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11 Verletzte! Salzburgs Personalsituation vor Chelsea "zach"

Salzburg muss vor dem Champions-League-Kracher gleich um mehrere Stammspieler bangen. Coach Jaissle gibt ein Update zu Sucic, Ulmer, Capaldo und Solet.

11 Verletzte! Salzburgs Personalsituation vor Chelsea Foto: © GEPA

Die Vorzeichen für den FC Salzburg vor dem Duell mit dem FC Chelsea könnten besser sein.

Wenn die "Bullen" am kommenden Dienstag in der Champions League auf das Weltklasse-Team aus London treffen (18:45 im LIVE-Ticker), muss der Coach der Mozartstädter, Matthias Jaissle, womöglich auf gleich elf - davon mehrere Stammspieler - verletzte Akteure verzichten.

"Wir haben mittlerweile eine extrem lange Verletztenliste und auch kurzfristige Ausfälle kommen immer wieder dazu. Es ist natürlich schwer, das auf den Punkt zu kompensieren. Wenn man sich die komplette Personalsituation anschaut, ist es zach", so der 34-Jährige auf einer Salzburger Pressekonferenz.

Die komplette Verletztenliste der Salzburger im Überblick:

 

Spieler Art der Verletzung Verletzt seit:
Bryan Okoh Kreuzbandriss 11.11.2021
Ousmane Diakite Kreuzbandriss 18.12.2021
Justin Omoregie OP nach Oberschenkelverletzung 28.06.2022
Samson Tijani Schien- und Wadenbeinbruch 07.07.2022
Fernando Muskelverletzung 14.09.2022
Dijon Kameri* Schulterverletzung 18.09.2022
Nicolas Capaldo Knieprobleme 10.10.2022
Sekou Koita Oberschenkelprobleme 10.10.2022
Andreas Ulmer* Adduktorenbeschwerden 15.10.2022
Luka Sucic* Adduktorenbeschwerden 22.10.2022
Oumar Solet* Oberschenkelprobleme 22.10.2022

*Chance auf Einsatz gegen Chelsea vorhanden

Jaissle gibt Update zu Sucic, Ulmer und Co.

Im Vorfeld des Spitzenspiels der Bundesliga gegen die Grazer verletzte sich mit Luka Sucic erneut ein Stammspieler, zur Pause musste auch noch der zuletzt bärenstarke Oumar Solet angeschlagen in der Kabine bleiben.

Wie es den beiden geht? "Bei Luka Sucic wird sich noch entscheiden, ob es für den Kader reicht, ob die Muskelverletzung vielleicht doch keine war, sondern nur ein Zwicken." Der Kroate konnte allerdings zumindest das Abschlusstraining voll mitmachen.

Auch bei Solet sind die Aussichten nicht so schlecht: "Er hat am Wochenende in der Halbzeit signalisiert, dass er ein ungutes Gefühl am Oberschenkel hat und er kein Risiko eingehen möchte. Die Untersuchungen haben zum Glück gezeigt, dass es keine Verletzung in dem Sinne ist. Er wird das Abschlusstraining bestreiten und dann hoffentlich grünes Licht geben. Aber das steht noch in den Sternen, er bleibt für morgen fraglich."

Neben Solet und Sucic drohen den Salzburgern zwei weitere schwerwiegende Ausfälle gegen Chelsea. Andreas Ulmer (Adduktorenprobleme) und Nicolas Capaldo (Knieprobleme) fehlten beide zuletzt angeschlagen; während bei Kapitän Ulmer erst nach dem Abschlusstrainig, welches der Routinier mit der Mannschaft absolvieren konnte, eine Entscheidung getroffen wurde, wird es bei "Capaldo voraussichtlich nicht reichen".

Es gibt aber auch zwei gute Nachrichten: Der zuletzt an einem Magen-Darm-Virus erkrankte Bernardo kehrt voraussichtlich in die Mannschaft zurück, auch der zuletzt an der Schulter verletzt Dijon Kameri könnte wieder im Kader aufscheinen.

Agyekum stark, aber nicht einsatzberechtigt

Sollten sowohl Sucic als auch Capaldo tatsächlich ausfallen, könnte die Luft in der Salzurger Mittelfeldraute dünn werden. Einzig Youba Diarra und Antoine Bernede stünden dann noch zur Verfügung, wobei Ersterer eher in der Defensive seine Stärken hat und Zweiterer unter Jaissle keine Rolle mehr spielt.

Lawrence Agyekum, der am Samstag gegen den SK Sturm anstelle von Sucic kurzfristig in die Startelf rutschte und dabei eine engagierte Leistung auf der Zehn zeigte, bekam nach der Partie zwar Extra-Lob von Jaissle ab ("Lawrence hat das super gemacht. Großes Lob an dieser Stelle."), einsatzberechtigt ist der 18-Jährige am Dienstag aber nicht.

Der Ghanaer, der erst im Winter 2022 in die Mozartstadt kam und mit der U19 der Mozartstädter die Youth League aufmischte, wurde nicht für den Champions-League-Kader nominiert und kann auch nicht über die B-Liste kurzfristig darin aufgenommen werden, weil er erst zu kurz beim Verein ist.

Katar-WM presst Spielplan zusammen

Eine Erklärung für die enorme Ansammlung der Salzburger Ausfälle - von denen ungewöhnlich viele aus einer Verletzung beim Aufwärmen resultierten - ist sicherlich im unglaublich intensiven Herbstspielplan zu suchen:

Zwölf Pflichtspiele - Länderspiele nicht inkludiert - mussten die Mozartstädter seit Anfang September absolvieren, vier davon in der Champions League. Aufgrund der am 20. November beginnenden WM in Katar wurde der Spielplan auf ein fast unzumutbares Maß zusammengestaucht.

"Jede Verletzung ist individuell zu bewerten, aber dass der enge Spielplan alles von den Spielern abverlangt ist klar", bestätigt Jaissle. Als Ausrede will er das aber nicht gelten lassen: "Wir haben uns extrem darauf gefreut, weil es eine Belohnung sein sollte, alle drei oder vier Tage zu spielen."

Jaissle: Jammern verboten!

Lamentieren ist beim Deutschen jedenfalls nicht angesagt: "Wir werden nicht jammern, sondern wir versuchen, immer eine Lösung zu finden. Wir haben genug Vertrauen in alle Spieler in unserem Kader, wir haben die Breite. Wir werden am Dienstag sicherlich einen Kader beisammen haben, der bereit ist, Chelsea zu ärgern."

Für das Trainerteam sind die vielen und zuletzt häufig aufgetretenen Verletzungen zwar "schone eine brutale Challenge", aber Jaissle und seine Kollegen lassen sich davon in ihrer Arbeit nicht beirren: "Wir werden die Jungs bestmöglich auf alle Eventualitäten vorbereiten und ein paar Pläne schmieden. Dieses Mal reicht nicht nur ein Plan, es benötigt Plan A, B und C. Aber die Herausforderung macht auch Riesenspaß."

Der 34-Jährige ist sich sicher, "dass wir das bis Dienstag-Abend sehr gut hinbekommen und dann eine Mannschaft auf dem Platz haben werden, die alles raushauen wird."

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