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VAR bei Sturm-Salzburg: Darum dauerte es so lange

Premiere des Video-Schiedsrichters stellte die Geduld von allen Beteiligten auf die Probe.

Gleich bei seinem allerersten Einsatz in der Bundesliga hat der VAR die Geduld aller Beteiligten auf die Probe gestellt.

Der 1:0-Führungstreffer des SK Sturm Graz im Schlager gegen den FC Red Bull Salzburg (Endstand 1:3) wurde 4:30 Minuten lang überprüft, ehe er seine Anerkennung fand.

"Die Situation beim ersten Eingreifen des VAR in Österreich war sehr komplex, zumal parallel noch ein anderer VAR-Check am Laufen war, als es zu dieser Szene gekommen ist", erklärt Video-Schiedsrichter Harald Lechner und betont:

"Gerade wenn man eine Entscheidung revidiert und sich um ein Tor handelt, hat man den Anspruch, ganz sicher zu sein. Daher haben wir die kalibrierten Linien auch zweimal gezogen. Daher hat die Premiere länger gedauert, war aber korrekt."

Vor dem Eigentor von Andreas Ulmer war auf Abseits entschieden worden, letztlich wurde der Treffer aber doch anerkannt.

Beide Trainer urteilten sehr milde und verständnisvoll über die lange Unterbrechung.

Jaissle: "Ich bin ein Beförworter"

"Wie lange es dauert, können wir nicht beeinflussen", erklärt Salzburg-Coach Matthias Jaissle, für uns war es natürlich sehr emotional, weil ein Kollege hinter mir gehört hat, dass die Entscheidung zu unseren Gunsten ausfällt. Wie man dann gesehen hat, war es doch nicht so. Damit müssen wir leben."

An der grundsätzlichen Meinung des 33-Jährigen zum VAR ändert die unglückliche Situation nichts: "Der VAR ist eine gute Entscheiung. Wenn er dann mal vier Minuten dauert, ist es halt so. Insgesamt bin ich ein Beförworter."

Ilzer: "Darauf müssen wir uns einstellen"

Genau wie sein Gegenüber Christian Ilzer, der in dieser Szene ein Profiteur der Überprüfung war.

"Ich habe nach zehn Sekunden gewusst, dass es ein Tor von uns ist. Der VAR in meinem Rücken hat besser funktioniert", kann sich der Steirer auf Einflüsterer mit guten Augen verlassen.

Der 43-Jährige vermutet, dass man im VAR-Head-Office in Wien gerade am Anfang noch brauche, "bis alles eingespielt ist".

"Hätte es keinen VAR gegeben, hätte der Schiedsrichter Abseits entschieden. Vor allem bei Abseitsentscheidungen ist für mehr Gerechtigkeit gesorgt. Darauf, dass bei der einen oder anderen längeren Unterbrechung ein Torjubel verpufft und dann doch wieder aufflammt oder umgekehrt, müssen wir uns einstellen. Diese langen Wartezeiten werden reduziert, umso besser das eingespielt ist", prognostiziert Ilzer.

ÖFB: Richtige Entscheidung im Vordergrund

Der ÖFB betonte nach dem Schlager in einer Stellungnahme, dass es das Ziel sei, im Sinne von Mannschaften und Fans Entscheidungen im weiteren Prozess immer schneller zu treffen.

Im Vordergrund stehe jedoch ganz klar die Richtigkeit und Belastbarkeit einer solchen Entscheidung.

Die strittige Szene im VIDEO:


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