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"Prophet" Sandi Lovric und die Meister-Ansage

Vor Saison-Beginn wünschte sich Sandi Lovric den Titel. Das denkt er nun.

Foto: © GEPA

"Der Wunsch von jedem muss der Titel sein, das ist klar", sagte Sandi Lovric vor Saison-Beginn im Gespräch mit LAOLA1.

Ob man dies als Kampfansage an den FC Red Bull Salzburg werten dürfe? "Ja, warum nicht?"

Man darf davon ausgehen, dass diese Anfang Juli getätigten Worte damals nicht allen im Lager des SK Sturm Graz gut gefallen haben.

Nicht ganz zwei Monate später haben alle Beteiligten nach dem 1:0-Erfolg gegen den Dauer-Champion gut lachen. "Wenn Sandi das schon vor Saison-Beginn gesagt hat, hat er es ganz gut getroffen", grinst Torhüter Jörg Siebenhandl über die Ankündigung des vereinseigenen "Propheten".


Mehr Selbstvertrauen als Mut

Sechs Spiele, sechs Siege - die "Bullen" als jüngstes Opfer des Erfolgslaufs der Steirer. Nach einem Sechstel der Meisterschaft ist der von Lovric als Ziel ausgerufene Titel natürlich noch weit entfernt.

Aber um die Rolle des Salzburg-Herausforderers Nummer eins kommt der SK Sturm auf absehbare Zeit wohl nicht herum. Ob er damals bereits mit einer gehörigen Portion Mut die Richtung vorgebenen habe?

"Naja mutig, es war einfach mit Selbstvertrauen gesagt", meint der 19-Jährige nach dem Sieg gegen RBS, "ich habe gesagt, wenn wir jedes Spiel konzentriert spielen, jeder 100 Prozent gibt und wir in jedes Spiel gehen, dass wir gewinnen wollen, dann werden wir die Spiele auch gewinnen. Das haben wir bis jetzt gemacht, und das müssen wir auch weiterhin machen."

Lovric hofft weiter auf Platz eins

So richtig bestätigt kann sich der zentrale Mittelfeldspieler zum aktuellen Zeitpunkt der Saison aber naturgemäß noch nicht fühlen: "Wir sind noch sehr früh in der Meisterschaft. Es ist einmal ein kleiner Schritt. Am Ende der Saison werden wir sehen, wo wir stehen. Ich hoffe, dass es dann am ersten Platz ist, aber wie gesagt: Wir müssen hart weiterarbeiten und von Woche zu Woche unsere Leistungen abrufen."

Derzeit lachen die Grazer mit fünf Punkten Vorsprung von besagtem ersten Platz und durchleben wahrhaft emotionale Wochen. "Auch der Heimsieg gegen St. Pölten war geil, aber das war schon auch richtig geil", fehlen Lovric nach dem Triumph gegen Salzburg ein wenig die Worte.

Richtige Entscheidung, bei Sturm zu bleiben

Während die Meister-Frage natürlich erst im Frühjahr beantwortet wird, darf sich das "Jahrhunderttalent" zumindest auf anderer Ebene bereits bestätigt fühlen. Derzeit spricht wenig dafür, dass es eine Fehlentscheidung war, Sturm trotz der persönlich schwierigen letzten Jahre die Treue zu halten.

"Es war die richtige Entscheidung. Ich bin froh, dass ich so entschieden habe", sagt Lovric, nachdem er sich in dieser Spielzeit endlich einen Stammplatz erarbeitet hat.

Ab einer gewissen Anzahl an Pflichtspielen verlängert sich sein Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr. "Aber noch ist es nicht so weit. Wenn es so weit ist, werden wir es dann eh sehen", schmunzelt der Teenager.

Derzeit ist er jedenfalls auf dem besten Wege, bis Sommer 2019 an den SK Sturm gebunden zu sein. Auch gegen Salzburg bot er bis zu seiner Auswechslung nach 74 Minuten eine starke Leistung.

Von Spiel zu Spiel besser werden

Von seiner bis dato besten Partie will er jedoch nicht sprechen: "Mein Ziel ist es, von Spiel zu Spiel zu wachsen, aus dem vorigen Spiel zu lernen und in jeder Partie besser und besser zu spielen. Ich muss meine Leistungen jedes Wochenende beweisen. Jetzt dürfen wir ein bisschen feiern, aber dann müssen wir das Salzburg-Spiel schon wieder abhaken."

In der Länderspiel-Pause könne man an jenen Dingen, die es weiter zu verbessern gelte, arbeiten. Schaden würde es nicht, wenn die Mannschaft neue Kräfte tanken könne, insofern würde die Pause trotz des Erfolgslaufs nicht ungelegen kommen.

Wobei Lovric selbst ohnehin nicht durchschnaufen kann: "Ich bin jetzt eine Woche beim U21-Nationalteam, ich habe keine Pause."




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