Die Situation um die Schiedsrichter, welche die Spieler in der ADMIRAL Bundesliga leiten, spitzte sich in den vergangenen Wochen zu.
Zuletzt meldete sich auch der ÖFB zu Wort, nachdem sogar persönliche Daten einzelner Referees öffentlich gemacht wurden (hier nachlesen>>>).
Nun beziehen auch die heimischen Schiedsrichter selbst Stellung in der Causa. In einer Aussendung geben sie bekannt, am "kommenden Wochenende ein Zeichen setzen" zu wollen.
Schiedsrichter "dürfen nicht zum Freiwild werden"
Zuletzt seien "mehrfach rote Linien überschritten" worden. "Dass aus Kritik Anfeindungen werden und – wie zuletzt – einzelne von uns zur Zielscheibe von Hass- und Hetzkampagnen werden, die selbst deren Familien erreichen", könne man nicht zulassen, ebenso wenig, dass "Schiedsrichter in Österreich zum Freiwild werden".
Denn Fakt sei: "In den Stadien sind wir Schiedsrichter. Doch zuhause sind wir Menschen, Söhne, Töchter und viele von uns Familienväter und -mütter."
In der Aussendung wird auch Kritik am Verhalten von Vereins- und Ligaverantwortlichen geübt: "Wenn die Organe der Bundesliga bei diversen Vergehen ausnahmslos Mindeststrafen oder gar Freisprüche aussprechen oder ein Klubpräsident und Bundesliga-Aufsichtsrat nach Schlusspfiff medienwirksam auf den Rasen stürmt, um den Schiedsrichter zur Rede zu stellen, so darf man sich über weitere Übergriffe nicht wundern."
Außergewöhnliche Situation: "Waren nicht fehlerfrei"
Die Situation in der ADMIRAL Bundesliga sei "seit mehreren Wochen außergewöhnlich. Titel- und Abstiegskampf sind spannend wie selten zuvor. Vor diesem Hintergrund sind auch und gerade wir enorm gefordert", heißt es in der Aussendung.
Diese Ausnahmesituation erfordere "unsere vollste Konzentration und Hingabe, um den hohen Ansprüchen aller Beteiligten gerecht zu werden", stellen die heimischen Referees klar. "Wir stellen uns nicht nur dieser Herausforderung, sondern auch der Kritik, der wir dabei ausgesetzt sind. Deshalb ist es uns auch wichtig zu betonen: Ja, wir waren in den letzten Wochen nicht fehlerfrei", betonen sie.
"Es reicht"
"Deshalb sagen wir: Es reicht!", heißt es unmissverständlich. "Wir appellieren an alle Beteiligten: Lebt den Fußball mit all seinen Emotionen, aber vergesst dabei nicht auf Werte wie Fairness und Respekt", fordern die Referees.
Abschließend laden sie dazu ein, "gemeinsam die Schönheit dieses Spiels und die Freude daran" zu bewahren. "Denn eines ist klar: Wir lieben es genauso wie ihr."
Die gesamte Aussendung im Wortlaut:
Liebe Fußballfreundinnen und Freunde!
Die Situation in der Admiral Bundesliga ist seit mehreren Wochen außergewöhnlich. Titel- und Abstiegskampf sind spannend wie selten zuvor. Vor diesem Hintergrund sind auch und gerade wir enorm gefordert: Die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter der Bundesliga.
Diese Ausnahmesituation erfordert unsere vollste Konzentration und Hingabe, um den hohen Ansprüchen aller Beteiligten gerecht zu werden. Wir stellen uns nicht nur dieser Herausforderung, sondern auch der Kritik, der wir dabei ausgesetzt sind. Deshalb ist es uns auch wichtig zu betonen: Ja, wir waren in den letzten Wochen nicht fehlerfrei.
Was wir aber nicht zulassen können, ist, dass Schiedsrichter in Österreich zum Freiwild werden. Dass aus Kritik Anfeindungen werden und – wie zuletzt – einzelne von uns zur Ziel- scheibe von Hass- und Hetzkampagnen werden, die selbst deren Familien erreichen. Denn Fakt ist: In den Stadien sind wir Schiedsrichter. Doch zuhause sind wir Menschen, Söhne, Töchter und viele von uns Familienväter und -mütter.
Zuletzt wurden aus unserer Sicht mehrfach rote Linien überschritten. Wenn die Organe der Bundesliga bei diversen Vergehen ausnahmslos Mindeststrafen oder gar Freisprüche aussprechen oder ein Klubpräsident und Bundesliga-Aufsichtsrat nach Schlusspfiff medienwirksam auf den Rasen stürmt, um den Schiedsrichter zur Rede zu stellen, so darf man sich über weitere Übergriffe nicht wundern.
Deshalb sagen wir: Es reicht!
Um schlimmere Angriffe zu verhindern, wollen wir am kommenden Wochenende ein Zeichen setzen. Wir appellieren an alle Beteiligten: Lebt den Fußball mit all seinen Emotionen, aber vergesst dabei nicht auf Werte wie Fairness und Respekt. Lasst uns gemeinsam die Schönheit dieses Spiels und die Freude daran bewahren.
Denn eines ist klar: Wir lieben es genauso wie ihr.
Die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter der Fußball-Bundesliga