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Steiniger Weg zur neuen Heimat des LASK auf der Linzer Gugl

Die Raiffeisen-Arena wird am 24. Februar eröffnet. Unzulänglichkeiten bei der Auftragsvergabe und ein Baustopp verzögerten die Fertigstellung.

Steiniger Weg zur neuen Heimat des LASK auf der Linzer Gugl Foto: © GEPA

Am 24. Februar, gut sechs Monate später als vorgesehen, ist erstmals Anpfiff für ein Bundesligamatch im neuen Stadion auf der Linzer Gugl.

Der LASK kehre nach sechs Jahren im Ausweichstadion in Pasching "mit der Raiffeisen-Arena an den Standort zurück, der seit vielen Jahrzehnten eng mit seiner Geschichte verbunden ist", freut sich Präsident Siegmund Gruber. Der Weg dahin war durchaus steinig.

"Jahrhundert-Projekt" mit Begleittönen

Es war ein Schwelgen in Superlativen, als - nach dem Scheitern der ursprünglichen Baupläne in Pichling - am 22. Juli 2020 im alten Stadion auf der Gugl die Entwürfe für die neue Raiffeisen Arena präsentiert wurden: Der LASK sprach von einem "Jahrhundert-Projekt", die Landespolitik von einem "großartigen Moment für Oberösterreich und den Fußball" und der ausführende Architekt Harald Fux nannte die künftige Heimstätte des Fußballbundesligisten "unverwechselbar".

Die Begleittöne bei der Realisierung klangen hingegen anders: Nicht nur, dass die Leichtathleten von der Gugl weichen mussten, es traten auch Unzulänglichkeiten bei der Auftragsvergabe zutage: eine nötig gewordene teilweise Neuausschreibung, dann Baustopp wegen Abweichungen von dem genehmigten Kellerausbau.

Verzögerungen bei der Fertigstellung waren damit nicht mehr abzuwenden, der angepeilte Spielbetrieb ab Spätsommer 2022 nicht mehr haltbar.

Ausgelöst wurde der Ärger Anfang 2021 vom seinerzeitigen LASK-Vizepräsidenten und Projektleiter für den Stadionneubau Manfred Zauner.

Dieser hielt die projektierten Baukosten von 65 Millionen Euro für nicht haltbar und sprach von 117 Mio. Euro. Zauner wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung als Vizepräsident abgesetzt und ihm das Projekt entzogen, worauf der LASK geklagt wurde.

Turbulenter Beginn der Bauphase

Nachdem ein neues Projektteam eingesetzt worden war, stellte sich heraus, dass es offenbar zu mangelhaften Ausschreibungen - so fehlte etwa eine Polierplanung - gekommen war, weshalb bereits vergebene Aufträge teilweise zurückgezogen wurden.

Es folgte eine Neuausschreibung. Kurz vor dem Spatenstich am 11. Oktober 2021 wurde der Rechtsstreit durch einen Vergleich beigelegt und alles schien auf Schiene. Das Land hatte seine Förderung von maximal 30 Millionen Euro freigegeben und für die Finanzierung der rund 35 Mio. Euro waren Partner, allen voran die Raiffeisen Landesbank, gesichert.

Doch im März 2022 folgte ein vorübergehender Baustopp, diesmal behördlich von der Stadt Linz verhängt, wegen einer nicht bewilligten Kellervergrößerung. Nach diesen neuerlichen Negativschlagzeilen sorgte gleich darauf ein Prüfbericht vom Landesrechnungshof weiter für Aufsehen.

Darin wurde die Förderung von Sportinvestitionen des Landes scharf kritisiert. Der Stadionbau auf der Gugl nur für den LASK sei nicht unbedingt im Sinne des Steuerzahlers. Die LASK-Arena belaste das reguläre Sportbudget bis 2031 mit insgesamt 20 Mio. Euro.

Präsident Gruber übt sich in Gelassenheit

"Schlaflose Nächte" will Gruber aber trotz der vielen Baustellen in den vergangenen Jahren nicht gehabt haben. "Bei einem Jahrhundertprojekt wie dem Bau der Raiffeisen-Arena ist immer mit Herausforderungen zu rechnen", meint er.

Auch mit Blick nach vorne gibt er sich gelassen und bleibt recht allgemein. Natürlich würden sich gesteigerte Energiekosten auch auf den laufenden Betrieb auswirken. "Hier geht es uns nicht anders als jedem anderen Unternehmer im Land". Der LASK stehe aber auf "wirtschaftlich soliden Beinen".

Ob die Preisentwicklung die Baukosten nach oben getrieben hätten, lässt er offen. "Abgerechnet wird zum Schluss". Dank der Finanzierungspartner sei aber gesichert, "dass wir auch das stemmen können".

Das Stadion mit 19.080 Plätzen erfüllt die internationalen Anforderungen des ÖFB und macht somit Länderspiele des Nationalteams in Linz möglich.

Auch das Cup-Finale könnte in der Arena stattfinden. Das Stadion soll zukünftig in der Kategorie 4 der UEFA liegen, und damit theoretisch bis zum Champions-League-Halbfinale geeignet sein.

Mit der Stadt Linz hat der Klub eine Vereinbarung für ein Baurecht mit einer uneingeschränkten Nutzung auf 80 Jahre abgeschlossen.

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