Der SK Sturm Graz schaffte mit einem 4:1 gegen Blau-Weiß Linz (Spielbericht>>>) den erwartet klaren Erfolg gegen den strauchelnden Aufsteiger. So klar es beim Blick auf das bloße Ergbnis wirkt, war die Partie phasenweise aber nicht.
Der Traumstart durch den Treffer von Torjäger Wlodarczyk nach nur 40 Sekunden leitete eine schwungvolle Darbietung über die ersten 20 Minuten ein. Bei beiden Treffern profitiert man aber von groben Abwehrschnitzern des Gegners.
Bereits nach 40 Sekunden nutzte der Vizemeister eine Fehlerkette in der Abwehr des Aufsteigers gnadenlos aus. Das 2:0 folgte in der 12. Minute. Die Zuschauer in der Grazer Merkur Arena stellten sich angesichts der furiosen Anfangsphase wohl auf ein Schützenfest ein.
Es sollte aber anders kommen. Die Grazer wehnten sich offenbar in falscher Sicherheit und nahmen merklich das Tempo heraus. Man hatte zwar noch Spielkontrolle, sah sich aber immer wieder mit gefährlichen Nadelstichen des Aufsteigers konfrontiert.
Zu wenig Nachdruck bei Sturm
Cheftrainer Christian Ilzer bilanziert daher: "Ein eigenartiges Spiel. Wir hatten einen Blitzstart, waren extrem effektiv und dann kam eine Phase, wo wir gefühlt alles kontrolliert haben, aber mit zu wenig Nachdruck nach vor gespielt haben."
Der Erfolgscoach kündigt an, noch einmal auf Spurensuche zu gehen, warum man die Leistung nicht durchziehen konnte: "Das sind Themen, die wir schon in der Pause herausgenommen haben und in der Nachbetrachtung herausnehmen werden."
Der erste Gegentreffer der laufenden Bundesligasaison resultierte ausgerechnet aus einem Eigentor. Der sonst im Abwehrverbund mit Gregory Wüthrich so starke David Affengruber beförderte einen Abpraller ins eigene Gehäuse. Dies setzte bei den Gastgebern aber offenbar Kräfte frei, wie auch Cheftrainer Ilzer im Anschluss verriet: "Das Gegentor war ein Weckruf."
Danach konnten die Grazer wieder an die Leistung aus der Anfangsphase anschließen und zwei weitere Tore nachlegen. Einen Schlüssel zum Erfolg sieht Ilzer in der Hereinnahme eines wiedergenesenen Schlüsselspielers: "Wir sind dann mit der Einwechslung von Mani (Anm.: Sarkaria) wieder in die gefährlichen Räume gekommen und haben das kurze Momentum von Blau-Weiß erstickt."
Sarkaria feierte nach überstandener Oberschenkelverletzung sein Comeback und beschenkte sich an seinem 27. Geburtstag mit dem Elfmetertreffer, der den 4:1-Endstand in Minute 76 markiert, selbst.