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Salzburgs personelle Lichtblicke

Die "Bullen" bleiben trotz Verletzungsmisere auf Kurs. In Hartberg feierten drei etablierte Akteure ihr Comeback. Vor allem eine Rückkehr ist speziell.

Salzburgs personelle Lichtblicke

"Es ist abartig", muss Hartberg-Trainer Markus Schopp zugeben, "man schaut sich die Formation an und denkt sich: Brutal, welche Qualität da ist. Gleichzeitig weiß man aber, wer noch auf der Bank sitzt und wer gar nicht dabei ist."

Keine Frage: Seine Verletzungsmisere hat der FC Red Bull Salzburg definitiv noch nicht überwunden, 15 Ausfälle galt es zu Beginn der vergangenen Woche zu beklagen.

Ein erfreulicher Aspekt des 5:1-Kantersiegs beim TSV Hartberg war jedoch, dass mit Fernando, Sekou Koita und Andreas Ulmer gleich drei namhafte Kräfte als Einwechselspieler ihr Comeback gefeiert haben.

Personeller Lichtblick

Während die jüngste Startelf der Bundesliga-Geschichte (im Schnitt 21 Jahre und 40 Tage) sicherlich eine Konsequenz der Personalsituation war, ist es für die "Bullen" logischerweise auch wichtig, dass eine gewisse Gesundung des Kaders einsetzt.

"Es ist natürlich eine coole Sache, dass sich unsere Verfügbarkeit ein Stück weit ändert und Fernando, Sekou Koita und Andi Ulmer wieder mit am Platz waren. Das brauchen wir auch", meint Trainer Gerhard Struber angesichts des Programms, das ab Mitte September wartet:

"Bei allem, was die nächsten Wochen auf uns zukommt, wissen wir, wie wichtig es ist, dass uns der gesamte Kader zur Verfügung steht. Das war jetzt einmal ein kleiner Lichtblick, weil doch coole Jungs dazugekommen sind."

Fernando braucht die richtige Dosierung

Gerade die Rückkehr von Fernando ist eine spezielle. Bis auf einen 63-Minuten-Einsatz Anfang Februar konnte der Brasilianer seit Mitte September 2022 nicht mehr mitwirken.

"Wir wissen, dass Fernando in den letzten Jahren nur wenige Spiele in einem Rhythmus in den Beinen hat. Daher müssen wir sehr sorgsam mit der richtigen Dosierung an die Sache herangehen."

Gerhard Struber

"Ich glaube, dass Fernando auf einem guten Level ist. Er fühlt sich gut, ist richtig matchfit", betont Struber - wohlwissend, dass trotzdem noch einige Schritte auf den Offensivspieler warten:

"Er braucht jetzt einfach Spielzeit, um die Abläufe wieder richtig gut drinnen zu haben und auch die Verbindung zu den Mitspielern zu bekommen. Diese Spielzeit wird er jetzt Zug um Zug bekommen."

Dass der 24-Jährige nicht quasi von null auf 100 belastet werden kann, ist dem Salzburg-Coach jedoch klar: "Wir wissen, dass Fernando in den letzten Jahren nur wenige Spiele in einem Rhythmus in den Beinen hat. Daher müssen wir sehr sorgsam mit der richtigen Dosierung an die Sache herangehen. Aber über die ganze Saison wird er uns riesig Freude machen."

Ulmer-Einsatz war noch gar nicht geplant

Während Fernando bisher noch viel zu selten die Gelegenheit hatte, sich und sein Können bei den Salzburg-Fans vorzustellen, gibt es diesbezüglich bei Urgestein Andreas Ulmer keine Fragezeichen.

"Schön, wieder dabei zu sein und ein paar Minuten zu kriegen. Das war jetzt noch nicht so geplant", verrät der 37-Jährige, dass das Comeback nach seiner Knöchelverletzung eher früher als später kam: "Ich hatte noch nicht so viele Mannschaftstrainings, habe erst diese Woche ein paar Trainings gemacht."

Auf wie viel Prozent er derzeit stehe, sei schwer zu sagen: "Aber ich brauche jetzt schon noch einige richtige Mannschaftstrainings und dann halt so langsam Spielzeit."

In Hartberg musste Maurits Kjaergaard als Linksverteidiger einspringen. "Im Großen und Ganzen war es eine gute Partie von ihm, aber ich glaube, er wird froh sein, wenn ich wieder zurück bin und er vielleicht wieder ein wenig weiter vorne spielen kann", grinst Ulmer.

Struber geht es mit dem Gegentor "schlecht"

In Hartberg funktionierte trotz des Kantersiegs nicht alles wie erhofft. Gerade vor der Pause hatte der Underdog gute Momente, mit dem Ausgleich sorgten sie auch für das erste Salzburg-Gegentor der Ära Struber.

"Schlecht" ginge es ihm damit, gesteht der 46-Jährige und begründet:

"Es muss klar sein, unser Anspruch hier ist schon, zu dominieren und den Gegner von der ersten Sekunde an in die Schranken zu weisen. Das ist uns - das muss man ganz ehrlich sagen - nicht immer gelungen. Gegentore fühlen sich nie gut an und schon gar nicht so kurz vor der Pause. Das war vermeidbar."

Es sei jedoch auch wichtig, in der Bundesliga zu sehen, auf welchem Level man sein muss: "Du kannst dich nicht ausruhen, musst immer scharf sein."

Weitere Explosionen werden kommen

Alles in allem sind es jedoch keine guten Nachrichten für die Konkurrenz, wenn derzeit viele Salzburger Jungstars wichtige Erfahrung im Oberhaus sammeln dürfen, und der Serienmeister gleichzeitig noch über jede Menge Personalreserven verfügt.

"Wir haben noch den einen oder anderen Verletzten, der in der Vergangenheit schon bewiesen hat, wie wichtig er sein kann. Also wir sind gut aufgestellt", glaubt Ulmer - und wenn dies in Salzburg jemand über die Jahre vergleichen kann, dann der Routinier.

Mit Schopp bewundert der Trainer des Kontrahenten, wie nahtlos bei den "Bullen" die Jungs Jahr für Jahr nachwachsen:

"Es ist wieder bei vielen Spielern klar ersichtlich, dass eine Explosion kommen wird bei Salzburg und der eine oder andere der nächste Szoboszlai sein wird."


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