Sturm muss sich gegen die SV Ried mit einem Punkt begnügen. Die Oberösterreicher ringen den Grazern auswärts ein 0:0 ab.
Die erste Halbzeit verläuft enttäuschend, Avidjaj vergibt die beste Chance alleine vor Gebauer (34.).
Unmittelbar nach Seitenwechsel scheitert Edomwonyi am Rieder Schlussmann (47.), dann passiert lange nichts. Erst in der Endphase kommt Sturm erneut durch Edomwonyi (81.), Schick (86.) und schließlich Kienast (90+2.) dem Sieg nahe, aber der Treffer gelingt nicht mehr.
Sturm Graz erleidet damit im Kampf um den dritten Europacup-Fixplatz den nächsten Rückschlag.
Vor 8.513 Zuschauern in der neuerdings Merkur Arena genannten Spielstätte von Liebenau können die Steirer den Abstand auf den Dritten Austria nur auf vier Zähler verringern. Die Wiener treffen am Sonntag zu Hause auf Leader Salzburg.
Die Grazer müssen deshalb vor allem darauf hoffen, dass Salzburg auch den ÖFB-Cup gewinnt, dann würde auch Rang vier noch für das internationale Geschäft reichen. Diesen Platz verlieren die Steirer in dieser 33. Runde aber an Admira Wacker Mödling.
Zwei Serien halten
Sturm ist gegen den Abstiegskandidaten über weite Strecken tonangebend, kann die spielerische Überlegenheit aber nicht in einen Torerfolg ummünzen.
Dass zwei positive Serien weitegehen, ist da nur ein schwacher Trost. Die Truppe von Coach Franco Foda ist zu Hause fünf Partien unbesiegt, gegen Ried gab es im eigenen Stadion in den jüngsten elf Spielen keine Niederlage.
Die Innviertler sind auswärts jetzt schon acht Spiele sieglos, der neunte Auswärtspunkt in der laufenden Saison ist aber im Kampf um den Klassenerhalt viel wert. Ried hat zwar nur mehr sechs Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Grödig, klettert allerdings an Altach und Mattersburg vorbei auf Rang sieben.
Nächste Runde müssen die Rieder am 7. Mai zu Hause gegen Grödig antreten.
Sturm | Ried | |
---|---|---|
Ballbesitz | 50,2% | 49,8% |
Zweikämpfe | 50,8% | 49,2% |
Torschüsse | 15 | 6 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 6 | 5 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 9 | 1 |
Kopfballchancen | 2 | 1 |
Eckbälle | 3 | 2 |
Flanken | 4 | 9 |
Abseits | 1 | 0 |
Fouls | 13 | 11 |
Edomwonyi lässt Sitzer liegen
In der ersten halben Stunde sehen die Besucher eine offene Partie mit wenig Passqualität auf beiden Seiten.
Danach sind die Gastgeber klar tonangebend, ohne allerdings zu glänzen. Bei der besten Chance vor der Pause scheitert Donis Avdijaj am gut reagierenden Ried-Tormann Thomas Gebauer.
Nach dem Seitenwechsel ändert sich nichts am Spielgeschehen, die Steirer drücken weiter, tun sich gegen eine sehr kompakte Abwehr der Innviertler aber schwer.
Wenn es zu Möglichkeiten kommt, fehlt vor allem Bright Edomwonyi die nötige Effizienz. Gebauer hält einen Schuss des 21-jährigen Nigerianers mit Mühe im Nachfassen (47.), bei zwei weiteren Abschlüssen verfehlt der Stürmer das Tor.
Zwei seiner Kollegen haben in der Schlussphase noch Matchbälle. Thorsten Schick trifft den Ball aus zwölf Metern nicht richtig (86.).
Bei einem Kopfball von "Joker" Roman Kienast reagiert der starke Gebauer einmal mehr (92.).
Damit gibt es im vierten direkten Saisonduell erstmals keinen Sieger. Die Anhänger haben im ersten Spiel nach dem Ende des Fan-Boykotts nicht wirklich Grund zum Jubeln.
Die Rieder bleiben die gesamte Partie ohne Chance, ihr Ziel, einen Punkt mitzunehmen, erreichen sie aber trotzdem.
Bei den Grazern humpelt Avdijaj in der 73. Minute mit einer Knieverletzung vom Feld. Es könnte dadurch seine letzte Partie im Sturm-Dress gewesen sein. Ein weiteres Leihgeschäft mit Schalke dürfte es nicht geben.
"Es ist nach aktuellem Stand fix geplant, dass Donis nach der Saison zu Schalke zurückkehrt", sagt Avdijajs Berater Karsten Schmidt. Der 19-jährige Offensivspieler hat bei Schalke noch bis Ende Juni 2019 Vertrag.
Stimmen zum Spiel:
Franco Foda (Sturm-Graz-Trainer): "Wir wollten den vierten Platz verteidigen, hatten in der ersten Hälfte zwei große Chancen und in der zweiten Hälfte vier große Chancen, haben aber leider alle nicht genutzt. Wir hatten auch keine gute Passqualität. Wenn man keine Chancen nützt, kommt dieses Resultat zustande. Defensiv haben wir gut agiert, Ried hatte keine einzige Torchance. Ried war in der Defensive sehr stabil. Wir müssen nächste Woche Punkte in Salzburg nachholen."
Mario Posch (Ried-Co-Trainer in Vertretung von Paul Gludovatz): "In unserer Situation ist dieser Punkt besonders wichtig. Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wir haben in der Defensive sehr gut agiert, vor allem in den ersten 30 Minuten. Gott sei Dank hat Sturm in der Folge die Chancen nicht genutzt. Unser Spiel nach vorne war nicht berauschend, wir nehmen den Punkt gerne mit. Grödigs Sieg gegen Rapid ist für mich nicht so überraschend, ich habe immer dementiert, dass die Sache mit dem Abstieg schon durch ist."