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Milan? Das sagt Markus Schopp

Hartberg-Coach ist nicht nur wegen spektakulärem Remis im Gespräch:

Milan? Das sagt Markus Schopp Foto: © GEPA

Hartberg-Trainer Markus Schopp war am Donnerstag DAS Thema in Fußball-Österreich.

Nicht nur, dass sein TSV Hartberg im Nachtragspiel der 31. Runde in einem fulminanten Spiel ein 3:3 gegen den Wolfsberger AC holte, einem Medienbericht zufolge soll der ehemalige Italien-Legionär beim großen AC Mailand auf der Wunschliste stehen (Alle Infos >>>).

"Ich weiß nicht, wo das hergekommen ist. Ich habe mit niemandem Kontakt gehabt", sagt der Hartberg-Trainer nach dem Spiel gegen den WAC. "Solche Situationen, wenn man Erfolg hat, führen immer zu Gerüchten", erklärt Schopp, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft.

Eine Entscheidung über seine Zukunft hat der 46-Jährige noch nicht getroffen. Sie dürfte auch erst nach den Playoff-Spielen um die Europa-League-Qualifikation gegen die Wiener Austria oder Altach (11. und 15. Juli) fallen.

Geist von Osim in spektakulärem Hartberg

"Bei uns ist immer etwas los", fasst Schopp das Remis bei "Sky" zusammen.

"Ich glaube, die Hartberger stehen ganz einfach für Spektakel. Ich finde, dass wir es heute in der ersten Halbzeit leider verabsäumt haben, das 2:0 zu machen", so der Coach, der sein Team im ersten Spielabschnitt im Vorteil gesehen hat, "das hat sich in der zweiten Halbzeit ein bisschen verändert."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Auch die Moral seines Teams hat dem 46-Jährigen imponiert. "Wie die Mannschaft wieder zurückkommt, wie sie aus einer sehr sehr schwierigen Situation zurückgefunden hat, ist großartig. Wenn du am Schluss einen Elfmeter gegen dich hast, der verschossen wird, dann brauchst du natürlich das Quäntchen Glück, aber auch über die ganzen 90 Minuten geht das in Ordnung."

Die Spielweise der Hartberger, die in den letzten 18 Spielen nur beim 1:0-Sieg bei Rapid in der Meistergruppe ohne Gegentor geblieben sind, ist von Sturm-Legende Ivica Osim maßgeblich geprägt. "Ivica Osim hat immer gesagt: 'musst du Mut haben, musst du Risiko gehen' und ich glaube, dass wir das gehen", so Schopp, der unter dem 79-Jährigen zu 217 Pflichtspiel-Einsätzen gekommen und je zweimal österreichischer Meister und Cupsieger geworden ist.

"Es ist halt immer die Frage, wie die Dosis aussieht. Man kann uns immer vorwerfen, dass wir zu viele Tore bekommen, aber wir schießen auch Tore", hält Schopp fest.

"Wäre wahrscheinlich brennheiß"

Eine lockere Gangart sollte man von Schopps Hartbergern trotz der feststehenden Teilnahme am Europa-League-Playoff nicht erwarten. "Ich habe der Mannschaft ganz klar gesagt 'da geht es noch um was' für den Gegner, aber auch für eine andere Mannschaft. Ich versetze mich immer in die Situation, wie als wäre ich betroffen", erzählt Schopp.

"Da wäre ich wahrscheinlich brennheiß auf die Mannschaft wenn sie nicht alles abruft. Den Vorwurf kann man uns nicht machen, wir haben wirklich alles reingeworfen und werden jetzt regenieren und schauen, dass wir am Sonntag nochmal alles reinhauen", kündigt Schopp an.

Endlich einen Punkt in der Meistergruppe im eigenen Stadion geholt zu haben, wird den Hartbergern Auftrieb geben. "Wir haben zuhause in der Meistergruppe nie gepunktet, aber doch sehr ansehnliche Spiele gehabt. Gegen so eine Mannschaft noch einen Punkt zu holen, ist bestimmt kein Nachteil von der mentalen Seite her."

Weissman: From Hero to Zero

Für Wolfsbergs Torjäger Shon Weissman war es ein Spiel der Gegensätze. Zwar hat er mit seinem Doppelpack das Spiel zeitweise zu Gunsten der Kärntner gedreht und sein Tor-Konto auf 29 augestockt, der vergebene Elfmeter in der Nachspielzeit kostet den Wolfsbergern aber wichtige Punkte im Kampf um Platz drei.

"Das Schlafen wird ein bisschen schwierig", sagt Weissman nach dem Spiel. "Momentan tut es weh. Morgen ist ein neuer Tag. Es tut mir natürlich leid für meine Teamkollegen."

Zwar hadert der Israeli mit dem Ergebnis, richtet den Fokus aber gleichezeitig auf das Heimspiel gegen Rapid in der letzten Runde. "Es fühlt sich wie eine Niederlage an. Aber wir müssen jetzt weitermachen, wir haben immer noch ein Ziel. Solche Spiele gibt es eben. Wir haben gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Es ist noch ein Spiel, das müssen wir gewinnen."

Sein Trainer Ferdinand Feldhofer fühlt mit dem 24-jährigen Stürmer mit. "Jeder Spieler kann einmal einen Elfmeter vergeben. Dass es gerade in dieser Situation ist, ist bitter", so Feldhofer, der gleichzeitig den Mut Weissmans in den Vordergrund stellt. "Grundsätzlich freut es mich immer, wenn Spieler da sind, die Verantwortung übernehmen. Bei einem Elfmeter übernimmt man Verantwortung."

"Es hat sich nichts verändert"

Trotz der verpassten Chance, auf den dritten Platz zu springen, hat sich für den WAC laut Feldhofer "nichts verändert". "Wir haben noch ein Spiel. Es hat sich nichts verändert. Wir wollen das Spiel gegen Rapid gewinnen und werden noch einmal alles reinhauen, um das Spiel zu gewinnen."

Der 40-Jährige sieht im 3:3 ein "unfassbares Spiel". "Unglaublich, was uns die Spieler heute geboten haben", fasst Feldhofer zusammen. "Die erste Hälfte können wir abhaken, das war zu wenig, da hat einfach die Bereitschaft gefehlt. Die zweite war dafür überragend. Leider haben wir uns selber nicht belohnt."

Diese Belohnung kann sich der WAC mit einem Sieg gegen Rapid Wien am Sonntag sichern, muss aber darauf hoffen, dass Meister Salzburg gegen den LASK mindestens einen Punkt holt.

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