Endstand
1:3
1:1, 0:2
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Wimmer pendelt zwischen fünf Toren und der Kirche im Dorf

Austria-Trainer Wimmer sah trotz des Sieges Verbesserungspotenzial, Rieds Neo-Coach Senft ist trotz passabler erster Hälfte vor allem gefrustet.

Wimmer pendelt zwischen fünf Toren und der Kirche im Dorf Foto: © GEPA

Es war ein hartes Stück Arbeit - und dennoch marschiert die Wiener Austria dank eines 3:1-Siegs bei der SV Ried (Spielbericht >>>) mit größer werdenden Schritten Richtung Meistergruppe der Admiral Bundesliga. 

Besonders zu Beginn der Partie hatten die Veilchen aber zu kämpfen, wie auch Trainer Michael Wimmer zugibt: "Es war das erwartet schwere Spiel. In den ersten 20, 25 Minuten hatten wir Probleme und sind erst mit der Rieder Führung besser ins Spiel gekommen."

Diese besorgte Stefan Nutz sehenswert per direktem Eckball - was in der Bundesliga Seltenheitswert hat. Letztmals passierte dies nämlich im Oktober 2020. Beim Comeback des direkten Eckentreffers tat aber auch Keeper Früchtl sein übriges, er verschätzte sich stark.

Beeindruckt zeigte sich die Austria vom Rieder Griff in die Trickkiste aber nicht.

Tabakovic trifft weiter

"Wir haben dann die Fehlpässe minimiert und sind verdient zum Ausgleich gekommen", sagt Wimmer. Denn vorne drinnen hat er mit Tabakovic einen Mann in Top-Form. Nach Jukic-Zuspiel netzte Tabakovic aus spitzem Winkel zum Ausgleich (33.).

Tabakovic selbst zeigte gelassen ob seiner Serie: "Ich bin glücklich hier zu sein und froh, auf dem Platz zu stehen und der Mannschaft zu helfen. Ich glaube, es tut jedem Stürmer gut, wenn man auf dem Platz steht, Tore schießt und wir eigentlich dann auch sehr erfolgreich sind."

In Hälfte zwei drehte die Austria das Spiel schließlich - auch begünstigt durch eine Rote Karte für Ungar, der Martins mit offener Sohle abräumte. Ein Eigentor von Turi (56.) brachte die Austria schließlich auf die Gewinnerstraße, in der 82. Minute machte Gruber den Deckel drauf.

"In der zweiten Halbzeit haben wir nach der Roten Karte Dominanz gehabt und verdient gewonnen", weiß Wimmer, der aber nicht nur Gutes gesehen hat: "Es ärgert mich etwas, dass wir am Ende die Konter nicht besser ausgespielt haben. Dann wäre auch ein viertes oder fünftes Tor möglich gewesen. Aber wir müssen die Kirche im Dorf lassen und sind froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben."

Auch Tabakovic sieht das ähnlich: "Wir müssen da die letzten Bälle besser spielen. Da war zu viel Eigensinnigkeit dabei. Wenn wir es besser zu Ende spielen, hätte die ganze Mannschaft mehr Tore machen können. Es geht weiter, Sturm kommt jetzt auf uns zu und wir geben weiter Gas."

"Insgesamt überwiegt der Frust"

Während die Austria aktuell vier Punkte Vorsprung auf Platz sieben hat - die WSG und Austria Klagenfurt spielen erst morgen - schaut es bei den Riedern indes weiter düster aus. Mit 14 Punkten stehen die Innviertler weiterhin auf dem letzten Platz, zudem hat Hartberg gegen Wolfsberg voll gepunktet.

Auch der Wechsel von Christian Heinle zu Maximilian Senft hat im ersten Spiel nicht zum erhofften Trainereffekt geführt - obwohl die Rieder zunächst gut in die Partie fanden. 

"Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Nach der Führung war es ein offenes Spiel. Dann haben wir einen Fehler gemacht und haben den Ausgleich kassiert", bilanziert Senft.

Die Hoffnung auf Punkte sei aber in Unterzahl noch da gewesen: "Auch nach der Roten Karte wollten wir noch Punkte holen. Ich habe dann gewechselt, dann brauchten wir zehn Minuten zur Adaptierung, das war zehn Minuten zu lang."

Auch die erste Hälfte tröstet die Rieder darüber nicht hinweg. "Vor allem in der ersten Halbzeit wollten wir eine Klarheit im Pressing haben und dynamische Balleroberungen. Aber wir müssen die Konter besser ausspielen."

Und Senft weiter: "Es war eine Halbzeit, die in Ordnung war, aber insgesamt überwiegt der Frust."

Denn was im Abstiegskampf weiterhilft, sind keine okayen Halbzeiten - sondern Punkte. Und mit lediglich 14 Zählern und ebenso wenig Treffern wartet auf Senft noch ordentlich Arbeit in der Quali-Gruppe.

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