news

Pacult sieht Rapid vor der Austria

Der Ex-Meistertrainer schätzt die Kräfteverhältnisse ein und erklärt sein Tief.

Pacult sieht Rapid vor der Austria Foto: © GEPA

Vor dem zweiten Derby zwischen dem SK Rapid und der Austria (ab 20:30 Uhr im LIVE-Ticker) binnen weniger Tage gibt Peter Pacult im "Kurier"-Interview eine Einschätzung der Kräfteverhältnisse ab.

"Zwei Spiele so knapp hintereinander gegen den gleichen Gegner zu gewinnen, ist immer besonders schwer. Auf die gesamte Saison gerechnet sehe ich Rapid aber vor der Austria", meint der Ex-Spieler beider Vereine.

Die Gründe dafür: Das violette Verletzungspech und der stärkere grün-weiße Kader.

"Bolingoli hat sich sensationell eingefügt, Schwab ist gereift und nimmt immer mehr das Heft in die Hand. Und Galvao spielt von hinten sehr gut raus - wie bei mir damals Rage Soma, nur war der langsamer", erinnert sich der letzte Meistertrainer Rapids.

Ein verhängnisvoller Sommer

Seine Karriere als Coach ist in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Den Mitgrund dafür sieht der 58-Jährige in einem unglücklichen Verlauf des Frühjahrs und Sommers 2015, nachdem Pacult beim Floridsdorfer AC "als Freundschaftsdienst für meinen Jugendverein" aushalf.

Zu diesem Zeitpunkt steuerte er auf ein Engagement bei Hajduk Split zu. "Einen Tag, nachdem ich Sportchef Eigl zugesagt habe, komt der Anruf aus Split: Sie haben den Trainer rausgeworfen, ich muss sofort kommen. Ich habe Eigl nicht gleich erreicht und mir gedacht: Wenn ich das annehme, brauch' ich mich in Floridsdorf nicht mehr sehen lassen", erzählt Pacult.

"Wir haben dann besprochen, dass ich erst im Sommer Hajduk übernehme. Aber als ich mit dem FAC im letzten Spiel den Klassenerhalt geschafft habe, kam die Meldung, dass Hajduk einen Trainer präsentiert hat. Einen anderen! Im Rückblick war das sicher mein schwerster Fehler. Mit Split im Lebenslauf schaut alles anders aus, als mit der Niederlagenserie, die beim FAC eingesetzt hat."

Auch Jobs bei Ferencvaros Budapest und Novi Sad seien über Nacht doch nicht zustande gekommen.

Die seltsamen Verhältnisse am Balkan

Es sollten kurze Stationen bei NK Zavrc (Slowenien), Cibalia Vinkovci (Kroatien) und FK Radnicki Nis (Serbien) folgen. Bei Zavrc wurde Pacult nach zwei Spielen per SMS beurlaubt.

"Dort ist mir wie zuletzt bei Nis in Serbien passiert, dass es einen offiziellen Präsidenten gibt - und einen 'echten' im Hintergrund, der sich in die Aufstellungen einmischt, Spieler manipuliert und noch schlimmere Dinge", weiß der Wiener zu berichten.

Vom Balkan habe er aber selbst nach diesen Fehlschlägen noch nicht die Nase voll. Anfragen aus dem Ausland seien vorhanden, aus Österreich jedoch nicht: "Am Geld kann es sicher nicht liegen. Sonst hätte sich ein Zweitligist wie der FAC mich nicht leisten können."

Kommentare