Red Bull Salzburg jubelt mit einem mühsamen 2:0-Heimerfolg über SV Mattersburg über die Rückeroberung der Tabellenführung.
Die "Bullen" haben über 90 Minuten deutlich mehr Ballbesitz, können den gut stehenden Mattersburgern aber nur selten gefährlich werden. Dabbur (34.) und Hwang (75.) verpassen zweimal nur knapp.
Im Gegenzug können die Gäste durch schnelle Konter die Hintermannschaft der Mozartstädter zwar einige Mal in Bedrängnis bringen, die Burgenländer spielen ihre Angriffe aber zu selten fertig.
Als jeder schon mit einem 0:0 rechnet, drehen die "Bullen" plötzlich doch noch einmal auf. Dabbur nach toller Hwang-Vorlage (86.) und Joker Minamino (92.) können das Spiel doch noch auf die Seite des Meisters holen.
Salzburg schießt sich damit wieder an die Tabellenspitze (40), Mattersburg ist weiter Vorletzter (14).
Geisterkulisse in Wals-Siezenheim
Salzburg brachte gleich zu Beginn die höhere individuelle Klasse zum Vorschein und versuchte, Mattersburg schnell müde zu spielen. Die erste Chance der Partie verzeichneten in Person von Jano (5.) trotzdem die Gäste. Den Kopfball des Spaniers in die Mitte des Tores nach Seidl-Ecke entschärfte Salzburg-Goalie Alexander Walke mühelos. In der 31. Minute verfehlte ein Distanzschuss von Michael Perlak in einer guten Phase der Mattersburger das Ziel nur knapp. Auch beim Schuss von Manuel Seidl (44.) kurz vor der Pause fehlte nicht viel.
Erwähnenswert aus Salzburger Sicht war ein weiter Pass in den Strafraum, den sich Dabbur (34.) gekonnt herunternahm. Sein versuchter Heber über Markus Kuster wurde aber noch aus dem Gefahrenbereich geschlagen. Zuvor hatte Mattersburgs Kapitän Lukas Rath einen Stanglpass von Stefan Lainer im Strafraum nicht ungefährlich ans Außennetz geklärt. Sonst blieben die spielbestimmenden Hausherren vor 3.900 Zuschauern - noch kein Minusrekord für Salzburg-Heimspiele - zu oft spätestens im Strafraum hängen.
Salzburg siegt spät, aber doch
Nach der Pause setzten sich die Salzburger häufiger in den entscheidenden Zweikämpfen durch und erhöhten den Druck. Analog zur ersten Hälfte schwächte sich der Angriffswirbel aber mit Fortdauer ab. Die Burgenländer verstanden es, die Räume eng zu machen. Cesar Ortiz, der den gesperrten Nedeljko Malic ersetzte, Thorsten Mahrer und Co. riegelten vor allem die Mitte ab. Aus der Distanz fehlte bei den Schüssen des Tabellenführers die Präzision.
Die beste Chance vergab zunächst der eingewechselte Hwang Hee-chan, der in der 75. Minute die Kniescheibe von Kuster traf. Mattersburg hatte selbst zu wenige Situationen im Angriffsdrittel, um vielleicht die Sensation schaffen zu können. Bei einem Abschluss von Alois Höller in der 76. Minute rettete die Salzburg-Defensive im Verbund.
Als sich einige schon mit dem Remis abgefunden hatten, verwertete Dabbur einen Querpass von Hwang, den Minamino bedient hatte. Für den Israeli war es das zwölfte Saisontor. Es war praktisch der einzige Fehler, den sich Mattersburgs Hintermannschaft bis dahin erlaubt hatte. Drei Minuten später setzte Minamino selbst nach Vorlage von Reinhold Yabo den Schlussakkord.
Die Stimmen:
Marco Rose (Salzburg-Trainer): "Ein verdienter, hart erarbeiteter Sieg. Wir hätten früher ein Tor gebraucht, meine Jungs haben aber viel probiert und viel investiert. Sie haben nicht alles richtig gemacht gegen einen sehr kompakten Gegner, der engagiert gegen den Ball gearbeitet hat. Da waren wir nicht sauber genug, und es waren auch viele technische Fehler dabei. Es war ein zähes Spiel. Mattersburg war spät gefährlich im Umschaltspiel." Zum späten Tor: "Das spricht für die Mentalität und Qualität der Mannschaft, und vor allem haben auch die eingewechselten Spieler gestochen."
Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): "Ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen. Sie hat gefightet, die Räume eng gemacht, auch konnten wir die Salzburger von unserem Tor weghalten. Aber ein Fehler in Salzburg ist nun einmal einer zu viel, das bestrafen sie sofort. Und sie haben auch in der zweiten Hälfte viel Qualität hinzufügen können und bis zum Schluss alles versucht, um dieses Spiel zu gewinnen. Ich gehe davon aus, dass St. Pölten zukünftig nicht alles verlieren wird, aber wir werden am Ende sicher vor ihnen sein."