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Andere Tapeten, andere LASK-Lösungen

Hartberg wird wieder anders auftreten als Alkmaar. LASK-Trainer sieht es pragmatisch:

Andere Tapeten, andere LASK-Lösungen Foto: © GEPA

Tabellenführung in der Bundesliga, Halbfinale im ÖFB-Cup, Achtelfinale der UEFA Europa League: Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat der LASK die meisten ihm gestellten Aufgaben erfüllt.

Der Februar war überhaupt ein Monat des Erfolgs, in dem in allen Bewerben der nächste Schritt gemacht und die Konservierung der Hochform über den Winter bewiesen wurde.

Insgesamt 26 Pflichtspiel-Siegen stehen je fünf Unentschieden und Niederlagen gegenüber, obwohl die Aufgaben von Vöcklamarkt in der ersten Cup-Runde über Red Bull Salzburg bis zu Klubs wie Basel, Brügge, PSV, Sporting, Rosenborg und zuletzt eben Alkmaar reichten. Alle "Ausrutscher" passierten den Athletikern auf internationalem Parkett oder gegen die Top fünf der Bundesliga.

Dabei trug Valerien Ismael die Aufgabe, sein stets angewandtes 3-4-3 gegen unterschiedliche Spielweisen erfolgreich zu gestalten.

Dass der Aufstieg ins EL-Achtelfinale trotz eines klar erkennbaren taktischen Plans von AZ Alkmaar letzten Endes souverän gelang, war nach dem Sieg in Salzburg ein weiteres Indiz dafür, dass der Franzose auch probate Mittel gegen Mannschaften gefunden hat, die das Spiel machen wollen.

Mit den finalen Bundesliga-Aufgaben in Grunddurchgang gegen Hartberg (So., ab 17:00 Uhr im LIVE-Ticker) und auswärts in Mattersburg (8.3.) wartet wieder "Alltag" und damit andere Konzepte, denen der LASK begegnet.

Nicht gerade typische Generalproben für das "Spiel des Jahrhunderts" am 12. März, wenn das Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester United wartet. "Das ist jetzt weit weg für mich", schiebt Ismael diese Aufgabe noch von sich und der Mannschaft weg.

Alkmaar fand den Ansatz nur im Ansatz

Der Trainer sieht die alte Frage nach der Legitimität diverser Spielanlagen auf Nachfrage pragmatisch: "Der Gegner darf alles. Wenn er mit elf Mann vor dem Sechzehner stehen will, darf er das. Wenn er nur lange Bälle schlagen will, darf er das. Wenn er aggressiv spielen will, darf er das. Wir müssen die Lösung haben", so Ismael.

Alkmaar fand in der Anfangsphase auf der Gugl ein Mittel, um den LASK einzubremsen, und vermied das Pressing der Linzer weitestgehend. Über das Spiel brachten die Niederländer den Ansatz aber nicht.

"Alkmaar hat es ein paar Mal lösen können, aber dann haben wir Druck auf den Ball bekommen und dann tun sich auch Teams schwer, die so spielstark sind", resümierte Philipp Wiesinger.

"Wir haben gewusst, dass sie von hinten raus spielen wollen. Wir haben ihnen wenig Luft zum Atmen gegeben und die Räume eng gemacht", so der Verteidiger, der sich aber eine Sperre für die nächste europäische Aufgabe einhandelte, das Heimspiel gegen Manchester United.

"Wir können das Tempo über 90 Minuten hoch halten und das zeigt, dass das Kollektiv über dem Einzelspieler steht", schien ihn sein eigener Ausfall hinsichtlich des Mannschaftserfolgs nicht zu besorgen.

Keine Beschwerde über den Gegner

Auch gegen Mannschaften, die weniger versuchen werden, "Fußball zu spielen": "Wir werden uns nie über das beschweren, was der Gegner macht, und es liegt an uns, die richtige Antwort auf dem Platz zu zeigen", versprach Ismael.

"Wir können noch viele gute Geschichten schreiben. Das ist, was uns antreibt: Wir sind hungrig danach, Geschichte zu schreiben. Wir wollen die Grenzen nach oben schrauben."

Valerien Ismael

"Mittlerweile hat man auch gesehen, dass wir viele Bälle abfangen, weil wir konsequent und konzentriert sind."

Mit dem Beginn des Meister-Playoffs im März, dem Cup-Halbfinale und eben der EL-Mammutaufgabe gegen die "Red Devils" wird der März in Sachen Intensität noch ein Schäufchen nachlegen.

"Es wird ein extrem intensiver März. Wir dürfen aber nicht zu weit denken, nur von Spiel zu Spiel. Es geht darum, welche Spieler zur Verfügung stehen und welche Taktik der Gegner an den Tag legen wird. Es wird Schlag auf Schlag gehen", so Ismael, der aber erinnerte: "Mit 'Spiel für Spiel' sind wir bisher gut gefahren".

Ein Ziel vor Augen

In etwas mehr als einer Woche ist die letzte Aufgabe aus der unteren Tabellenhälfte abgehakt, im Kampf um den Titel geht es dann nur mehr gegen die obere Hälfte der Bundesliga.

"Die Intensität der Spiele wird immer höher, und die Spannung wird ebenso intensiver. Wir werden bis zu Saisonende unter Spannung stehen", erinnerte der Franzose. "Aber wir können noch viele gute Geschichten schreiben. Das ist, was uns antreibt: Wir sind hungrig danach, Geschichte zu schreiben. Wir wollen die Grenzen nach oben schrauben."

Und so wird sich auch Manchester United auf Gegenwehr gefasst machen müssen: "Ich weiß, was wir draufhaben und was wir können. Die Wahrheit liegt auf dem Platz."

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