und Sommer-Neuzugang Darwin Nunez. Von jedem "war voller Einsatz fürs Verteidigen da", lobt Klopp. "Wir hatten nur eine Trainingseinheit, wo wir den Jungs bisschen was auf den Weg mitgegeben haben. Ich fand, dass sie es richtig gut gemacht haben und bin sehr zufrieden damit."

"Wir haben Druck auf dem Kessel"

"Ich bin super glücklich mit dem Ergebnis, weil wenn wir heute höher gewonnen hätten, dann wäre die ganze Geschichte wieder ein bisschen aufgeweicht worden", gesteht er. "Das ist sie aber nicht, wir haben Druck auf dem Kessel und dem müssen wir uns stellen - das tun wir auch", weiß der Ex-BVB-Trainer um die prekäre Lage.

Auf die positive Körpersprache angesprochen, sagt der 55-Jährige: "Körpersprache ist bei uns schon relativ häufig ein Thema, weil es auch darum geht, sich selbst in die richtige Verfassung zu bringen. Alle Dinge, die bis jetzt passiert sind - dass es da nicht immer toll aussieht, ist ja klar. Das sind alles nur Menschen."

Im Verein sei man sich zudem im Klaren darüber, "dass es bisher nicht unsere Saison ist." Aber Klopp spürt den Spirit: "Wenn es jemand drehen kann, dann kenn ich niemand anderen, der das machen kann außer wir. Da sind wir dran, deswegen hat das heute gutgetan."

Auch ein solides 2:0 kann glücklich machen

Nicht zuletzt betont Klopp nochmals, dass er froh sein, "dass wir nicht mehr getroffen haben, das mein ich ernst", stellt er klar. "Das kann einen bisschen auf die falsche Fährte locken. Ein solides 2:0, top. Wir müssen arbeiten, richtig hart arbeiten und jetzt geht es weiter."

Und zwar am Samstag im Spitzenspiel bei Tabellenführer FC Arsenal. "Da wartet schon das nächste Brett auf uns", ist sich der Deutsche bewusst, dass die "Gunners" aktuell richtig stark unterwegs sind. "Da müssen wir auf extrem hohen Level verteidigen."


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