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Kevin Wimmer warnt Salzburg vor "enger Partie"

Belgien-Legionär sieht Salzburg-Gegner seit Amtsübernahme von Hannes Wolf im Aufwind.

Kevin Wimmer warnt Salzburg vor Foto: © GEPA

Red Bull Salzburg schreibt am Mittwoch bereits das fünfte Kapitel der Champions-League-Gruppenphase.

Im Kampf um das Achtelfinale hilft den Mozartstädtern am Mittwoch (21 Uhr im LIVE-Ticker) nur ein Sieg beim KRC Genk. An das erste Aufeinandertreffen erinnern sich die "Bullen" jedenfalls gerne, schließlich konnte der belgische Vertreter bei der CL-Premiere mit 6:2 aus dem Wals-Siezenheim geschossen werden.

Zudem scheint bei Salzburg, trotz jüngstem 2:2-Remis gegen St. Pölten, dass "Werkl" besser zu laufen, als in Genk. Enttäuschende Liga-Ergebnisse kosteten Felice Mazzu den Trainerjob, die Nachfolge tritt der Deutsche Hannes Wolf an.

Laut Belgien-Legionär Kevin Wimmer, der sein Geld bei Royal Excel Mouscron verdient, befindet sich Genk unter ihrem Neo-Coach bereits im Aufwind. "Er wird sie nach vorne bringen", warnt der neunfache ÖFB-Teamspieler.

Wimmer: Wolf-Handschrift bereits "erkennbar"

Wimmer hat Salzburgs Champions-League-Gegner KRC Genk am Samstag auf den Zahn gefühlt. Mit Royal Excel Mouscron erreichte der 27-Jährige zu Hause ein 2:2. Für das CL-Duell sieht Wimmer die Salzburger "leicht im Vorteil". Der Belgien-Legionär warnte aber auch: "Im Normalfall ist es eine enge Partie."

Wimmer argumentierte nicht nur mit dem Heimvorteil und den Offensivqualitäten des belgischen Meisters, sondern auch mit dessen neuem Trainer. "Genk wird mit ihm schon noch ein bisschen stärker werden. Er wird sie nach vorne bringen", meinte Wimmer im Gespräch mit der APA.

Bereits im ersten Spiel unter Wolf sei dessen Handschrift erkennbar gewesen. "Im Vergleich zum Hinspiel (Mouscron verlor im Oktober in Genk 1:2/Anm.) waren sie um einiges organisierter. Sie haben ein richtig gutes Angriffspressing gespielt", erklärte Wimmer.

Wolf, trotz seiner erst 38 Jahre davor bereits Cheftrainer beim VfB Stuttgart und beim Hamburger SV, stelle seine Teams taktisch gut ein. "Und er will Fußball spielen, dafür ist Genk die richtige Mannschaft."

Wimmer traut Salzburg drei Punkte zu

Trotz Tabellenplatz neun in Belgien dürfe man Genk nicht unterschätzen. "In der Offensive haben sie schon Qualität", verwies Wimmer vor allem auf deren schnelle Angreifer. Allerdings zog sich Mittelfeldstar Bryan Heynen in Mouscron einen Kreuzbandriss zu und fällt für den Rest der Saison aus. Wimmer: "Das ist ein schmerzvoller Ausfall. Für Salzburg ist es sicher kein Nachteil."

Grundsätzlich schätzt der Oberösterreicher die Bullen als leichte Favoriten ein. "Wenn Salzburg einen richtig guten Tag erwischt, sind sie offensiv schon brutal. Da ist es schwer, sie aufzuhalten." In Genk zu spielen sei aber schwierig. "Es ist ein Stadion mit guter Atmosphäre. Es wird kein einfaches Spiel, aber mit der Qualität, die sie haben, können sie auch dort drei Punkte holen."

Wimmer will sich für attraktive Liga empfehlen

Wimmer war Ende August leihweise für ein Jahr vom englischen Zweitligisten Stoke City nach Belgien gewechselt. Intensität und Qualität der Liga hätten ihn positiv überrascht. Die Qualifikation für das obere Play-off der Top sechs sei auch für Champions-League-Starter Genk keine Selbstverständlichkeit. "Es gibt viele junge Spieler, die die Liga als Sprungbrett für die Topligen sehen."

Das gilt auch für ihn selbst. Der frühere Tottenham-Verteidiger will in Belgien "soviel Spielpraxis wie möglich" sammeln, um im Sommer möglicherweise wieder "in einer attraktiveren Liga" unterzukommen. Sein Vertrag bei Stoke läuft noch bis 2022. Eine Rückkehr zum Krisenclub, der ihn aufs Abstellgleis gestellt hat, ist für den 27-Jährigen "derzeit aber nicht unbedingt das, was ich mir erwünsche und erträume".

Für Mouscron war Wimmer unter dem deutschen Trainer Bernd Hollerbach bisher in allen zehn Ligaspielen seit seiner Ankunft über die volle Distanz im Einsatz - zuletzt auch viermal auf der ungewohnten Position im zentralen Mittelfeld. "Für den Lernprozess ist das nicht schlecht", meinte der Innenverteidiger. Wichtig seien ohnehin Spielminuten. "Dadurch bekommst du einiges mehr Sicherheit."

Wimmer-Comeback im ÖFB-Team?

Mittelfristig will sich Wimmer auch wieder für die ÖFB-Auswahl empfehlen. Zuletzt stand der frühere Deutschland- und England-Legionär im November 2018 im Aufgebot. Die Freude über das fixierte EM-Ticket ist groß. Wimmer weiß aber um die große Konkurrenz, die im Nationalteam vor allem im Abwehrzentrum herrscht. "Realistisch betrachtet ist es nicht so einfach, dass ich zurückkomme. Die Jungs, die die Quali so gut gespielt haben, haben es sich verdient. Das sind lauter Topspieler, die in Topligen regelmäßig spielen."

Besonders große Hoffnungen auf einen Kaderplatz beim Turnier 2020 - es wäre seine zweite EM-Teilnahme nach 2016 - macht sich Wimmer daher nicht. "Wenn es klappen sollte, warum auch immer, dann wäre es schön. Wenn nicht, werde ich nicht den Hut draufhauen, sondern weiter Gas geben." Ob in Belgien oder anderswo.

 

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