Endstand
2:0
2:0, 0:0
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Salzburgs Bidstrup: "Kann dieses Jahr wirklich Spaß machen"

Die "Bullen" prolongierten ihren Bundesliga-Traumstart mit einem hochverdienten Sieg über Rapid. Jetzt ist die Vorfreude auf die Champions League riesengroß.

Salzburgs Bidstrup: Foto: © GEPA

Runder hätte der erste "Block" der Saison 2023/24 für den FC Red Bull Salzburg kaum laufen können.

Trotz zahlreicher sommerlicher Spielerabgänge sowie dem spontanen Trainerwechsel auf Gerhard Struber zum Bundesliga-Start, gehen die Mozartstädter mit einer unglaublichen Bilanz in die erste Länderspielpause der neuen Spielzeit:

Die ersten sechs Meisterschaftsspiele wurden allesamt gewonnen, auch der Einzug in die zweite Runde des ÖFB-Cups wurde problemlos gemeistert - und das alles mit einem bisherigen Torverhältnis von 22:2.

Das Tüpfelchen auf dem i war der hochverdiente 2:0-Sieg im Schlager gegen den SK Rapid (Spielbericht>>>), dem die Mozartstädter nun seit 20 Pflichtspielen in Folge nicht mehr unterlegen sind.

Den allerersten Sieg seiner Karriere über Rapid durfte indes Mads Bidstrup, der erst in diesem Sommer in der Mozartstadt anheuerte, einfahren.

"Wir haben so eine gute Truppe. Das kann wirklich Spaß machen, dieses Jahr", freut sich der Däne, der zweieinhalb Jahre in der Jugend von RB Leipzig kickte, in fast perfektem Deutsch darauf, dass die Saison nun so richtig losgeht.

Rapid nach Florenz-Reise "nicht frisch im Kopf"

Wie gut die Salzburger Truppe auch heuer ist, musste am Sonntag der SK Rapid am eigenen Leib erfahren.

Nachdem die Hütteldorfer in den letzten beiden Duellen mit dem Serienmeister, in der Meistergruppe 2022/23, gut mithalten und zuhause immerhin ein Remis einfahren konnten, waren sie am Sonntag - auch aufgrund der Europacup-Strapazen unter der Woche - mehr oder weniger chancenlos.

Nachdem die Grün-Weißen trotz der Enttäuschung von Florenz engagiert in die Partie reinstarteten und Salzburg im Pressing zunächst zusetzten, ging ihnen minütlich mehr und mehr die Puste aus, ehe in Halbzeit zwei nur mehr das Mozartstädter Heimteam am Drücker war.

"Wir waren nicht frisch im Kopf, bei Ballmitnahmen sind uns technische Fehler unterlaufen", hadert SCR-Coach Zoran Barisic. Der Tank sei bei einigen Spielern schon zu Beginn der zweiten Halbzeit leer gewesen.

Struber mahnt: "Da müssen wir uns verbessern"

Auf der Gegenseite hatten die Salzburger auch am Ende noch frische Beine, sie hätten mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit einen noch höheren Sieg einfahren können.

"Mit den Toren wurden wir souveräner und souveräner, Rapid ist leistungsmäßig immer mehr nach unten gegangen. Speziell im Umschalten hätten wir mit mehr Dynamik und einer genaueren Art und Weise das ein oder andere Tor mehr schießen können. Da müssen wir uns verbessern", mahnt "Bullen"-Coach Gerhard Struber trotz des Siegs.

Der Kuchler wählt diese Worte freilich in Hinsicht auf die Zeit nach der Länderspielpause, wenn zunächst das Auswärtsspiel beim ersten Verfolger der letzten Saison, Sturm Graz, sowie die Highlights in der Champions League anstehen.

Nach der Auslosung für diesen Bewerb, die den "Bullen" bei ihrem fünften "Königsklassen"-Abenteuer die Top-Teams Benfica Lissabon, Inter Mailand sowie Real Sociedad einbrachte, meinte Struber, seine Mannschaft sei noch nicht ganz auf Betriebstemperatur.

Jetzt geht es um die Details

Wie nah war die Leistung gegen Rapid schon am gewünschten Niveau dran?

"Ich glaube, dass wir einfach gut im Prozess sind. Wir wissen, wo unsere Stärken liegen, wo wir bewaffnet sind. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass wir natürlich zulegen müssen", ist der Kuchler streng mit seiner Mannschaft.

Viel Luft nach oben gibt es spielerisch nicht mehr, jetzt geht es um die Details: "Die schleifen sich mit der Spielzeit, mit den Automatismen mehr und mehr ein. Dafür braucht es auch Erfolgserlebnisse, die sind der Turbo für die Entwicklung und für den guten Spirit."

Der Kuchler hält fest: "Wir sind auf einem guten Weg."

Ulmer: "Champions League ganz anderes Niveau"

Auch Kapitän Andreas Ulmer, der wieder bei voller Fitness ist und am Sonntag erstmals in dieser Saison durchspielte, drückt auf die Euphoriebremse.

Der erfolgreiche Start in die Meisterschaft sei zwar schön und gut, "aber die Saison dauert noch lange. Man hat letzte Saison gesehen: Die richtigen Entscheidungsspiele gibt es erst im oberen Playoff".

In Hinsicht auf die anstehenden internationalen Monsteraufgaben seien die Bundesliga-Spitzenspiele gegen Rapid und nach der Länderspielpause gegen Sturm zwar gute Gradmesser, aber: "Die Champions League ist natürlich ein ganz anderes Niveau. Da müssen wir im Detail noch genauer, noch besser unterwegs sein."

Ulmer gehört, genau so wie Bidstrup, zur Minderheit der Salzburger Kicker, die in den kommenden zwei Wochen in der Mozartstadt verweilen werden. Der Rest befindet sich im Einsatz für diverse Nationalmannschaften quer über den Globus.

Die Chancen der Länderspielpause

Für Struber eine Herausforderung, aber auch eine Möglichkeit, künftige Kadermitglieder besser kennenzulernen: "Wir wollen den Jungs, die da bleiben, die volle Energie schenken. Ich will auch ein Stück weit die Liefering-Jungs kennenlernen."

Die zwei Wochen Pause sind auch eine Chance für die zuletzt verletzten Spieler, die momentan leider zur Genüge vorhanden sind, zu voller Fitness zu kommen und sich für Struber zu empfehlen.

Am Sonntag fehlten den Mozartstädtern noch immer zwölf Akteure verletzungsbedingt. Nach der Länderspielpause dürfte diese Zahl voraussichtlich zusammenschrumpfen, hofft Struber.

"Die Verletzungssituation lichtet sich langsam", atmet der 46-Jährige durch. Für den spielintensiven Herbst "schaut es ganz gut aus, dass wir einige zurückbekommen".

Können die Salzburger ihr momentan sehr hohes Niveau halten bzw. nach der Rückkehr von vermeintlichen Schlüsselspielern wie Oumar Solet, Luka Sucic oder Fernando gar noch verbessern, könnte die Mozartstädter Saison aus neutraler Sicht tatsächlich sehr viel Spaß machen - auch international.


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