Trotz des 4:0-Kantersieges in der 4. Bundesliga-Runde gegen die Admira kommt bei Rapid-Trainer Mike Büskens kein überschwänglicher Jubel auf.
"Auch für diesen deutlichen Sieg gibt es nur drei Punkte", beschwichtigt der Deutsche und richtet den Blick schon wieder nach vorne. "Es war sehr in Ordnung, am Donnerstag geht es aber schon weiter."
Bei der Pressekonferenz nach der Partie wirkt der 48-Jährige sogar etwas gereizt. Auf die Fragen einiger Journalisten antwortet er launisch.
Torhüter-Frage stößt Büskens sauer auf
Etwa die Frage, ob nach der starken Leistung von Richard Strebinger so etwas wie eine Torhüterdiskussion entstehen könnte.
"Das ist eure Aufgabe, ihr müsst einfach etwas suchen. In Altach haben wir verdient verloren, sonst läuft es derzeit richtig rund. Dann denkt ihr 'Was machen wir? Machen wir eine Baustelle auf und fragen mal nach?'", zeigt sich Büskens nicht erfreut. "Okay, das ist euer Job, darauf lasse ich mich aber nicht ein."
Hier gibt es den launischen Auftritt des Trainers im Video zu sehen:
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"Die Jungs machen einen Riesenjob, dafür sind sie hier. Wenn uns wieder einer ausfällt, dann muss wieder einer da sein. Deshalb tragen sie das Trikot des Rekordmeisters und wollen etwas gewinnen. Es geht immer darum, dass wir alle ein Stück unseres Egos für die Sache abgeben. Da gibt es immer unangenehme Situationen. Es gibt Jungs, die einen richtig guten Job machen, aber nicht im Kader sind."
"Geht ja!"
"Das fällt mir auch nicht leicht. Ich weiß, wie die fühlen. Ich war selbst Spieler. Das ist leider so, wenn du einen großen Kader und Ziele hast. Oli (Lederer/Anm.) muss auch Spielern wehtun. Das machen wir nicht gerne, definitiv. Wir haben keinen Spaß daran, das tut uns weh. Aber leider - oder Gott sei Dank - ist es Teil des Metiers."
Mit der anschließenden Frage, ob er somit beruhigt ist, dass die Ersatzspieler so stark performen, kann er mehr anfangen: "Ja, es beruhigt mich. Geht ja, so herum wäre es besser gewesen. Dann wären wir früher fertig."
Ungewohnt offensive Worte von einem Trainer - vor allem nach einer 4:0-Gala. So mancher Kollege fürchtet sich schon, was wohl los ist, wenn Rapid einmal verlieren sollte.
Matthias Nemetz/Claus Schlamadinger