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Was Thürauer zum Schiedsrichter sagte

Zuerst Traumtor, dann Platzverweis - turbulenter Arbeitstag für St. Pöltens Thürauer.

Was Thürauer zum Schiedsrichter sagte

Zuerst sein Tor, dann der Platzverweis - Lukas Thürauer war eine der zentralen Figuren beim 2:1-Sieg von St. Pölten in Altach.

"Das war heute Genie und Dummheit", ärgert sich der 29-Jährige im "Sky"-Interview über seinen Ausschluss wegen Kritiks. "Das darf mir so nicht passieren. Ich bin dankbar, dass die Mannschaft das noch so drübergebracht hat. Das wird mich noch einiges kosten."

Was Thürauer bei seiner Gelb-Roten (59.) zu Schiedsrichter Alex Harkam gesagt hat?

"Dass es ein Wahnsinn ist, dass der Dovedan jeden Freistoß bekommt", versucht er die Situation zu umschreiben, als Harkam eine Martic-Attacke an Dovedan pfiff.

Allerdings dürfte sich Thürauer, der sich dabei die Hände vor das Gesicht hielt, im Ton vergriffen haben. "Da habe ich etwas übertrieben. Der Ausschluss geht vollkommen in Ordnung", will der Taktgeber im St. Pöltener Spiel nichts schönreden.

Die erste Gelbe hatte er in der 29. Minute nach einem Foul an Ngamaleu gesehen. Es ist sein erster Platzverweis in dieser Saison.

Wie der Thürauer so der Trainer

Sehenswert war sein Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 (45.+1), als er einen Abpraller gefühlvolle in die lange Kreuzecke lupfte.


"Sein Tor war super", lobt sein Trainer Jochen Falllmann, der in Bezug auf die Ampelkarte jedoch nicht mit Kritik spart. "Die Aktion (bei der zweiten Gelben; Anm.) war vollkomen unnötig. Da muss er sich selbst an der Nase nehmen."

Doch gerade in puncto Schiedsricher-Kritik muss sich wohl auch Fallmann selbst etwas hinter die Ohren schreiben. Der 37-Jährige war von Harkam in den Schlussminuten auf die Tribüne verbannt worden. Er hatte sich zu vehement über ein nicht gegebenes Foul an Dieng aufgeregt, welches vor dem 1:2 durch Ngamaleu (87.) geschah.

"Schiri Harkam hat diese schwer zu leitende Partie gut gepfiffen, aber wenn er die Szene noch einmal sieht, weiß er es selbst, dass das ein Foul war", ist sich Fallmann sicher. Der guten Laune tut das angesichts der drei mitgenommen Punkte freilich keinen Abbruch.

Am eigenen Unvermögen gescheitert

Auf Altacher Seiten reagiert indes der Frust über die vielen vergebenen Chancen. 67,9:32,1 Prozent Ballbesitz sowie 25:8 Torschüsse sprechen eine deutliche Sprache.

Dass ausgerechnet sein Ex-Verein, bei dem er von 2007 bis 2013 die Zügel in Händen hielt, Martin Scherb das Heim-Debüt vermasselt, wollte der neue Trainer der Vorarlberger nicht falsch interpretieren: "Da sind wir schon selber schuld, wir haben zu viele Großchancen vergeben."

Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Frühjahrsspielen droht der Zauber der herausragenden Herbstsaison sich schnell zu verflüchtigen. "Ja, sollen wir jetzt Meister werden?!", stößt sich Stürmer Hannes Aigner an überhöhte Erwartungen, die seinem Empfinden nach von außen an die Mannschaft herangetragen werden.

Der 35-Jährige, der nach seiner Einwechslung für frischen Wind sorgte, fordert daher Bodenständigkeit. "Wir sind eine kleine Mannschaft, die aber weiß, was sie kann." Was das nun ist, können die Rheindörfler im Auswärtsspiel in einer Woche bei der Austria unter Beweis stellen.

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