Endstand
0:4
0:3, 0:1
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Lustenau weiter in der Krise: "Da war kein Mut"

Die Lustenauer Austria wartet weiter auf einen Sieg. Gegen Salzburg setzt es die nächste Klatsche. Ein Trainerwechsel ist derzeit aber kein Thema:

Lustenau weiter in der Krise: Foto: © GEPA

Die zweite Saison als Aufsteiger ist die schwierigere, heißt es immer.

Zwei Punkte nach neun Runden, ein Torverhältnis von 5:19 - bei Austria Lustenau dürfte man dieser Aussage zustimmen. Mit dem 0:4 daheim gegen Ligakrösus Red Bull Salzburg setzt es den nächsten Dämpfer (Zum Spielbericht >>>).  

Dabei sah es bis zum 0:1 recht ordentlich aus, was die Lustenauer zeigten. "Wir wollten sehr kompakt agieren - das haben wir geschafft. Die Salzburger konnten ihr Spiel durchs Zentrum nicht ausführen", so Trainer Markus Mader.

Pius Grabher wusste aber: "Es reicht nicht, wenn man 10-15 Minuten den Matchplan umsetzt. Das musst du über weite Phasen des Spiels machen."

Der fehlende Mut

In der 21. Minute geriet man nach einem Einwurf in Rückstand, auch das 0:2 fiel aus einem Standard. "Es geht mir nicht so sehr um die Gegentore, sondern um den Auftritt der Mannschaft in der ersten Halbzeit", betonte Mader. Vor dem Spiel forderte er Mut und Frechheit, sich etwas zu trauen gegen die favorisierten Salzburger.

"Da war kein Mut. Wir haben uns nicht getraut, Fußball zu spielen. Natürlich wissen wir, dass wir gegen Pressingmaschinen spielen. Trotzdem erwarte ich mir von der Mannschaft, dass wir es versuchen, wenn wir ihnen Lösungsvorschläge geben. Das hat sie sich nicht getraut, das ist schade", so Mader im Anschluss an die Partie bei "Sky".

Rund 21 Prozent Ballbesitz und eine Passquote von 27,4 Prozent bei 73 Pässen in Hälfte eins (Salzburg spielte 280 Pässe, Genauigkeit: 83,6 Prozent) untermauern seine Aussagen.

Lustenau wartet weiter auf ersten Sieg

Die zweite Hälfte habe ihm besser gefallen, da habe man mehr versucht. "Das hat Mut gemacht", so Mader. Dem aber auch bewusst ist, dass die Gäste nach einer 3:0-Halbzeitführung nicht mehr im vollen Angriffsmodus spielten.

Die Startschwierigkeiten der Lustenauer in diese Saison seien mittlerweile jedem bekannt. "Trotzdem ist es nicht unser Plan, so aufzutreten. Da hilft auch ein gutes Verteidigen nichts. Wir wollen Fußball spielen, das müssen wir in die Köpfe bringen", so Mader.

Nichtsdestotrotz: Lustenau hält weiter bei keinem einzigen Bundesliga-Sieg in dieser Saison. "Wir wissen, dass wir mit dem Saisonverlauf nicht zufrieden sein können. Es war ein Spiel gegen Red Bull Salzburg, die spielen in der Champions League eine gute Rolle. Wir können das einordnen. Sie haben heute stärker gespielt, mit dem 4:0 können wir aber nicht zufrieden sein", sagte Vorstandssprecher Bernd Bösch.

Mader-Rausschmiss steht nicht zur Debatte

Man wisse, wo man herkomme. "Wir haben nicht geglaubt, dass wir die Liga dominieren können, dass wir auch mal eine schlechte Serie haben werden", meinte er weiter.

Am Trainer will er aktuell nicht rütteln. "Wir werden jetzt - wie auch in den letzten Jahren - zusammenstehen: Mannschaft, Trainer, Verein. Und dann werden wir gemeinsam aus dieser Krise herauskommen. Ich glaube nach wie vor, dass Markus Mader eine herausragende Arbeit gemacht hat - und wir haben auch jetzt vollstes Vertrauen in ihn."

Zwar gebe es im Fußball Mechanismen. "Aber diese Frage (nach einem Trainerwechsel, Anm.) stellt sich für uns - vor allem nach so einem Spiel gegen Red Bull Salzburg - nicht." Die Pleite müsse man abhaken, wichtige Spiele würden warten.

 


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