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Austria ein Projekt mit "Aufs und Abs"

Trainer Peter Stöger glaubt allerdings an die Qualität seiner Mannschaft:

Austria ein Projekt mit Foto: © GEPA

Beim Blick auf den Spielplan hat wohl der eine oder andere Austria-Fan frohlockt. Mit der Admira kam ein dankbarer Gast am dritten Spieltag in die Generali Arena, hätte man meinen können.

Doch wer von einem Kantersieg der "Veilchen" ausgegangen ist, wurde enttäuscht. Das Team von Trainer Peter Stöger muss sich gegen die vor dem Spiel punktelosen Maria Enzersdorfer mit einem 2:2 begnügen.

"Wir haben es verabsäumt, jedes Mal, wenn wir in Führung waren, nachzulegen", analysiert der letzte Meistertrainer der "Veilchen" nach dem Spiel gegenüber "Sky". "Wir haben gute Phasen und Möglichkeiten gehabt. Wenn du dann mit nur einem Tor führst, kann immer etwas passieren und das ist in diesem Fall auch so gewesen."

Dass solche Ergebnisse bei den Veilchen noch öfter vorkommen könnten, klingt aus den Aussagen des 54-Jährigen durch. "Dass wir 'Aufs und Abs' haben werden, ist ganz klar. Wir starten ein Projekt, das wird irgendwann mit Sicherheit sehr erfolgreich sein. Davon kann man ausgehen, weil wir viele Jungs haben, die Qualität haben. Das ist ein Reifeprozess."

"Verteidigungsverhalten zu einfach"

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Kritik muss seine Mannschaft trotzdem einstecken, vor allem in der Defensive zeigen sich die Favoritner nicht sattelfest. "Das Verteidigungsverhalten war zu einfach. Der Gegner hat nicht viel Aufwand betreiben müssen, um zu seinen Toren zu kommen", meint Stöger.

Doch nicht alles war laut dem ehemaligen Dortmund-Cheftrainer schlecht. "Es gab auch Dinge, die absolut in Ordnung waren, aber wir haben aus unserer Überlegenheit, aus unseren Möglichkeiten als bessere Mannschaft zu wenig gemacht und dann wirst du in der Endphase bestraft. Dann hast du drei Punkte auch nicht verdient."

"Müssen Sack zumachen"

Positiv ist Youngster Benedikt Pichler aufgefallen, der mit dem zwischenzeitlichen 2:1 sein erstes Saisontor erzielen könnte, doch auch der 23-Jährige zeigt sich nach dem Spiel ernüchtert.

"Wir haben das von Beginn weg sehr gut gemacht, dann gab es eine Phase, wo wir zurückgeschalten haben und bekommen aus dem Nichts das Gegentor. In der zweiten Halbzeit machen wir es wieder gut, gehen in Führung und bekommen wieder aus dem Nichts den Ausgleich. Normalerweise müssen wir den Sack zumachen. Wir sind in einer Entwicklungsphase."

Für Aufsehen sorgte in der zweiten Halbzeit ein Zweikampf zwischen dem Austria-Angreifer und Emanuel Aiwu. Der Admira-Kicker brachte Pichler im eigenen Strafraum zu Fall, die Pfeife von Schiedsrichter Kijas blieb aber stumm, zum Unverständnis des Torschützen.

"Er schaut den Ball nicht an, hält nur mich. Es wundert mich, dass das kein Elfmeter ist. Wir hätten es aber schlussendlich selbst entscheiden müssen."

Austria-Kapitän Alexander Grünwald, der erst in der 60. Minute eingewechselt wurde, spricht auch von einem "weiten Weg", den die "Veilchen" noch gehen müssen. "Es war nicht alles perfekt, das war auch nicht zu erwarten. Das, was gut war, versuchen wir zu verbessern, und das, was es zu entwickeln gibt, zu entwickeln und so unser Niveau zu heben."

Rückkehrer bejubelt Moral

Damir Buric, der in der vergangenen Woche wieder das Traineramt bei der Admira übernommen hatte, freut sich wohl mehr über den Zähler als die Verantwortlichen der Austria. Die Admira startete desaströs in die Spielzeit. Nach einem 1:4 bei Rapid und einem 0:5 im Niederösterreich-Derby gegen St. Pölten gelang gegen die "Veilchen" zumindest ein wenig Rehabilitation.

"Wir haben für kurze Zeit einige Schwerpunkte im Training gesetzt", sagt der 56-Jährige über seine bis dato kurze zweite Amtszeit in der Südstadt. Das Abwehrverhalten bei Standards werde als neuer Schwerpunkt hinzukommen, meint Buric. "Wir haben wenig Zeit und ich bin mir sicher, dass das nächste Woche anders aussehen wird."

Seiner Mannschaft spricht der Admira-Trainer ein Lob aus. "Gratulation an die Mannschaft, dass sie heute eine Mentalität gezeigt hat, und immer daran zu glauben, zurückzukommen und das Spiel zu drehen."

Breunig: "Super Gelaufen für mich"

Elementarer Bestandteil des Comebacks war Maximilian Breunig. Der 20-Jährige erzielte in seinem zweiten Bundesligaspiel, dem ersten von Beginn an, den Ausgleich, der letztendlich den ersten Punkt bedeutete.

"Wir haben mit Max die ganze Woche Spielformen getestet, was er kann. Wir haben uns heute für ihn entschieden und später ist Stefan (Anm.: Maierhofer) auch dazugekommen und das ist, was die Mannschaft stark macht. Das hat dafür gesorgt, dass die Mannschaft variabel ist. Wir hatten zwar Glück, aber haben nicht unverdient einen Punkt mitgenommen", meint Buric.

Der Angreifer freut sich natürgemäß darüber, dass er seiner Mannschaft einen Punkt sichern konnte. "Gleich ein Treffer beim Startdebüt bei meinem neuen Verein. Es ist super gelaufen für mich heute", so Breunig.

"Wir haben heute eine gute Reaktion gezeigt, im Gegensatz zu den letzten zwei Spielen. Wir sind gut reingekommen und bekommen dann unglücklich das 0:1. Dann sind die Köpfe wieder runtergegangen. Wir sind dann aber gut zurückgekommen und haben das wichtige 1:1 vor der Halbzeit erzielt und haben verdient einen Punkt aufgrund unserer kämpferischen Leistung mitgenommen", analysiert der Stürmer.

Am kommenden Samstag begrüßt die Admira den Aufsteiger aus Ried in der Südstadt. Die Austria muss nach Tirol.

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