Rapid überwintert als Bundesliga-Dritter. Spätestens nach dem Jahreswechsel soll die Zukunft von Goran Djuricin geklärt werden.
Derzeit spricht wenig dagegen, den Trainer mit einem langfristigen Vertrag auszustatten. Dies kündigt Sportdirektor Fredy Bickel am Rande des 5:0-Kantersiegs in St. Pölten an.
"So lange es nicht unterschrieben ist, ist nichts amtlich, aber ich sehe keinen Grund, dass man das nicht in eine langfristige Tätigkeit umwandeln kann", erklärt der Schweizer gegenüber "Sky".
Generell würde dieser Personalentscheidung nichts im Wege stehen. Warum Djuricin bisher warten musste, sei leicht erklärt:
"Er musste jetzt in den sauren Apfel beißen, da zuerst die Spieler dran gekommen sind. Aber er weiß von mir, dass wir die Gespräche dann während oder nach der Vorbereitung führen. Das hat nichts mit ihm zu tun oder dass wir irgendwo lange studieren würden, sondern dass wir wirklich zuerst mit den Spielern verlängern wollten."
Djuricin: "Würde mich freuen, wenn wir verlängern"
Der Coach selbst ist naturgemäß zu einer weiteren Zusammenarbeit bereit: "Ich würde mich natürlich freuen, wenn wir verlängern. Ich habe mit Fredy diesbezüglich einmal kurz gesprochen."
Wichtiger sei ihm jedoch, dass die Mannschaft in St. Pölten einen guten Abschluss gehabt, man einen kleinen Polster auf Rang vier habe, man noch im Cup dabei sei und somit sportlich im Soll sei: "Wir haben alle unsere Ziele erreicht und das freut mich irrsinnig."
Deshalb sei es auch leicht, Geduld bis zu einer Verlängerung des im Sommer auslaufenden Kontrakts aufzubringen, denn der sportliche Erfolg ist die Basis dafür: "Als Erstes kommt das Erste und dann kommt das Zweite automatisch. Deswegen sage ich, das Erste ist immer wichtiger."
Janko kein Thema
Wichtig wird auch sein, welches Personal Djuricin zur Verfügung steht - bereits im Frühjahr und für die kommende Saison. Zuletzt schossen sich die Stürmer ein wenig aus ihrer Krise, in St. Pölten etwa Joelinton mit einem Doppelpack.
Bickel glaubt immer noch daran, dass der Brasilianer auf Touren kommen kann, schließt aber einen neuen Stürmer in der Winter-Transferzeit nicht aus: "Wir wissen, dass wir reagieren könnten, es würde der Mannschaft auch gut tun. Aber es gibt viele Dinge, die vorher noch geklärt werden müssen. Wie geht es mit Joelinton weiter, können wir ihn weiter bei uns behalten? Geht der eine oder andere noch? Das sind alles Dinge, die wir vorher genau abklären wollen."
Die Problematik bei der Stürmer-Suche ist allgemein bekannt: Ein weiterer Legionär soll nicht kommen, der österreichische Angreifer-Markt gibt überschaubar viel her.
"Es gibt nicht so viele und daher ist auch ganz klar, dass ich die jetzt nicht bekanntgebe, sonst wird es noch schwieriger", verschweigt der 52-Jährige grinsend, welche rot-weiß-rote Offensivkraft er im Fall der Fälle im Sinn hätte.
Nur einen etwaigen Kandidaten kann er dezidiert ausschließen - Marc Janko wird nicht in Hütteldorf landen: "Nein, das war nie ein Thema."
Noch kein großer Schritt bei Prosenik
Was Abgänge an vorderster Front betrifft, gibt es noch nichts zu vermelden - etwa auch beim möglichen Wechsel von Philipp Prosenik nach Altach: "Ich höre diese Sachen auch, natürlich sprechen wir auch mit Vereinen, aber da kann ich schon sagen, einen großen Schritt ist das noch nicht weitergegangen."
Der Frage, wie groß das medial kolportierte Interesse an Sturm-Spieler Stefan Hierländer ist, weicht Bickel aus und verweist darauf, dass es weiterhin gelten würde, den vorhandenen Kader zu verkleinern:
"Ich habe immer gesagt, im Sommer war das eine kleine Mogelpackung, denn diese Spieler kommen wahrscheinlich fast alle wieder zurück, nur mit Traustason haben wir eine Lösung. Das wird unsere Arbeit im Winter im Hinblick auf den kommenden Sommer, dass wir versuchen, so offen zu sein, dass wir reagieren können."
Hofmann muss selbst entscheiden
Wie es diesbezüglich mit Vereins-Legende Steffen Hofmann weitergeht, ist offen. In St. Pölten war dem 37-Jährigen ein seltener Kurzeinsatz vergönnt, dabei gelang ihm auch ein Assist. Laut Bickel könne das Urgestein der Mannschaft helfen, im Moment allerdings mehr in der Kabine.
"Und er hilft mir unheimlich viel, als Talente-Manager macht er einen super Job. Wie er mit der Situation, die ganz bestimmt nicht einfach für ihn ist, umgehen will, kann und wird nur er entscheiden. Ich spreche zwischendurch mit ihm, aber was auf dem Platz passiert, da hat er genügend Erfahrung, das muss er entscheiden."