Altach feiert in der 28. Bundesliga-Runde einen knappen 1:0-Heimsieg gegen Schlusslicht Grödig.
Das entscheidende Tor erzielt Hannes Aigner in der 56. Minute. Die Vorarlberger haben dabei aber viel Glück, da der Torschütze knapp im Abseits steht und dem Treffer zudem ein nicht geahndetes Handspiel vorausgeht.
Benjamin Sulimani und Daniel Schütz lassen Großchancen für Grödig aus. Trainer Peter Schöttel wird wegen heftiger Proteste nach dem Gegentor auf die Tribüne verbannt.
Der SCR Altach hat am Samstag zum Auftakt des letzten Viertels der Bundesliga einen großen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt gemacht. Die Vorarlberger besiegten Schlusslicht SV Grödig in der Cashpoint-Arena ohne Glanz mit 1:0 (0:0), feierten den zweiten Erfolg hintereinander und haben nun acht Runden vor Schluss einen beruhigenden Acht-Punkte-Polster auf das Tabellenende.
Für die seit 2. Dezember zehn Partien sieglosen Grödiger wird die Ausgangssituation im Abstiegskampf hingegen immer schlechter. Nur mehr Ried liegt in unmittelbarer Reichweite, und die Innviertler haben die Möglichkeit, am Sonntag zum Abschluss der 28. Runde zu Hause gegen Rekordmeister Rapid den Drei-Punkte-Abstand zu vergrößern.
Fraglich ist, ob Coach Peter Schöttel nach der fünften Niederlage in den jüngsten sechs Runden auch nach der Länderspielpause im Heimspiel gegen Sturm Graz am 2. April noch auf der Trainerbank Platz nehmen darf.
Glücklicher Siegtreffer
Da Johannes Aigner (56.) aus leichter Abseitsposition traf, traten die Grödiger auch im vierten Ligaauftritt in Altach ohne Punkte im Gepäck die Heimreise an. Die Gastgeber waren bis zur Führung die klar initiativere Mannschaft, gingen aber aufgrund von Grödigs Konterstärke nicht das letzte Risiko ein. So blieben vor der Pause zwei Fehlschüsse von Aigner (18.) und Dominik Hofbauer (31.) die einzige gefährliche Ausbeute.
Altach | Grödig | |
---|---|---|
Ballbesitz | 51,3% | 48,7% |
Zweikämpfe | 57,2% | 42,8% |
Torschüsse | 9 | 12 |
Torschüsse außerhalb Strafraum | 4 | 4 |
Torschüsse innerhalb Strafraum | 5 | 8 |
Kopfballchancen | 1 | 1 |
Eckbälle | 2 | 5 |
Abseits | 1 | 0 |
Fouls | 18 | 20 |
Aus dem Nichts wären aber beinahe die Gäste in Führung gegangen. Benjamin Sulimani verschaffte sich mit einem nicht geahndeten Foul an Cesar Ortiz den nötigen Platz, Martin Kobras konnte den Ball nicht bändigen, Grödigs Solospitze brachte diesen aber aus spitzem Winkel nicht im leeren Tor unter. Sulimani war es auch, der nach der Pause einen Abschluss am langen Eck vorbeischoss (50.).
Auf der anderen Seite waren die Vorarlberger effizienter, hatten aber auch das nötige Glück. Rene Swete ließ sich von einem Hofbauer-Freistoß nicht überraschen (53.), war bei einem Aigner-Schuss nach Prokopic-Vorarbeit aber machtlos (56.). Der achte Saisontreffer Aigners hatte aber einen Schönheitsfehler, das Schiedsrichterteam rund um den Schweizer Referee Sascha Amhof hatte eine Abseitsstellung des Stürmer-Routiniers übersehen.
Schöttel muss auf die Tribüne
Schöttel reklamierte daraufhin heftig und wurde deshalb auf die Tribüne verbannt. Dort sah er, dass die Altacher ihre Offensivbemühungen völlig einstellten, nur mehr hinten dichtmachten. Grödig hatte ein deutliches Übergewicht, ließ aber wie so oft diese Saison die Effizienz vermissen.
Ein Schütz-Volley-Aufsetzer ging hauchdünn drüber (67.). Zudem konnte sich Kobras bei einem Maak-Freistoß auszeichnen (72.). Damit blieb es beim zweiten Erfolg der Altacher in Serie nach dem 2:0 in Ried. Vor eigenem Publikum war es der erste Triumph seit dem 21. November 2015, zuvor hatte es in fünf Partien drei Niederlagen und zwei Remis gegeben.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Damir Canadi (Altach-Trainer): "Es ist ein wichtiger Sieg für uns. Man hat gesehen, dass es für uns um sehr viel geht. Es war mit Sicherheit nicht das attraktivste Spiel, aber spannend bis zum Schluss. Für uns ist es letztendlich ein glücklicher Sieg, den wir gerne mitnehmen."
Peter Schöttel (Grödig-Trainer): "Wir haben ein gutes Auswärtsspiel von meiner Mannschaft gesehen, eines von der besseren Sorte, in dem wir auch mehr Chancen hatten. Die Niederlage ist bitter, aber man hat gesehen, dass die Mannschaft gewillt ist, nicht aufzugeben. In der Situation vor dem Gegentor habe ich ein Foul an Strobl und ein Abseits von Aigner gesehen, das habe ich dann auch dem vierten Offiziellen kundgetan. Wenn man meint, dass der Trainer der Richtige ist, dann hält man an ihm fest. Wenn neue Impulse helfen sollen, dann muss man etwas machen. Ich würde jedenfalls sehr gerne weitermachen."