Grödig verabschiedet sich mit einem 3:2 gegen Mattersburg aus der Bundesliga.
Derflinger (4.) besorgt für den Absteiger per Elfer nach Böcskör-Foul an Grubeck die Führung. Erst nach der Pause kommen die Burgenländer besser ins Spiel, aber Grubeck (71.) erhöht nach Derflinger-Flanke auf 2:0. Mattersburg gelingt trotzdem der Ausgleich: Bürger (80., 84.) ist zwei Mal per Kopf zur Stelle.
Weil Fran jedoch Kainz noch kurz vor Schluss im Strafraum foult, kann Djuric (90./Elfer) den Sieg fixieren.
Starker Beginn von Grödig
Schöttel hatte bereits vor Spielbeginn angekündigt, dass es sich um sein Abschiedsspiel als Grödig-Coach handeln würde.
Sein Vertrag galt nur für die höchste Spielklasse. Sein Team bot eine ansprechende Leistung.
Die Grödiger waren vor allem vor der Pause die aktivere und auch gefährlichere Mannschaft. Nach einem Foul von Mattersburg-Torhüter Markus Böcskör an Grubeck verwertete Derflinger den Elfmeter im linken Kreuzeck.
Auch Mattersburg vergibt Chancen
Ein Volley von Robert Völkl ging über das Tor (26.), Derflinger setzte einen Ball knapp am langen Eck vorbei (29.).
Mattersburgs Alexander Ibser scheiterte wiederholt an Grödig-Keeper Alexander Schlager (6., 10.). Die Burgenländer kamen vor 2.400 Zuschauern erst nach Seitenwechsel auf. Der eingewechselte Florian Templ schoss knapp drüber (47.), Schlager rettete gegen Manuel Prietl, Völkl in höchster Not vor der Linie gegen Alois Höller (52.).
Auf der Gegenseite parierte Böcskör erst einen Kopfball des eingewechselten Reagy Ofosu (70.). Eine Minute später war er bei einem weiteren von Valentin Grubeck nach einer Derflinger-Flanke nach einem Corner aber machtlos.
Mattersburg | Grödig | |
---|---|---|
Ballbesitz | 49,8% | 50,2% |
Zweikämpfe | 53,73% | 46,27% |
Torschüsse | 18 | 11 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 7 | 5 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 11 | 6 |
Kopfballchancen | 3 | 3 |
Eckbälle | 4 | 4 |
Flanken | 14 | 10 |
Abseits | 2 | 1 |
Fouls | 17 | 9 |
Bürger mit Doppelpack
Bürger gelang mit zwei Kopftoren nach Flanken von Julius Ertlthaler und Höller zwar der Ausgleich. Nachdem der eingewechselte Fran Grödigs Tobias Kainz an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht hatte, gab es aber noch einmal Elfmeter - und Djuric verwertete ebenso sicher wie Derflinger.
Grödig landete damit den erst dritten Auswärtssieg der Saison. Der Gang in die Erste Liga bleibt den Salzburgern dennoch nicht erspart.
Schwächster Bundesliga-Aufsteiger seit 2001
Mattersburg beendete die Spielzeit nach neun sieglosen Partien in Folge auf Rang neun. Die Burgenländer sind damit nach Platzierung der schwächste Bundesliga-Aufsteiger seit der Admira, die 2001 ebenfalls Neunter geworden war.
Weniger Punkte als die Mattersburger (39) hatte als Aufsteiger zuletzt Kapfenberg 2009 (36) auf dem Konto.
Stimmen zum Spiel:
Ivica Vastic (Mattersburg-Trainer): "Wir haben das ganz anders geplant heute. Wir haben den Beginn verschlafen. Bei Rückstand fangen wir immer an, Fußball zu spielen. Wir haben uns gute Möglichkeiten herausgespielt, aber keine Tore erzielt. Das ist symptomatisch für die ganze Saison. Wir haben 18 Torschüsse gehabt, waren aber nicht präzise genug. Vielleicht haben wir das Spiel zu locker genommen."
Franz Lederer (Mattersburg-Sportdirektor): "Das Spiel heute war symptomatisch für die letzten Spiele. Wir haben uns die Tore selbst geschossen. Die zweite Hälfte war okay. Offensiv sind wir nicht locker genug. In der Sommerpause müssen wir unsere Kräfte sammeln und uns neu orientieren. Bis Mittwoch haben wir noch gar nicht gewusst, wo es hingeht."
Nedeljko Malic (Mattersburg-Verteidiger): "Wir können nur froh sein, dass die Meisterschaft zu Ende ist. Normalerweise müssten wir nach dieser Leistung morgen wieder Training haben und keine Sommerpause."
Patrick Bürger (Mattersburg-Doppeltorschütze): "Es war heute zu wenig. Es passt einfach nicht. Jeder bemüht sich, aber es geht einfach nicht mehr. Jetzt müssen wir in den Urlaub gehen und Kräfte sammeln. Man hat heute gesehen, dass wir kein Selbstvertrauen haben. In der nächsten Saison müssen wir wieder schauen, dass wir eine Heimmacht werden."
Peter Schöttel (Grödig-Trainer): "Es war heute eine schwierige Partie, vor allem nach Mittwoch, als der Abstieg besiegelt wurde. Wir wollten uns heute ordentlich verabschieden, das ist uns gelungen. Wir waren die bessere Mannschaft, aber auch Mattersburg hatte sich einige Chancen herausgespielt. Am Schluss waren wir die glücklichere Mannschaft. Das war heute das letzte Spiel als Grödig-Trainer. Wie es mit mir weitergeht, weiß ich noch nicht."