news

Windbichler: "Das Tor war wie ein Stich ins Herz"

"Jetzt schauen wir blöd!" Selbstkritik bei Austria nach spätem Admira-Ausgleich:

Windbichler:

Der Last-Minute-Ausgleich durch die Admira ist für die Austria am Samstagabend ein "Stich ins Herz" gewesen.

Die Tabellenführung ist den Veilchen nach der 16. Bundesligarunde zwar nicht zu nehmen, die spielerische Flaute nach der Länderspielpause sorgte vor eigenem Publikum aber für Ernüchterung.

"Uns hat ein bisschen der Rhythmus gefehlt", konstatierte Austria-Coach Thorsten Fink.

"Ich weiß, wie viel ihm das bedeutet"

Mit Srdjan Spiridonovic war es ausgerechnet ein ehemaliger Austria-Akteur, der mit einem beherzten Schuss aus 20 Metern in der Nachspielzeit das 1:1 fixierte und damit eine gute Leistung der Admira belohnte.

2013 war der heute 22-Jährige vom damaligen Austria-Coach Nenad Bjelica aus dem Kader verbannt worden und hatte via Italien (Vicenza, Messina) im Sommer dieses Jahres den Weg zur Admira gefunden.

"Wir sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung", meinte Admira-Co-Trainer Oliver Lederer. "Mir ist zwar egal, wer die Tore schießt. Aber ich weiß, wie viel ihm das bedeutet, hier in der Generali Arena das Tor zu machen."

Baumeisters violettes Herz blutet nicht

Auch ein anderer Ex-Austrianer konnte mit dem Remis gut leben.

"Wenn sie nächste Woche verlieren, dann blutet wieder mein violettes Herz, aber heute nicht", erklärte Admiras Chefcoach Ernst Baumeister, zwischen 1976 und 1986 achtfacher Meister mit den Favoritnern.

Dass der Ausgleich in der 93. Minute "natürlich glücklich" war, musste auch Baumeister gestehen. Verdient sei der Treffer für den Tabellenfünften aber allemal gewesen.

"Vom Spielverlauf her ist es ein gerechtes Remis", betonte der 58-Jährige, Kollege Fink stimmte dem zu: "Die Admira hat hervorragend gespielt."

"Jetzt schauen wir blöd"

Austrias Innenverteidiger Richard Windbichler versuchte die verlorenen zwei Punkte gar nicht zu beschönigen.

"Wir haben uns schon wie der sichere Sieger gefühlt und jetzt schauen wir blöd. Das Tor war wie ein Stich ins Herz. Das war in den 90 Minuten davor einfach viel zu wenig von uns", stellte der Ex-Admiraner klar.

"Sicher hat der Gegner einen guten Plan gehabt. Aber wir spielen zu Hause, und da muss man sehen, dass wir den Sieg mehr wollen. Das war heute nicht der Fall."

Schnelle Pässe auf den "Windhund"

Die Länderspielpause beraubte die Austria sichtlich ihres Schwungs, spielerisch fiel den Gastgebern gegen die gut eingestellten Admiraner wenig Zündendes ein.

Austria Admira
Ballbesitz 50,8% 49,2%
Zweikämpfe 48,85% 51,15%
Eckbälle 6 4
Torschüsse 8 14
Torschüsse außerhalb Strafraum 5 11
Torschüsse innerhalb Strafraum 3 3
Kopfballchancen 0 0
Abseits 5 6
Fouls 10 12

Der schnelle Pass auf "Windhund" (Lederer) Olarenwaju Kayode galt seinen Mitspielern als einzige Erfolgsmöglichkeit.

Doch der Nigerianer wurde wegen Abseitsstellung zweimal - zu unrecht - zurückgepfiffen, beim zwischenzeitlichen Führungstor brauchte er seine Schnelligkeit auch gar nicht ausspielen, verwertete eine abgefälschte Martschinko-Hereingabe aus wenigen Metern souverän (74.).

"Wir haben uns nie zum Meisterschaftsfavoriten erkoren"

Bild 1 von 64
Bild 2 von 64
Bild 3 von 64
Bild 4 von 64
Bild 5 von 64
Bild 6 von 64
Bild 7 von 64
Bild 8 von 64
Bild 9 von 64
Bild 10 von 64
Bild 11 von 64
Bild 12 von 64
Bild 13 von 64
Bild 14 von 64
Bild 15 von 64
Bild 16 von 64
Bild 17 von 64
Bild 18 von 64
Bild 19 von 64
Bild 20 von 64
Bild 21 von 64
Bild 22 von 64
Bild 23 von 64
Bild 24 von 64
Bild 25 von 64
Bild 26 von 64
Bild 27 von 64
Bild 28 von 64
Bild 29 von 64
Bild 30 von 64
Bild 31 von 64
Bild 32 von 64
Bild 33 von 64
Bild 34 von 64
Bild 35 von 64
Bild 36 von 64
Bild 37 von 64
Bild 38 von 64
Bild 39 von 64
Bild 40 von 64
Bild 41 von 64
Bild 42 von 64
Bild 43 von 64
Bild 44 von 64
Bild 45 von 64
Bild 46 von 64
Bild 47 von 64
Bild 48 von 64
Bild 49 von 64
Bild 50 von 64
Bild 51 von 64
Bild 52 von 64
Bild 53 von 64
Bild 54 von 64
Bild 55 von 64
Bild 56 von 64
Bild 57 von 64
Bild 58 von 64
Bild 59 von 64
Bild 60 von 64
Bild 61 von 64
Bild 62 von 64
Bild 63 von 64
Bild 64 von 64

Mattersburg-Rapid 1:6

"Vielleicht haben uns die zwei Wochen Pause nicht gut getan. Wir haben nicht das Selbstverständnis gehabt, die Sicherheit, den Ball hinten raus zu spielen, viele Fehlpässe gehabt", meinte Fink, dessen Team erst nach rund 65 Minuten dominanter auftrat.

"Da mussten wir unserer guten Leistung Tribut zollen", sagte Lederer.

Fink jedenfalls versuchte die Situation gewohnt nüchtern zu analysieren: "Deswegen sage ich ja, wir haben noch sehr viel Arbeit. Wir haben uns nie zum Meisterschaftsfavoriten erkoren und wissen, dass wir für jeden Sieg hart arbeiten müssen."

Kommentare