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Marsch fordert nach Rapid-Salzburg Video-Schiris

Für Salzburg-Trainer Jesse Marsch reagiert Österreich zu spät.

Salzburg-Trainer Jesse Marsch lässt sich nach dem 3:0-Auswärtserfolg beim ersten Verfolger SK Rapid (Spielbericht >>>) wenig überraschend noch nicht zum Meistertitel gratulieren.

In der Diskussion über zwei reguläre Treffer von Patson Daka und Enock Mwepu, die fälschlicherweise aberkannt wurden, schüttelt der mögliche Meistermacher der Bullen den Kopf. Seiner Meinung nach braucht die österreichische Bundesliga Video-Schiedsrichter. Dass diese zwar beschlossen sind, aber erst ab Sommer zum Einsatz kommen, kann er nicht verstehen.

"Für mich ist Österreich ein Land und eine Liga, die Video-Schiedsrichter haben muss. Es kommt, aber es ist viel zu spät für mich", kritisiert Marsch bei "Sky", dass noch nicht die nötigen Schritte gesetzt wurden.

Gleichzeitig nimmt er Manuel Schüttengruber und sein Team in Schutz, da diese den VAR nicht zur Verfügung hatten. "Schiedsrichter können immer Fehler machen, es ist schwierig, in diesem Moment schnell die richtigen Entscheidungen zu treffen. Es ist schade für Patson, dass das Tor nicht gezählt hat wegen dem Rekord (Anm.: Tore in 8 Spielen in Folge wären Vereinsrekord gewesen). Der VAR kommt ganz bald, das ist ganz wichtig."

Unterstützung bekommt er von seinem Gegenüber Didi Kühbauer. "Das Schlechteste ist es sicher nicht, dass der VAR kommt. Das ist für alle Beteiligten sicher eine gute Entscheidung", kann sich der Rapid-Coach ein Lächeln nicht verkneifen, vor allem angesprochen auf die Rote Karte für Maximilian Hofmann.

VAR? "Weil die großartigen Momente für den Sport so wichtig sind"

Auch bei der Pressekonferenz vertieft Marsch seinen Diskurs und erklärt, was er mit seiner Kritik ansprechen wollte. Seiner Meinung nach leidet der Fußball unter unpräzisen Entscheidungen, die durch technische Hilfe minimiert werden könnten.

"Ich bin sehr froh, dass ich kein Schiri bin, das ist ein schiweriger Job. Es geht so schnell. Oder beim abgefälschten Tor ist nicht klar, wer den letzten Kontakt hatte. Mit dem TV und dem Replay ist es einfach, man sieht, dass Daka nicht im Abseits war, oder ob es Gelb oder Rot für Hofmann ist", führt Marsch fort.

"Video-Schiedsrichter sind wichtig, weil die großartigen Momente für den Sport so wichtig sind. Wenn sie nicht die Unterstützung haben, können sie immer Fehler machen. Sie sind Profis, arbeiten viel, das ist schade. Aber es sind auch nur Menschen."

Eigentlich wäre geplant gewesen, dass bereits im seit vergangener Woche laufenden Finaldurchgang ein Videoassistent in der Bundesliga zur Verfügung steht. Aufgrund der COVID-19-Pandemie musste der dafür notwendige Schulungsplan allerdings unterbrochen werden. Der VAR wird mit Saisonstart 2021/22 in Österreichs höchster Spielklasse Einzug finden.

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