Die Entscheidung im Abstiegskampf ist auf die 36. und letzte Bundesliga-Runde verschoben: Die SV Ried gewinnt 2:0 (0:0) in Altach und wendet den Gang in die Erste Liga vorerst ab.
Die Gäste beginnen in einer chancenarmen ersten Hälfte mutiger. Walch erzielt ein reguläres "Wembley-Tor", das von Schiedsrichter Grobelnik aber nicht gegeben wird (20.).
Die Entscheidung fällt durch Möschl (63.), der am langen Eck unbewacht bleibt und einnickt. Zulj schließt noch einen Konter erfolgreich ab (90+3.).
Schlusslicht Ried fehlen vor der letzten Runde zwei Punkte auf den SKN St. Pölten (auswärts bei Rapid), braucht daher grün-weiße Schützenhilfe und einen Heimsieg über den SV Mattersburg.
Tabelle vor der letzten Runde>>>
Der Erfolg der Oberösterreicher ist nicht unverdient, sind sie doch von Beginn an das initiativere Team. Dennoch bleiben echte Chancen lange Mangelware - bis zur 20. Minute.
Altach-Goalie Martin Kobras zögert nach einem weiten Pass beim Herauslaufen, Clemens Walch schnappt sich den Ball und lupft ihn über Kobras.
Wie die TV-Bilder beweisen, landet das Kunstleder von der Latten-Unterkante hinter der Torlinie, Schiedsrichter Gerhard Grobelnik lässt jedoch weiterspielen.
Schiri-Fehler nicht entscheidend
Dass sich diese Fehlentscheidung nicht als entscheidend im Abstiegskampf erweisen sollte, ist Möschl zu verdanken. Der Offensivspieler köpfelt in der 63. Minute nach Flanke des künftigen Altachers Stefan Nutz den entscheidenden Treffer für die Oberösterreicher.
Schon davor wären die Gäste bei einem Schuss von Nutz und einem Fast-Eigentor durch Benedikt Zech jeweils in der Nachspielzeit der ersten Hälfte beinahe in Führung gegangen.
Die Altacher liefern wie schon so oft in den vergangenen Wochen eine über weite Strecken enttäuschende Leistung ab.
Eine halbwegs gute Phase haben die Vorarlberger lediglich in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel, als Moumi Ngamaleu eine gute Kopfball-Möglichkeit auslässt (51.) und ein Freistoß von Nikola Dovedan über die Querlatte fliegt.
Ihre Druckphase in den letzten Minuten bleibt ebenso unbelohnt, dafür sorgte Zulj in der 93. Minute aus einem Konter für die Entscheidung.
Der Funken Hoffnung bleibt
Nach ihrer zehnten sieglosen Partie beenden die Altacher die Saison als Winterkönig und schlechteste Frühjahrsmannschaft fix auf Rang vier.
Damit spielen sie nur dann in der Europa-League-Qualifikation, wenn Salzburg am 1. Juni in Klagenfurt das Cupfinale gegen Rapid gewinnt.
Die Rieder müssen nun ihr abschließendes Heimspiel gegen Mattersburg gewinnen und gleichzeitig hoffen, dass sich Rapid in Wien gegen St. Pölten durchsetzt.
Angesichts eines um vier Treffer schlechteren Torverhältnisses wären die Innviertler wohl bei einem Remis der Niederösterreicher im Allianz Stadion abgestiegen, selbst wenn gegen den SVM drei Zähler herausschauen sollten.
Stimmen zum Spiel
Patrick Salomon (Altach-Spieler): "Wir haben Ried in die Zweikämpfe kommen lassen und wir haben es ihnen viel zu einfach gemacht. Zur Zeit reicht es im Frühjahr einfach nicht. Es ist mental im Moment schwierig und wir müssen Profis genug sein, um wieder zu gewinnen. Wenn wir gegen Salzburg nächste Woche so spielen wie in den letzten Wochen, dann wird das nichts."
Peter Zulj (Ried-Spieler): "Es ist überragend, was wir heute geleistet haben. Wir haben viel Risiko genommen und wollten unbedingt gewinnen. Ich glaube, dass der Schuss von Walch schon ein Tor war, aber wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir unbedingt ein Tor brauchen. Jeder zieht an einem Strang und jeder arbeitet zu 100 Prozent. Jetzt müssen wir schauen, dass wir uns gut regenerieren und am Sonntag gegen Mattersburg das Wunder perfekt machen."