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Polster ätzt gegen Canadi: "Ein Selbstdarsteller"

Toni Polster holt zur scharfen Kritik an Damir Canadi aus.

Polster ätzt gegen Canadi: Foto: © GEPA

Er habe es schwer als Trainer in Österreich, sagt Toni Polster.

Im Interview mit "Bwin" begründet der Nationalteam-Rekordtorschütze das damit, dass es hierzulande System habe, dass sehr oft nur auf Mittelmaß zurückgegriffen wird. "Insbesondere werden oft Menschen gesucht, die schwach sind", so Polster. Dabei sei er einer der Besten gewesen - unbestritten.

"Oft werden Leute für wichtige Positionen geholt, die keine Vorbilder sind, die nichts erreicht und nichts gewonnen haben, aber eben dirigierbar sind und daher ist Österreich kein guter Boden für mich", meint der 53-Jährige.

Ein Traineramt in der Bundesliga habe er nie abgehakt, Klubs wie Austria Wien seien aber nie auf ihn zugekommen. Auch den Posten als Nationalteam-Trainer traue sich der frühere Torjäger zu: "Ich habe 95 Länderspiele für Österreich gemacht, habe in den besten Ligen der Welt gespielt, hatte Toptrainer und hatte als Trainer selbst riesige Erfolge. Warum soll ich mir das also nicht zutrauen?"

Auch zum SK Rapid hat er eine klare Meinung. "Meiner Meinung nach hätte man Zoki Barisic nie entlassen dürfen", sagt Polster und holt zu einer scharfen Kritik an Damir Canadi aus.

Canadi "nimmt sich wichtiger als die Mannschaft"

"Ich wusste, dass es mit Canadi nicht gut gehen kann. Er ist ein Selbstdarsteller, der sich selbst wichtiger nimmt als die Mannschaft. Wer das als Trainer tut, ist zum Scheitern verurteilt", so der 95-fache ÖFB-Teamspieler.

Seine Erfahrung mit dem nunmehrigen Trainer von Atromitos Athen beim LASK? "Er war 3 Monate mein Co-Trainer und seine Arbeit hatte nichts damit zu tun, wie man sich die Arbeit eines Co-Trainers vorstellt. Deswegen habe ich mich dann nach 3 Monaten von ihm getrennt."

Während Canadi derzeit in der höchsten griechischen Liga trainiert, sitzt Polster in der Wiener Stadtliga bei der Wiener Viktoria auf der Trainerbank.

Ruttensteiner und Koller "waren sich zu fein dafür"

Was den Status quo des Nationalteams anbelangt, trauert Polster noch immer der verpatzten EURO 2016 nach. "Ich wäre sehr gerne zur Verfügung gestanden und hätte meine Erfahrung von der WM 1998 weitergegeben, aber weder Willi Ruttensteiner noch Marcel Koller hat das interessiert. Die waren sich zu fein dafür. Nach der EM hat sich das Team dann nie richtig gefangen und das Resultat sieht man in der WM-Qualifikation."

Den Zug für die WM-Qualifikation für 2018 sieht er schon abgefahren. Auch zur Zukunft von Marcel Koller hat Polster eine Vermutung: "Mein Gefühl sagt mir, dass Marcel Koller in den Klubfußball zurückgehen wird, sollten wir es nicht schaffen. Ich glaube ehrlicherweise nicht, dass wir noch eine Chance auf die WM-Qualifikation haben – aber ich wäre sehr glücklich, wenn ich mich irren würde."


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